Lähmende Arbeitsweise, Geschäftsführerin absolut ungeeignet für die Führung von Mitarbeitenden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man schnell etwas Geld verdienen will, kann man es ein paar Monate aushalten. Fast alle, die zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden, bekommen auch einen Job, da das Aufbauwerk ständig auf der Suche ist.
Verbesserungsvorschläge
Aus meiner Sicht, sollte eine andere Geschäftsführung eingesetzt werden. Am besten eine Doppelspitze, sodass wichtige organisatorische und finanzielle Fragen, nach dem 4-Augen-Prinzip bewertet werden können.
Veränderungen mit der bestehenden Geschäftsführerin halte ich für unmögliche, da die Lage hierfür schon zu sehr eskaliert ist.
Arbeitsatmosphäre
Das Verhalten der Chefin beeinflusst das Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeitsgefühl der Mitarbeitenden enorm. Ohne sie ist keine Arbeit möglich, da sie alle Vorgänge (Mails, Veranstaltungsorganisation etc.) überwachen möchte. Man kann seine Arbeit nur falsch machen und wird durchgängig kritisiert und verunsichert. Am Ende traut man sich kaum noch, eine Mail abzuschicken.
Kommunikation
Eine konstruktive Diskussion mit der Chefin ist nicht möglich. Alle Mitarbeitenden sind neu (seit maximal 10 Monaten dabei, die meisten unter 5 Monaten) und müssten eigentlich eingearbeitet werden. Da dies nicht geschieht, bleiben viele Fragen offen, für die die Geschäftsleitung keine Zeit hat. Auf Rückfragen reagiert sie kindisch und jammernd, beschwert sich darüber, dass sie von uns “zerquetscht” wird und hält darüber ewige Monologe. Gleichzeitig gibt sie keine Verantwortung ab. Bei Kritik an der Arbeitsweise oder wenn man mal etwas eher geht (trotz eigentlich flexibler Arbeitszeiten) wird sofort mit einem Personalgespräch gedroht. Regeln für den Mailverkehr etc. werden ständig über den Haufen geworfen, sodass man selten weiß, wie genau man sich verhalten soll. Häufig sagt die Chefin Dinge, die sie später leugnet.
Kollegenzusammenhalt
Unter den Kolleg*innen herrscht extrem hohe Fluktuation, die meisten halten es nicht länger als 6 Monate aus, viele gehen schon nach 3 Monaten. Alle sind super lieb, intelligent und aufgeschlossen und halten zusammen, da man einen “gemeinsamen Feind” hat. Es ist traurig zu sehen, wie sehr die Arbeit alle psychisch belastet, da viele anfangs sehr motiviert waren und wirklich etwas verändern wollten.
Work-Life-Balance
Prinzipiell hat bei einer 35h Woche die Chance auf eine gute Work-Life-Balance. Die psychische Belastung sowie die Unberechenbarkeit der Chefin machen dies allerdings zu Nichte. Ich habe häufig beim Gedanken an die Arbeit geweint und hatte auf dem Arbeitsweg ein enges Gefühl in der Brust, weil man nicht genau wusste, was heute auf einen zukommt. Außerdem sind die 14-tägigen freien Freitage sehr schlecht planbar. Sie werden zwar am Beginn des Monats festgelegt, aber von der Chefin ständig über den Haufen geworfen, sodass Wochenendpläne nicht langfristig gemacht werden können.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsführerin verhält sich ihren Mitarbeitenden gegenüber schrecklich. Es wird geschrien und gemeckert, klare Anweisungen oder hilfreiche Antworten auf Rückfragen gibt es nicht. Man wird absolut ins kalte Wasser geworfen, nach 6-8h sagt sie dann, was man eigentlich hätte machen sollen. Ihr Verhalten ist außerdem unberechenbar: Manchmal ist sie extrem nett und zugänglich, im nächsten Moment fühlt man sich herabgesetzt. Dies macht es oft noch schwerer, sich für eine Kündigung zu entscheiden, da man teils an seiner eigenen Wahrnehmung zweifelt.
Das Verhalten der Chefin wäre eventuell weniger schlimm, wenn man sie nur gelegentlich sehen würde, leider ist man aber rund um die Uhr mit ihr konfrontiert.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben könnten prinzipiell interessant und sinnstiftend sein. Leider geht dies durch die Arbeitsweise komplett verloren, da man immer im Verzug ist, europäische und regionale Partner vertrösten und enttäuschen muss. Man hat darauf kaum einen Einfluss, aber muss mit seinem Gesicht dafür einstehen. In der Region kann man durch diese Arbeitsweise leider keinen Fortschritt voranbringen, sondern fühlt sich nur schlecht dabei, andere mit reinzuziehen.
Gleichberechtigung
Alle werden gleich schlecht behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Besonders die eine ältere Kollegin steht unter Beschuss. Wenn es gerade niemand anderen gibt, wird sie 30-60min ins Büro der Chefin gebeten, um sich anschreien zu lassen. Sie kann aus ihrer Sicht nichts richtig machen und ihr wird auf wöchentlicher Basis mit Kündigung gedroht.
Arbeitsbedingungen
Man ist unter konstantem Druck und ein Gefühl der Unsicherheit liegt in der Luft. Die Arbeitszeiten wurden im Bewerbungsgespräch als flexibel beschrieben. In Wirklichkeit muss man zwischen 8:30 und 9Uhr im Büro sein und wird kritisiert, wenn man vor 17Uhr geht. Flexibel ist anders.
Zudem finden Freitags gelegentlich Teamtage statt, die die Chefin nutzt, um stundenlange Monologe zu führen, alle zu kritisieren und neue Regeln festzusetzen.
Außerdem wird versucht, mitarbeitende gegeneinander auszuspielen. Home Office ist nicht möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Unweltbewusstsein weder besonders gut noch besonders schlecht. Aufgrund des Umgangs mit den Mitarbeitenden stufe ich das soziale Bewusstsein als schlecht ein, auch wenn die Firma prinzipiell soziale und nachhaltige Werte - zumindest nach außen - vertritt.
Gehalt/Sozialleistungen
Mit dem Gehalt war ich sehr zufrieden, man bekommt 3500€ brutto, wovon es sich gut Leben lässt. Da ist man zumindest kurz glücklich, was dann aber wieder vom Rest getrübt wird.
Image
Das Image ist leider auch nicht gut, da die Partner durch ständige Fluktuation und Verzug bei den Aufgaben bemerken, dass es nicht gut läuft und das Aufbauwerk kein verlässlicher Partner ist. Durch ständige Überstunden der Chefin, in denen sie alle Aufgaben allein macht, funktioniert es nach außen hin aber immerhin halbwegs.
Karriere/Weiterbildung
Karriere scheint hier nicht wirklich möglich, man kann nicht aufsteigen.