Stets auf der Suche, Arbeit so billig als möglich einzukaufen und so effektiv wie möglich auszuquetschen
Gut am Arbeitgeber finde ich
ein gewisses familiäres Miteinander
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
totale Willkür infolge "wilder" Hierarchien
Verbesserungsvorschläge
Entlassung an der richtigen Stelle
Arbeitsatmosphäre
Es gab keine Firma, in der ich verbal mehr Wertschätzung und Arbeitslob erhielt als bei Askania. Ich erledigte meine Arbeit gewissenhaft, und es wurde durchaus gesehen und mit Lob gewürdigt. Dies ist heutzutage nicht selbstverständlich. Dennoch war zu meiner Zeit die Firmenkultur geprägt von der Unart, ständig eine Sau durchs Dorf treiben zu müssen. War man erst einmal im Visier bestimmter Leute, nahmen die Dinge wie von selbst ihren Lauf und hörten nicht mehr auf. War man überdies jemandem im Wege, erst recht. Leute, die sich in die Firma einkauften, hatten so wieder und wieder leichtes Spiel, bestimmte Eigenwilligkeiten der Geschäftsleitung auszunutzen und auf dem Rücken des Unternehmens ihre eigene Firmenpolitik zu betreiben. So traf es irgendwann auch mich.
Kommunikation
Was die Kommunikation betrifft, so war sie stets geprägt von einem nicht-miteinander-Reden. Wenn geredet wurde, dann nicht mit, sondern über Kollegen. In der Tat nahm man sich sehr viel Zeit mit seinen Mitarbeiter zu reden. Aber stets waren es nur individuelle Zwiegespräche, die sich sehr gut von einigen dazu mißbrauchen ließen, die Arbeit und das Ansehen anderer zu diffamieren. Mitarbeiterbesprechungen gab es seinerzeit nicht. Die hohe Fluktuation innerhalb des Unternehmens hat auch hier ihre Ursachen.
Kollegenzusammenhalt
Diejenigen Kollegen, die sowieso keinen Einfluß auf die Betriebsleitung hatten, erkannten ihre Stellung innerhalb der Firma sehr schnell und fanden daher, allein aus der Not heraus, auch ebenso schnell kollegial zueinander.
Work-Life-Balance
Das schmutzigste Wort, daß es für die damalige Geschäftsleitung gab, war „Urlaub“. Wer die Frechheit besaß, Urlaub zu beantragen, hatte die nächsten 48 Stunden nichts zu lachen. Urlaub, so schien es damals jedenfalls, war bei Askania nicht einfach nur ein Recht des Arbeitnehmers. Nein, Urlaub erschien wie ein besonderes Recht, daß sich Arbeitnehmer bei Askania erst einmal gründlich zu verdienen hatten. Wer also die Frechheit besaß, Urlaub zu beantragen, mußte auch stark genug sein, die darauffolgende schlechte Laune der Geschäftsleitung zu ertragen. Ansonsten war man sehr flexibel, was die Arbeitszeiten betraf, so lange die Arbeit ordnungsgemäß und in ausreichender Qualität verrichtet wurde.
Vorgesetztenverhalten
Askania ist ein kleines Unternehmen, in dem es eigentlich nicht viele Vorgesetzte geben kann. Das Problem des Unternehmens bestand allerdings darin, daß es „wilde“ Hierarchien zuließ, die die eigentliche Weisungsstruktur wieder und wieder außer Kraft setzten. Leider waren bestimmte Entscheidungsträger der Askania AG für diese Dinge sehr empfänglich, ohne sich über die dadurch entstehenden Probleme im klaren zu sein.
Interessante Aufgaben
Wer als Uhrmacher nicht gut reparieren kann, sollte zu Askania gehen. Denn dort lernt er es. Warum? Zu meiner Zeit waren die Uhrwerke von einer Güte, die gar nichts anderes zuließ.
Gleichberechtigung
Bei Askania gab es zu meiner Zeit keine soziale Diskriminierung. Es zählte nicht, ob man dick oder dünn, attraktiv oder weniger attraktiv, schwul oder hetero bzw. „Ossi“ oder „Wessi“ war. Überhaupt, die soziale Herkunft spielte keine Rolle. Niemals wieder fand ich einen Arbeitgeber, bei dem diese Formen der Diskriminierung eine so geringe Rolle spielten, wie bei Askania.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren gar nicht so schlecht.
Gehalt/Sozialleistungen
Zu meiner Zeit waren die Löhne nicht besonders gut. Ein neu eingestellter Uhrmacher fing in der Regel mit einem Brutto-Gehalt von 1750 Euro an.
Karriere/Weiterbildung
...gibt es bei Askania nicht