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Ashurst 
LLP
Bewertung

Schlechter Deal, unfairer Umgang, miese Stimmung

1,5
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Ashurst LLP in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die voll bezahlte sechsmonatige Elternzeit ist super. In einigen Abteilungen ist die Arbeitsbelastung noch okay. Von der Happy Law Firm, die Ashurst einmal war, ist inzwischen aber nichts mehr übrig (mit der Rekrutierung von Hengeler Müller Senior Associates, die es bei Hengeler Müller nicht in Partnerschaft geschafft haben, importiert man sich natürlich auch deren Mindset).

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Zu hohe Arbeitsbelastung (insb. Real Estate, Corporate, Dispute Resolution haben teils zweistellige chargeable hours im Jahresschnitt!), das verringert Qualität der Arbeit für Mandant*innen spürbar. Einsatz wird nicht gedankt. Gehalt ist deutlich unter Marktdurchschnitt, insb. aber unter US Kanzleien oder HM/FBD, wo ähnlich viel gearbeitet wird (von besserem Ruf und besseren Partnerchancen abgesehen). Gehaltsbänder werden nicht ausgeschöpft, sondern dienen Marketing. Ashursts Ruf ist schlecht, hat auch kaum Prädikatsjurist*innen. Als Ashurst RA*in hat man darum kaum Entwicklungsmöglichkeiten in andere Kanzleien. Ashurst rekrutiert Partner*innen nicht aus eigenen Reihen, sondern von außen (zB Hengeler Senior Associates, trotz Ashurst-eigener Counsel). Zusagen werden nicht eingehalten. Zu wenige Büros, darum Open Desk und Home Office Zwang. Keine Benefits neben Gehalt (zB Altersvorsorge).

Verbesserungsvorschläge

Angemessene Arbeitsbedingungen schaffen, Wort halten, Eigengewächst in die Partnerschaft aufnehmen, besser mit Servicemitarbeiter*innen umgehen, marktübliche Vergütung und "Benefits" (Altersvorsorge und Versicherungen, täglich verfügbares Obst, kostenfreie Softdrinks, etc.).

Arbeitsatmosphäre

Gefühlt will die Hälfte der Kollegen gehen, weil sie unzufrieden sind.

Kommunikation

Es findet keinerlei Kommunikation zwischen Partnern und angestellten RA*innen statt, was die Kanzleientwicklung betrifft. Je nach Partner wird im Befehlston mit Stakkato-E-Mails nach 22 Uhr kommuniziert (X machen. Y machen. Danke.).

Kollegenzusammenhalt

Leid schweißt zusammen, wenn es denn Kollegen gibt.

Work-Life-Balance

In einigen Abteilungen (Corporate, Real Estate, Dispute Resolution) wird gearbeitet wie verrückt (zweistellige chargeable hours im Jahresdurchschnitt!). Da gibt es kein Privatleben mehr. In anderen Abteilungen ist es ruhiger, aber die Arbeitsbelastung nimmt überall deutlich zu.
Negativ auf die Work-Life-Balance wirkt sich das Verhalten mancher Partner aus, die unflexibel sind und den angestellten RA*innen keine eigenständige Arbeitsweise gestatten. Der Umgang mit den Servicemitarbeiter*innen ist so schlecht, dass es eine dauernde Fluktuation und entsprechende Lücken gibt. Die RA*innen müssen das dann auffangen und Orgatätigkeiten übernehmen (die trotzdem in Rechnung gestellt werden).

Vorgesetztenverhalten

Kommt auf den/die Partner/in an, teils cholerisch, teils freundlich, in vielen Fällen aber strategisch, also darauf ausgerichtet, die Mitarbeiter*innen zu möglichst viel Leistung zu animieren. Dabei werden gerne auch Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten werden (Beförderungen, Auslandsaufenthalte, Elternzeit, Freiräume und Mittel zur Entwicklung eigenen Geschäfts).

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben sind - wie in allen Wirtschaftskanzleien - oft interessant.

Gleichberechtigung

Die Partnerschaft ist deutlich männlich dominiert und Frauen werden wohl eher unter Diversity Gesichtspunkten aufgenommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kolleg*innen werden irgendwann stillschweigend aufs Abstellgleis befördert.

Arbeitsbedingungen

Grausam. Gar kein eigenes Büro mehr, sondern open desk policy. Sowieso keine Einzelbüros, sondern geteilte Büros, teils mehrfach belegt, sodass Home Office Zwang besteht (was für einige Kolleg*innen ohne separates Arbeitszimmer durchaus schlecht ist). Durch Bürowechsel arbeitet man oft in einem sterilen, anonymen Umfeld. Büroausstattung (keine höhenverstellbaren Schreibtische, minderwertige Bürostühle, alles stark abgelebt), IT Ausstattung (teils 6 Jahre (!) alte Laptops, sodass ein Neustart 10 Minuten benötigt; kaum Unterstützung für Home Office (zB Maus, Tastatur, Dockingstation)), Lounge (Möbel mit zerrissenen Polstern, kleiner Raum, Küche alles altes Ikea Geschirr). Softdrinks muss man für 1,50 € kaufen, Obst gibt es nur am Montag und es ist nach 10 Minuten weg - no refill.
In keiner anderen mir bekannten Kanzlei herrschen solche Arbeitsbedingungen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Geht gen null. Erster (!) Schritt zur "Nachhaltigkeit" war die Entsorgung (!) von (technisch einwandfreien) Plastikflaschen, die durch (neu produzierte, halb so große) Glasflaschen ersetzt wurden. Thema verfehlt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt wurde angepasst, aber das 20.000 EUR breite Gehaltsband wird quasi nie ausgeschöpft. Es dient eher Marketingzwecken. Die Gehaltsstrutkur ist ohnehin undurchsichtig, da das Levelling vollkommen intransparent ist. Teils sind Kollegen fast zwei Jahre First-Years/Junior Associates.
Altervorsorge, Versicherungen usw. gibt es bei Ashurst nicht. Weitere Benefits auch nicht.

Image

Ashurst hat keinen guten Ruf. Wechsel von erfahrenen Anwält*innen weg von Ashurst funktionieren nur "nach unten", zB zu den Legaltöchtern der Big4. Viele Unternehmen außerhalb der Bankenwelt haben noch nie von Ashurst gehört.

Karriere/Weiterbildung

Karrierechancen gibt es de facto nicht. Ashurst rekrutiert als Partner/in statt eigenen angestellten RA*innen lieber Senior Associates von erfolgreichen Kanzleien wie zuletzt Hengeler Müller. Das lässt sich alles leicht auf Juve nachvollziehen.
Nennenswerte Weiterbildung gibt es nicht, nur interne Ashurst Academy Webinare, die meist wenig gehaltvoll sind.

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