Arbeiten wie vor 30 jahren
Verbesserungsvorschläge
- Kommunikation grundlegend aufarbeiten. Richtiges zuhören. Sprechen lassen.
- Konfliktmanagement
- Das Unternehmen führen, sich auf die Aufgaben einer Geschäftsleitung konzentrieren
- Präsent sein
- Einen Teamleader einstellen und diesen mit offiziell mit entsprechenden Befugnissen ausrüsten. Dem Teamleader den Rücken stärken und nicht in den Rücken fallen.
- Konsequenzen bei schlechten Arbeitsleistungen oder Fehlverhalten
- Mitarbeiter gezielt schulen und weiterentwickeln
- Interessen der Mitarbeiter verfolgen
- Etablierung von Standards und prozessorientiertem Arbeiten
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht eine sehr angespannte bzw. toxische und teils aggressive Atmosphäre, die durch das Verhalten einiger Mitarbeiter stark geprägt wird.
Das Anwenden gängiger Umgangsformen fällt manchen sehr schwer. Unausgesprochene Konflikte (beidseitig) führen zu einer echten Belastung für die psychische und physische Gesundheit. Die Stimmung leidet darunter massiv.
Kommunikation
Dialoge setzen voraus, dass alle Dialogpartner dazu bereit sind, von ihrer Anfangsposition abzukommen und Zugeständnisse zu machen. Das ist hier nicht der Fall. Es entsteht schnell der Eindruck, dass die Kommunikation innerhalb der Führungsebene nicht richtig funktioniert. Die Kommunikation zwischen Vertrieb und den technischen Mitarbeitern funktioniert nur da, wo persönliche Sympathien existieren. Eine neutrale Schnittstelle ist nicht vorhanden. Von dem positiven Covid19-Fall in der Firma hat man leider erst drei Tage später durch offizielle Kanäle erfahren. Von anderen Standorten erfährt man so gut wie gar nichts. Ein konstruktives Feedback der Vorgesetzten sucht man vergebens.
Kollegenzusammenhalt
Positiv ist, dass es manche Kollegen gibt, die man fast immer erreichen kann und die stets hilfsbereit sind. Jedoch haben sich innerhalb des Unternehmens zwei Oppositionen gebildet, die teilweise gegeneinander arbeiten. Es gibt keinen akzeptierten Teamleader. Es braucht einen Teamleader der vor Ort ist, der die Verantwortung übernimmt, das große Ganze im Blick behält und das Team führt. Der Teamleader muss von jedem akzeptiert werden (nicht persönlich, sondern rein geschäftlich). Eine Trennung von persönlichen und geschäftlichen Präferenzen ist unabdingbar, wird dort jedoch nicht klar getrennt. Konflikte werden teilweise direkt an die Geschäftsleitung herangetragen, ohne dass die Kollegen versuchen, direkt den Konflikt miteinander zu lösen.
Work-Life-Balance
Spontaner Urlaub ist in der Regel kein Problem oder wenn man aus Gründen einen privaten Termin hat, kann man auch schon mal früher gehen. Auf Mitarbeiter mit Familie wird bei der Urlaubsplanung Rücksicht genommen.
Arbeitszeiten werden nur über das Ticketsystem erfasst. Ein Zeiterfassungssystem gibt es nicht. Es wird ein einseitiges System der Vertrauensarbeitszeit gelebt. Die Arbeitszeiten sind statisch von 8:00 – 17:00 Uhr. Ein Gleitzeitmodell ist nicht vorgesehen. Überstunden sind teilweise mit dem Gehalt abgegolten. Einige leisten übermäßig viele Überstunden und Wochenendarbeit, nehmen jedoch keinen Ausgleich und werden vom Arbeitgeber auch nicht verpflichtet diesen zu nehmen.
Pünktlicher Feierabend ist manchen offensichtlich ein Dorn im Auge.
Vorgesetztenverhalten
Man kann sich jederzeit in einem Konfliktfall an die Geschäftsleitung wenden und wird zeitnah angehört. Konflikte werden jedoch verallgemeinert und nicht zeitnah mit den betroffenen Personen direkt geklärt.
Ein guter Führungsstil sollte sich immer auf einer professionell-sachlichen Ebene bewegen. Die Vorgesetzten sind oft nicht in der Lage, bei schlechten Arbeitsleistungen oder Fehlverhalten das Problem entsprechend zu kommunizieren. Ein zu persönliches Verhältnis zu einigen Mitarbeitern steht effektiven Problemlösungen im Weg.
Einige Anweisungen widersprechen sich, je nachdem welche Person der Geschäftsführung man fragt. Anweisungen werden oft nur an einen Teil der Mitarbeiter offen kommuniziert. Instruktionen erhält man gerne mal zwischen Tür und Angel.
Man verlangt Feedback/Verbesserungsvorschläge zu Entscheidungen, die im Hintergrund schon in Stein gemeißelt waren. Verbesserungsvorschläge wurden ignoriert oder abgetan (Man würde das so nicht sehen oder es sei zu bürokratisch).
Einige Mitarbeiter haben Insiderwissen aus der Führungsebene.
Interessante Aufgaben
Positiv zu erwähnen ist, dass man sehr viel herumkommt und einige interessante Menschen und Betriebe kennenlernen kann.
Zeit für interessante Aufgaben gibt es nicht, da das Produktportfolio viel zu breit gefächert ist. Jeder soll alles können. Tiefgreifendes Wissen für ein spezifisches Produkt oder einen Bereich zu erlangen ist schier unmöglich. Neue Themen werden gerne an Mitarbeiter gegeben zu denen eine persönliche Präferenz besteht. Oftmals gibt es auch eine Vielzahl sich wiederholender Aufgaben, die man automatisieren könnte. Neue Technologien und Themengebiete wie Cloud, Container usw. werden stiefmütterlich behandelt. Stattdessen setzt man auf fehleranfällige und kostenintensive Produkte. Kriterien für die Auswahl neuer Produkte sind oftmals nicht nachvollziehbar und es hat den Anschein, dass es nur um die reine Gewinnmaximierung geht.
Von Standards und prozessorientiertem Arbeiten möchte man möglichst wenig wissen. Projekte werden durch niemanden gesteuert und jeder Akteur ist sich selbst überlassen.
Gleichberechtigung
Einige sind gleich nur manche sind gleicher.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Respekt vor dem Alter fehlt dort einigen. Ältere Kollegen werden teilweise so behandelt wie die gleichaltrigen „Kumpels“, dementsprechend ist auch der Umgangston. Dadurch wird wieder einmal die private und berufliche Ebene vermischt.
Arbeitsbedingungen
Wer Glueck hat, bekommt zu Beginn ein neues und gut ausgestattetes Notebook. Es kann jedoch auch sein, dass man das Notebook von seinem Vorgänger erwischt, mit all seinen Macken und Marotten.
Auf den ersten Blick erscheinen die Büroräume modern, bis man den ersten Sommer bzw. Winter dort erfährt. Im Sommer sind es gerne mal 34°C in den Räumen und im Winter zieht es durch die Fenster (fingerbreiter Spalt) und es sind nur 18°C. Die Heizung ist unterdimensioniert. Nur ein Teil der Büros haben Fenster, manche haben das Pech und können keine Fenster öffnen. Es gibt zwar eine Klimaanlage, diese darf jedoch nicht eingeschaltet werden. Außerdem befindet diese sich in einem anderen Abschnitt des Gebäudes. Eine weitere Klimaanlage befindet sich in einem weiteren Büro, welches vor
Handwerkszeug wie Schraubendreher, Feinmechaniker Werkzeug, Zangen etc. wurde erst auf Nachfrage beschafft. Jedoch nur einfach, obwohl in doppelter Ausführung angefragt. Wenn ein Kollege damit unterwegs ist, hat man Pech gehabt und muss den Kunden nach Werkzeug fragen. Die Poolfahrzeuge haben zwar TÜV, machen jedoch bei den Kunden einen schlechten Eindruck, teilweise machen sich die Kunden über die Fahrzeuge lustig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Siehe Arbeitsbedingungen, das Bürogebäude ist schlecht isoliert, die Fenster undicht. Sicherlich könnte man den Energiebedarf des Objekts verbessern, indem man das Gebäude besser isoliert und die Fenster reparieren lässt. Förderungen für soziale Projekte sind nicht bekannt. Falls doch wurden diese nicht kommuniziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird immer pünktlich ausgezahlt, jedoch liegt das Gehalt unter dem branchenüblichen Durchschnitt. Je nachdem erhält man eine Provision. Es wird eine betriebliche Altersvorsorge angeboten. Je nach Leistung erhält man am Ende des Jahres eine Prämie (es ist jedoch nicht ersichtlich woran die Höhe bemessen wird).
Spesen werden keine gezahlt, das Geld muss man sich über die Steuer zurückholen. Eine automatische Lohnanpassung (Inflationsausgleich) durch den Arbeitgeber erfolgt nur auf Anfrage.
Die jährlichen Urlaubstage liegen auch unter dem heute üblichen Durchschnitt.
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Der (schlechte) Ruf eilt der Firma oftmals voraus. Viele Kunden kennen die Firma noch als diese GNE hieß. Sprüche wie „Oh je die GNE ist im Haus“ oder „GNE = Geht nur einmal“ musste man sich mehr als einmal anhören. Oftmals äußern die Kunden offen ihren Unmut über die Geschäftsgebaren der Firma.
Karriere/Weiterbildung
Man kann an allen möglichen kostenlosen Schulungen teilnehmen. Benötigt ein Kunde ein spezielles Produkt, schickt man einen Mitarbeiter auf die Schulung.
Weitere Schulungsangebote erhält man, damit die Firma den entsprechenden Partnerstatus bekommt. Es hat den Eindruck, dass es hier in erster Linie nicht um die Weiterentwicklung der Mitarbeiter geht, sondern es sich nur um irgendwelche NFR-Lizenzen oder Partnerstatus dreht.
Im Mitarbeitergespräch werden keine konkreten Ausblicke auf die Zukunft und die Weiterentwicklung gegeben. Offensichtlich läuft das Ganze ohne sinnhaften Plan dahinter.