30 Bewertungen von Mitarbeitern
30 Mitarbeiter haben diesen Arbeitgeber mit durchschnittlich 3,5 Punkten auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet.
19 dieser Mitarbeiter haben den Arbeitgeber in ihrer Bewertung weiterempfohlen.
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Die ursprüngliche Idee. Auticon ist angetreten, Autisten gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ihnen Arbeitsumstände zu schaffen, in denen sie effektiv und erfolgreich arbeiten können, ohne dabei auszubrennen.
Positiv ist hervorzuheben, dass Mitarbeiter bei auticon sehr viele Freiheiten genießen, sei es bei der Arbeits- oder Arbeitszeitgestaltung oder bei der Mitwirkung in firmeninternen Arbeitsgruppen.
Dass auticon sich von innen sichtbar von der ursprünglichen Vision entfernt hat. Das, was auticon einst ausgemacht hat, insbesondere die Idee der Jobcoaches, wächst nicht im gleichen Maße, wie der Rest der Firma wächst. Jobcoaches zeigen sich häufig überlastet, sodass es ihnen immer schwerer fällt, ihrer Aufgabe nachzukommen. Darunter leiden kurz- bis mittelfristig die Consultants und langfristig der Unternehmenserfolg.
Dadurch schwindet der Unterschied zwischen auticon und anderen Consulting-Unternehmen, die ein höheres Gehalt anbieten.
Stellt mehr Jobcoaches ein. Bezahlt sie gut. Überlastet sie nicht. Gebt ihnen die Mittel, ihren Consultants tatsächlich zu helfen, statt sie nur auf Spur zu halten.
Etabliert Strukturen in Projektakquise und Projektmanagement, die Projekteinsätze planbarer machen. Die die Fähigkeiten eurer Consultants effektiver einsetzen. Besorgt Projekte für die Consultants und nicht Consultants für die Projekte.
Hört auf eure Consultants. Traut euch, regelmäßig umfangreiches Feedback aus dem gesamten Projekt zu holen. Prüft, ob ihr Möglichkeiten habt, Situationen zu verbessern. Kommuniziert eure Ideen und Ergebnisse offen nach unten.
Schafft euch ein umfangreiches Bild, auch wenn es für den Moment weh tut.
Habt Stolz und Mut. Wenn ein Kunde nicht bereit oder fähig ist, sich an die Bedürfnisse von Autisten anzupassen, ist nicht immer die Lösung, die Consultants an den Kunden anzupassen. Zwar kauft der Kunde bei uns eine Dienstleistung, aber er muss sich selbst in die Lage versetzen, sie auch entgegennehmen zu können.
Manchmal passt es einfach nicht mit einem Kunden oder einer seiner Abteilungen.
Lernt, dass eure Consultants zu eurem Umsatz beitragen und der beste Umsatz langfristig wenig bringt, wenn ihr eure Consultants dafür opfert.
Die Zeit, die Consultants während Projekteinsätzen mit Tätigkeiten außerhalb von Projekten verbringen, ist sehr begrenzt.
Die Arbeitsatmosphäre hängt damit unmittelbar von Projekt und Kunden ab. In aller Regel gilt: Die Zusammenarbeit mit anderen autistischen Kollegen funktioniert sehr gut, die Auseinandersetzung mit Kunde und Projektleitung variiert.
Autisten neigen glücklicherweise aufgrund ihrer oft traumatischen Lebenserfahrungen häufig dazu, Defizite von Kunden und Projektmanagement ausgleichen zu wollen, sodass Projekte bei gleichen Bedingungen hier häufiger erfolgreich sind als sie in anderen Firmen wären.
auticon ist sehr erfolgreich damit, nach außen ein attraktives Image zu kommunizieren.
Arbeitszeiten konnte ich bisher relativ frei wählen. Wichtig war nur die Teilnahme an vereinbarten Meetings. Dies ist aber mitunter projektabhängig unterschiedlich.
Ich persönlich habe keinen externen Druck erlebt, Überstunden zu machen. Das passierte in meinem Fall immer indirekt, da ich selbst dazu neige, stressige Situationen durch Mehrarbeit auflösen zu wollen.
Es wird erwartet, dass man am Anfang des Jahres einen Großteil seines Urlaubs einreicht. Den zu nehmen ist in aller Regel unproblematisch.
Schwierig wird es, wenn die Projektleitung vom Kunden unter Druck gesetzt wird. In dem Fall passiert es gern, dass die Projektleitung diesen Druck an die Consultants weitergibt oder zumindest nur begrenzt dazu beiträgt, den vom Kunden direkt aufgebauten Druck zu reduzieren.
Ich musste mindestens einmal beobachten, wie einen Kollege zu nötigen versucht wurde, bereits genehmigten Urlaub doch nicht zu nehmen. Nicht, weil es im Projekt ein akutes Problem gab, das durch den Urlaubsverzicht zu lösen gewesen wäre, sondern weil man wegen einer akuten Konfliktsituation mit dem Kunden wie eine Truppe von Machern aussehen wollte.
auticon krankt ein bisschen daran, dass die Projektakquise und die Mitarbeiterverwaltung von einander getrennt zu sein scheinen. Häufig passiert es, dass Projekte eingeholt werden, die Kompetenzen benötigen, die in der Belegschaft entweder ganz fehlen oder in anderen Projekten gebunden sind.
Das Ergebnis ist, dass Mitarbeiter häufig in Projekten landen, die wenig mit dem zu tun haben, was sie vorher gemacht und vom dem sie Ahnung haben (Ausnahmen sind hier Projekte, in denen Projektmitglieder eingesetzte Technologien selbst bestimmen können und müssen).
Die Karrierepfade vieler Mitarbeiter haben dadurch häufig die Anmutung von Flickenteppichen.
Das ist vor allen Dingen deshalb schade, weil auticon von der Ausbildung klarer Kompetenzen profitieren würde. Spezialisten sind teurer zu verkaufen als Generalisten. Die Weiterbildung ist allerdings in meiner Erfahrung unstrukturiert.
Auticon versteht sich nicht als Experte für bestimmte Aufgaben, sondern begnügt sich damit, dass die autistischen Angestellten sich als Jacks Of All Trades schon den variierenden Anforderungen von Kunden anpassen werden. Das verschenkt echtes Potenzial.
auticon bezahlt Consultants in aller Regel unterdurchschnittlich und begründet das - zu Recht oder nicht - implizit mit dem erhöhten Unterstützungsbedarf und Krankheitsrisiko bei autistischen Mitarbeitern.
Die von der Geschäftsleitung kommunizierten Gewinnzahlen deuten darauf hin, dass hier eine schrittweise Angleichung an branchenübliche Löhne möglich wäre. Das würde sich insbesondere mit dem eigenen Anspruch als sozialer Arbeitgeber decken.
Die Führungsriege kommuniziert seit Jahren, dass sie daran arbeitet, in mittlerer Zukunft die Gehaltsstruktur des Unternehmens transparenter machen zu wollen.
auticon reiht sich ein in die Unternehmen, die nach außen ein hohes Sozialbewusstsein kommunizieren. Das wird insbesondere durch die eigene Positionierung als sozialer Arbeitgeber ermöglicht, der Autisten zu Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt verhilft.
Diese Außenwirkung ist sehr effektiv und lockt neue Mitarbeiter an.
Von innen betrachtet unterscheidet sich auticon allerdings nicht grundlegend von anderen Consultingunternehmen.
Unter den autistischen Kollegen wird in aller Regel offen gesprochen, sodass man immer jemanden findet, der die eigene Perspektive auf den Führungsstil von Vorgesetzten nachvollziehen und validieren kann.
An Entscheidungen im operativen Geschäft sind Autisten in aller Regel nicht oder nur sehr begrenzt beteiligt.
Zu begrüßen ist, dass auticon bemüht ist, hier den Anschein von Mitsprache zu erwecken, indem ein Consultant-Rat eingeführt wurde, der die Teilnahme von zwei autistischen Vertretern im Lenkungsausschuss steuert. Inwiefern diese zwei Mitglieder dort als Bittsteller auftreten oder tatsächlich an Entscheidungen beteiligt werden, ist von unten m.M.n. nicht zu überschauen.
In einer aktuellen Rede an die Belegschaft stellte die geschlossen nicht-autistische Führungsriege glücklicherweise klar:
Es gibt keine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei auticon. Autisten sind in jeder Hinsicht gleichgestellt und es wird da nicht unterschieden und man solle aufhören, den Anschein zu erwecken, als gäbe es da Diskrepanzen.
Die Altersverteilung der Mitarbeiter ist mir unbekannt und demzufolge auch, ob statistisch eine Altersdiskriminierung bei der Einstellung erkennbar wäre. Ich würde davon ausgehen wollen, dass diese nicht stattfindet, bin aber zu dem Thema nicht sprechfähig.
Vorgesetzte und Führungsriege sind stets bemüht, eine optimistische, freundliche, rücksichtsvolle, einfühlsame und zuvorkommende Ausstrahlung zu vermitteln.
Da ein Großteil der Mitarbeiter im Home Office sitzt, ist die Ausstattung der Büros beinahe irrelevant. Die Niederlassungen, die ich gesehen habe, sind hauptsächlich funktional eingerichtet.
Wenn ein Projekt eine besondere technische Ausstattung oder Software erfordert, erhält man diese auf Nachfrage weitestgehend problemlos.
Nachzubessern ist ggf. bei der Initialausstattung neuer Kollegen. Gebrauchte, ungereinigte Eingabegeräte und Headsets schrecken auf den ersten Blick ab, lassen sich aber privat ersetzen.
auticon ist ein Unternehmen im Aufstieg und kommuniziert das auch an die Mitarbeiter.
In einer aktuellen Rede an die Belegschaft etwa arbeitete die Führungsriege heraus:
1. dass wir gerade schneller wachsen, als wir uns je darauf vorbereiten konnten,
2. dass wir in Q1 so viel Umsatz gemacht haben wie eigentlich in Q1 und Q2 zusammen geplant war,
3. dass wir aktuell viele Ausfälle wegen Depressionen und Burnout haben, die uns leider Umsatz kosten,
4. dass wir als Hauptmaßnahme jetzt _unbedingt_ den Fokus auf Umsatz legen müssen.
auticon ist bemüht, sich von angestammten Stereotypen zu distanzieren. Einige Abteilungen werden von Frauen geführt. Die unmittelbare Geschäftsführung ist allerdings in den vergangenen Jahren signifikant männlicher geworden.
Sie stellen Autisten ein. Das ist aber auch das einzig Positive, was es zu erwähnen gibt.
Unter den vielen schlecht laufenden Dingen stechen vor Allem der respektlose und geringschätzende Umgang mit den autistischen Mitarbeitern sowie die miserable Projektakquise heraus. Letztere führt dazu, dass auticon dem Anspruch, passende Einsatzmöglichkeiten für autistischen Consultants anzubieten, in den seltensten Fällen gerecht wird.
Zu nennen ist hier zum Einen die Herausbildung eines wirklich fachlichen Schwerpunkts und entsprechender fachlicher Kompetenzfelder statt einer Fokusierung auf angebliche autistische Superkräfte. Letztere sind allein weder am Markt gefragt, noch wird es einem Autisten gerecht, wenn sein Leistungsvermögen auf diese Spezialfähigkeiten reduziert wird. Zum Anderen muss auticon dringend an einem respektvollen und wertschätzendem Umgang mit den autistischen Mitarbeitern arbeiten.
Es war über Jahre hinweg deprimierend und frustierend und ich war froh, als ich eine andere Stelle gefunden habe.
Das nach außen kommunizierte Bild von auticon stimmt in den seltensten Fällen mit der Wirklichkeit überein. Statt Hilfe und Unterstützung erlebt man durch die "Betreuer" und Verwalter häufig Schikanen und Gängelung.
Überstunden fielen selten an und ließen sich meistens schnell ausgleichen. Der Urlaubsanspruch war unterdurchschnittlich gering und orientierte sich am gesetzlichen Minimum. Urlaub musste offiziell lange im Voraus geplant werden. Dies wurde nicht immer konsequent durchgeführt, so dass manchmal auch kurzfristigere Urlaubsanträge möglich waren. Es passierte aber immer wieder, dass, wenn man im Projekt war, man dazu gedrängt wurde, lange geplanten Urlaub kurzfristig nach hinten zu verschieben. Insgesamt hängt die Work-Life-Balance natürlich stark von den Rahmenbedingungen des Projekts ab. Auf das Wohlergehen des Consultants wurde dabei keine Rücksicht genommen. Es zählte nur, dass der Consultant in irgendeinem Projekt ist und Umsatz erwirtschaftet. Gespräche darüber zu führen, war meistens nutzlos oder führte sogar noch zur Verschlimmerung.
Autistische Consultants sind auf ein festes Rollenbild festgelegt, d.h. außer gewissen IT-Kenntnissen wird ihnen nichts zugetraut. Von Seiten des Managements bzw. Backoffices wird am liebsten unter Ausschluss des Consultants über dessen Kopf hinweg mit dem Kunden verhandelt. Einem Consultant eine verantwortliche Position zu übertragen ist nicht vorgesehen. Eine Karriere im Sinne des Aufbaus einer fachlichen Kompetenz ist kaum möglich. auticon ist häufig nicht dazu in der Lage, für den Consultant passende Projekte zu akquirieren. Insofern zeichnet sich bei vielen Consultants die Projekthistorie durch eine unzusammenhängende Aneinanderreihung verschiedenster Tätigkeiten ohne wirklichen Schwerpunkt aus. Ich hatte noch Glück, weil ein Kunde sehr lange an mir festgehalten hatte, so dass es bei mir noch so etwas wie Kontinuität gab. Leider war ich in dem Projekt unterfordert und bin deutlich unter meinen Möglichkeiten geblieben. Weiterbildung wird, wenn sie nicht im direkten Zusammenhang mit dem Projekt steht, in den seltensten Fällen bezahlt oder sonst unterstützt. Es wird erwartet, dass man dies in der Freizeit oder zumindest projektfreien Zeit und auf eigene Kosten macht.
Das Gehalt kam immer pünktlich. Das ist auch das Einzige, was hier positiv zu bewerten ist. Von der Höhe her bewegte sich das Gehalt deutlich unter dem marktüblichen Niveau. Dennoch nahm auticon überdurchschnittlich hohe Stundensätze für die Projekteinsätze der autistischen Consultants, wovon dann nur ein kleiner Teil beim Consultant angekommen ist. Wenn ein Consultant einmal nicht im Projekt ist, werden die Konsequenzen der unzureichenden Fähigkeiten der "Betreuer" und Verwalter in Sachen Projektakquise gerne schnell an die Consultants weitergereicht, z.B. in Form von Kurzarbeit. Weitere Sozialleistungen sucht man vergebens. Es gab noch nicht einmal einen Obstkorb, der sonst als Alibi-Sozialleistung herhalten muss.
Zwiespältig, weil auticon einerseits die Beschäftigung von Autisten fördert und bewirbt, andererseits aber Autisten nicht wirklich als gleichberechtigte Mitarbeiter sieht, sondern intern Autisten häufig auf die Rolle des zu bevormundenden Betreuungsobjekts reduziert. Für die autistischen Consultants ist auticon in erster Linie Arbeitgeber, also die Möglichkeit zu sinnstiftender Beschäftigung, mit der man Geld verdienen kann. Dagegen wird auticon vor Allem von den Job Coaches häufig primär als Betreuungseinrichtung für Autisten gesehen, bei dem ein sozialversicherungspflichtige Beschäftigung allenfalls ein hübscher Nebeneffekt ist. Insofern fühlen sich viele Job Coaches auch dafür zuständig, in die Privatangelegenheiten der Consultants einzugreifen. Erstens fehlt den meisten Job Coaches dafür aber die nötige Ausbildung, und zweitens ist dies aufgrund des Interessenkonflikts gar nicht zulässig. Vom Management wird dieses widerwärtige und falsche Verhalten leider auch noch offen befürwortet und unterstützt. Wenn es aufgrund solcher Übergriffe kommt, muss man mit der Arbeitsverweigerung des Job Coaches und dem Fehlen eines Ansprechpartners für notwendige organisatorische Dinge rechnen.
Ich habe nur mit einem anderen Consultant für ein paar Monate zusammengearbeitet, so dass ich nicht viel zu diesem Punkt sagen kann. Dort, wo es Berührungspunkte gab, war der Zusammenhalt und auch die Zusammenarbeit problemlos.
Manche aus Backoffice und Management sind in Ordnung. Das Verhalten des Großteils aus Backoffice und Management ist jedoch unter aller Kanone. Sie gehen mit den autistischen Consultants um, wie es ihnen gerade so passt. Als Consultant ist man einer permanenten Willkür und auch willkürlichen Schikanen ausgesetzt. Man wird belogen und betrogen, man wird verleumdet, es wird permanent Druck auf einen ausgeübt und so weiter. Wenn es deswegen erwartungsgemäß zum Streit kommt, hat in deren Augen automatisch immer der Consultant Schuld, weil nach deren Meinung man als Autist minderbemittelt sei. Ein Mitarbeiter aus Backoffice und Management kann das widerwärtigste und abscheulichste Verhalten gegenüber einem Consultant an den Tag legen, der Rest des Backoffices und des Managements wird dies bedingungslos und uneingeschränkt verteidigen.
Die Büroeinrichtung und auch das technische Equipment war schon ziemlich billig. Es hat mich aber nicht großartig gestört. Aufgrund des widerlichen Benehmens des Backoffices und Managements gegenüber den autistischen Consultants habe ich das auticon-Büro gemieden wie der Teufel das Weihwasser, sondern stattdessen beim Kunden, falls möglich, oder im Homeoffice gearbeitet. Meistens bekam ich für ein Projekt die notwendigen technischen Geräte, z.B. Laptops, vom Kunden, so dass ich die Geräte von auticon nur selten benutzen musste.
Kommuniziert wurde nicht viel. Es ist sogar mehrfach vorgekommen, dass entscheidende Informationen erst über Umwege durch den Kunden zu mir gelangt sind. Die Kommunikation, die stattfand, war höchst einseitig. Berichte aus dem Management bzw. dem Backoffice wurden schnell und knapp abgefrühstückt und dienten nicht selten der Ankündigung von unnützen Schikanen oder neuen Benachteiligungen für den Consultant. Eine Mitspracherecht wurde dem Consultant ohnehin nicht zuerkennt. Häufig fanden die Gespräche auch bewusst in einer 2-gegen-1- oder 3-gegen-1-Situation statt, so dass man sich verbal kaum wehren konnte.
Andersherum dienten die Gespräche vornehmlich der Kontrolle, Überwachung und Bevormundung des Consultants. Man wurde zu jeder Kleinigkeit aus der Projekttätigkeit ausgequetscht, selbst wenn die Zusammenarbeit mit dem Kunden reibungslos verlief. Wenn man selbst ein Problem, egal ob auticon-intern oder beim Kunden, angesprochen hat, wurde dieses entweder vollständig ignoriert, oder es wurden Zusagen gemacht, die später vorsätzlich nicht eingehalten wurden, oder die Schuld wurde beim Consultant gesucht oder es wurde mit völliger Verweigerung der Zusammenarbeit reagiert.
Auch wenn auticon mit der Gleichstellung und Inklusion von Autisten wirbt, hat die Unternehmenskultur nicht wirklich viel damit zu tun. Klar, es werden mehr Autisten eingestellt als anderswo. Aber die Art und Weise, wie mit Autisten umgegangen wird, ist durch ein tiefgreifendes Apartheidsdenken geprägt. Als Autist wird man in erster Linie als zu bevormundendes Betreuungsobjekt aufgefasst und das unabhängig von der Ausbildung, der persönlichen Lebensleistung oder tatsächlichen autismusbedingten Einschränkungen. In der Außendarstellung von auticon wird penetrant das Bild des Autisten gezeigt, der woanders nur Probleme hat und zu auticon kommt, weil er dort die woanders verwehrte Hilfe bekommt. Der Autist wird grundsätzlich in der Opferrolle dargestellt und auticon als dessen Retter. Management und Backoffice bleibt vornehmlich unter sich, alle Entscheidungen werden unter Auschluss der Consultants getroffen. Letztere dienen nur als Befehlsempfänger, die es aufgrund ihrer Bedürftigkeit zu kontrollieren und bevormunden gilt.
Dieser Punkt hängt stark vom konkreten Projekteinsatz ab. auticon hat keinen wirklichen fachlichen Fokus, kein Kompetenzfeld und bietet im Bereich IT irgendwie Alles und dementsprechend nichts so richtig an. Zudem konzentriert sich das Marketing zu sehr auf Klischeevorstellungen von Autisten und wirkliche fachliche Fähigkeiten sind, wenn sie überhaupt Platz finden, eher zweitrangig. Insofern tut sich auticon mit der Akquise von Projekten schwer und die Projekte, die es gibt, sind meistens fachlich nicht wirklich geeignet. Meine Niederlassung war in diesem Punkt besonders unfähig. Obwohl sie in einer Stadt mit mehreren DAX-Unternehmen, die zum Teil auch Kunden von auticon sind, liegt, bekam ich meistens von anderen Niederlassungen akquirierte Projekte, die dort nicht besetzt werden konnten und fachlich nicht wirklich passten. An einer Ungeeignetheit meiner Person kann es nicht gelegen haben, da ich eine Ausbildung habe, die auch unter neurotypischen Menschen selten erreicht wird, und die Kunden auch immer sehr mit mir zufrieden waren, wenn man erst einmal im Projekt war.
Schlecht
Viele Intrigen
Engagement ist in vielen Bereichen möglich, es herrscht eine fast schon familiäre Atmosphäre unter den Kollegen und man gekommt die Chance, sich zu beweisen, ohne vorher entsprechende Nachweise vorlegen zu müssen.
Sozialleistungen und Gehalt sollten der Branche angepasst werden, um Personal besser halten zu können und für neue Bewerber attraktiver zu werden.
Autisten mehr als vollwertige Menschen wahrnehmen und die Dinge, die von Kunden im Umgang mit den Consultants gewünscht werden, auch intern mehr berücksichtigen.
Gut:
Du-Kultur und sehr netter Umgang miteinander.
Die autistischen Kollegen werden von Jobcoaches unterstützt.
Ausbaufähig:
Am Wording und dem Umgang mit den autistischen Kollegen kann und sollte noch gearbeitet werden. Teilweise werden diese wie Patienten in einer Klinik behandelt und nicht wie vollwertige Menschen.
4:1-Modell, Lebensarbeitszeitkonto o.ä. sucht man hier vergebens. Dennoch hat für mich alles gepasst. Mehr Urlaub wäre schön gewesen. Überstunden fallen selten an und wenn doch, kann man diese zeitnah ausgleichen. Auch tagsüber mal für ein paar Stunden zum Arzt oder ähnlichen Terminen gehen ist nach Absprache immer möglich.
Es gibt einige kostenlose Kursangebote, die man aber nur wahrnehmen kann, wenn man gerade kein Projekt hat. Weiterbildung bei externen Anbietern muss man sich hart erkämpfen.
Es gibt keine Transparenz über Aufstiegsmöglichkeiten.
Gehalt war immer pünktlich auf dem Konto, bewegte sich aber am unteren Branchen-Durchschnitt.
Der Kollegenzusammenhalt ist super. Man kann sich auf jeden verlassen, alle helfen sich gegenseitig und niemand ist böse, wenn mal etwas nicht klappt oder man einen Fehler macht.
Alter spielt überhaupt keine Rolle, es kommt auf den Menschen an.
Größtenteils gut, manchmal würde ich mir etwas mehr Wertschätzung im Umgang wünschen.
Homeoffice jederzeit möglich, beim Kunden wird darauf geachtet, dass die Arbeitsbedingungen möglichst Autisten-gerecht sind. Der Kunde wird auf die autistischen Herausforderungen der Kollegen vorbereitet und während des Projektes vom Projektmanager und Jobcoach unterstützt, ebenso wie der Consultant.
Den autistischen Kollegen werden oft entscheidende Informationen vorenthalten, die alle nicht-autistischen Kollegen ganz selbstverständlich bekommen. Oder es werden für alle bewusst Informationen zurückgehalten und man selbst bekommt einen Maulkorb aus einer nicht nachvollziehbaren Angst seitens der Chefetage heraus.
Ein bisschen mehr Mut zu Offenheit und Transparenz würde ich mir wünschen.
Autisten werden teilweise mehr geoutet, als nötig wäre. Zudem werden sie manchmal in Watte gepackt, weil man ihnen nicht zutraut, mit bestimmten Problemen umzugehen. Zudem bekommen die autistischen Kollegen nicht die gleiche Fülle an Informationen wie die nicht-autistischen Kollegen. Auch Positionen im Backoffice sind nur sehr spärlich mit Autisten besetzt, in Führungspositionen fehlen diese völlig.
Von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich. Man hat nur bedingt die Möglichkeit, auf die Zuteilung zu einem Projekt Einfluss zu nehmen und das Staffing ist nicht immer ganz passend.
Der soziale Grundgedanke, autistischen Menschen mit IT-Affinität eine Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt (bei Bedarf mit personenzentrierter Betreuung) zu ermöglichen ist aus meiner Sicht gelebte Inklusion.
Flache Hierarchien und kurze Kommunikations-/Entscheidungswege erleichtern und beleben den Arbeitsalltag.
Vertrauensvoller und wertschätzender Umgang durch alle Hierarchieebenen
Mülltrennung nur eingeschränkt möglich.
Wertschätzung, Hilfsbereitschaft, gegenseitige Unterstützung erlebe ich täglich.
Einwandfrei
Die Bürostühle könnten etwas hochwertiger sein und die Anzahl der elektrisch höhenverstellbaren Tische ist zu gering. Sonst ist das Equipment top.
Beim Thema Kommunikation gibt es immer Luft nach oben. Wie viel Kommunikation muss unbedingt sein, was ist eher unwichtig. auticon ist da auf einem guten Weg.
In meiner Abteilung sind 9 Mitarbeiterinnen (inkl. der Leitung) und 3 Mitarbeiter.
Starker Drive und Wirkung für das Autismus Thema und alle Mitarbeiter engagieren sich für das thema. auticon stellt die autistischen Stärken in den Vordergrund und unterstützt lediglich mit Anpassungen, damit diese Stärken auch eingesetzt werden können. Viel Offenheit und Beweglichkeit für Ideen der Mitarbeiter. Internationale Zusammenarbeit.
Es gibt eine interne Auticon Academy von Mitarbeitern für Mitarbeiter rund um IT, Gesundheit und Soft Skills.
"sinnvolle Arbeit" als Teil des Lohnes. Finanziell sind wir ca. 20-30 % unter dem branchenüblichen Gehalt. Das haben wir alle freiwillig gewählt, weil wir uns in einem Sozialunternehmen mit gesellschaftlichen Wert engagieren. Sinnvolle Arbeit ist es mir wert.
Jedem neuen Consultant wird eine Chance gegeben, niemand wird gegen seinen Willen verheizt. Die auticon bemüht sich, auf die Eigenheiten der autistischen Consultants einzugehen (z.B. geräuschempfindlich, keine Telefonate, feste Ansprechpartner...), aber der reale Markt verlangt oftmals ganz andere Skills, wie Arbeit in wuseligen Großraumbüros und endlose Projektbesprechungen... Dies ist die große Herausforderung, der Zwiespalt zwischen dem sozialen Anspruch, autistischen Menschen eine reelle Chance im Arbeitsleben zu geben und dem wirtschaftlichen Zwang, gewinnorientiert zu agieren.
Jobcoaches und Projektmanager müssen oftmals oberhalb ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Entsprechend hoch ist die Fluktuation.
Unwillige / unfähige Mitarbeiter in- und außerhalb des autistsichen Spektrums werden jahrelang mit durchgefüttert, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen gibt.
Wer will, kommt in Eigeninitative voran.
Ist nicht vergleichbar mit "echten" Consultants auf dem freien Markt.
Auch Autisten sind nur Menschen. Mit der Mehrheit war die Zusammenarbeit äußerst kollegial und unkompliziert. Unterschiedliche Herangehensweisen und verschiedene "verhaltensoriginelle" Talente zusammen zu führen, kann zu fruchtbaren Ergebnissen führen. Leider gibt es mehr als genug autistische Kollgen, die nur ihre Sicht der Welt akzeptieren können, alles muss exakt nach ihren Vorstellungen laufen. Ansonsten droht eine völlige Verweigerungshaltung oder endlose Monologe darüber, warum sie ihre Arbeit nicht machen können. Arme Opfer... Aber wie gesagt, mit der Mehrheit war alles ok.
kommt immer darauf an, in welchem Projekt man gerade ist und wie die Bedingungen beim Kunden vor Ort sind.
Dafür fehlt oft die Zeit.
Es wird viel Wert darauf gelegt, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Da sich der Arbeitgeber auf Autisten spezialisiert, ist auticon auch sehr gut darin, auf die sehr vielfältigen Bedürfnisse der Consultants einzugehen. Die Kollegen haben die unterschiedlichsten Interessen und einen starken Zusammenhalt. Wer sich schon immer mehr Unterstützung von Seitens seins Arbeitgebers gewünscht hat, ist hier genau richtig. Es gibt nicht 'den einen Autisten', weshalb auch die Unterstützung individuell angepasst wird.
Manchmal kommt es vor, dass durch Kunden verursachte Stressfaktoren an den Consultant weitergegeben werden. Das Gehalt ist für die Branche relativ niedrig.
Eine bessere Abschirmung gegenüber von Kunden verursachter Stressfaktoren. Dann muss dem Kunden nun mal gesagt werden, dass eine Antwort etwas dauern kann oder Starttermine zu kurzfristig sind. Da muss auticon etwas mehr Rückgrat zeigen.
Gehaltsverhandlungen sind aber für viele Autisten sehr unangenehm, weshalb sie manchmal gemieden werden können. Ein strukturiertes, individuell abgesprochenes Aufstiegs- und Gehaltsmodell wäre sehr hilfreich.
Die Arbeitsatmosphäre innerhalb auticons ist gut. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass sich die Consultants wohl fühlen. Allerdings kann es manchmal schon recht stressig vor sich gehen, da auticon ein Dienstleister ist und es vorkommt, dass durch Kunden verursachte äußerliche Stressfaktoren an den Consultant gebracht werden. Dann muss es mal schnell schnell gehen, womit Autisten nicht gut klar kommen.
Darüber kann ich nicht so viel sagen, weil ich mich nicht aktiv über das Image mit Mitarbeitern unterhalte. Ich höre aber generell eher positives.
Generell wird darauf geachtet, dass die Mitarbeiter nicht überfordert sind. Wenn es wichtige Termine gibt, reicht eine Mitteilung oder Meldung. Autisten haben manchmal Schwierigkeiten damit, festzustellen, wie es ihnen geht, deshalb gibt es regelmäßige Meetings, in denen darauf eingegangen wird. Sollte es Probleme geben, die sich auf das Wohl auswirken, werden diese meistens schnell gelöst. Sollten Stressfaktoren beim Kunden so groß sein, dass man sich für ein paar Tage erholen muss, wird es nicht nur unterstützt, sondern auch gefordert, dass sich autistische Mitarbeiter frei nehmen, um diesen Stress zu verarbeiten und einen längeren Ausfall zu verhindern. Nur der Urlaubsanspruch ist noch relativ niedrig und es gibt keine 80/20 Regel oder Ähnliches.
Wer will, der kann auch bei auticon aufsteigen. Das Problem hier ist nur, dass die Mitarbeiter aus Autisten bestehen und Autisten nicht dafür bekannt sind, gut Gespräche führen zu können. Wer weiterkommen und aufsteigen will, muss auch hier den ersten Schritt machen und dahinter sein, das kommt nicht automatisch. Es gibt außer der Projektfreien Zeit keine gesonderte Zeit für Weiterbildung, das ist schade. Wenn jemand oft in Projekten ist, wird es ihm schwer fallen, sich fortzubilden.
Das Durchschnittsgehalt ist relativ zum Branchendurchschnitt gering. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass es bei auticon Mitarbeiter, sogenannte 'Job Coaches' gibt, die nur dafür eingestellt sind, um die autistischen Kollegen bei ihren Kunden zu unterstützen. Diese Unterstützung wird je nach Consultant mehr oder weniger gebraucht. Für manche ist sie unerlässlich. Genauso ist der Urlaubsanspruch geringer.
Naja, auticon stellt Autisten ein. Das ist doch schon mal sehr sozial.
Es herrscht ein enger und auch persönlicher Zusammenhalt unter den Kollegen. Man kann über Arbeit und auch über Privates
sprechen. Die autistischen Consltants sind nicht einfach unter sich, sondern es wird ein Zusammenhalt auch zwischen autistischen und neurotypischen Kollegen sehr geschätzt.
Es gibt auch ältere Kollegen. Das Altersspektrum ist ziemlich groß, da nur darauf geachtet wird, was jemand kann und nicht darauf, wie alt jemand ist oder wie lange er in welcher Branche gearbeitet hat.
Vorgesetzte und Job-Coaches treffen nie endgültige Entscheidungen ohne die Consultants mit einzubeziehen. Es wird immer darauf geachtet, dass sich ein Consultant bei einem potenziellen Kunden wohl fühlt. Sollte die Arbeitssituation sich sehr negativ entwickeln, wird schnell gehandelt und zur Not der Consultant auch aus dem Projekt geholt. Das ist wirklich nicht selbstverständlich. Vorgesetztengespräche sind immer direkt, ehrlich und zielführend.
Die Arbeitsbedingungen in den auticon Büros sind generell sehr gut. Es wird außerdem sehr darauf geachtet, dass sich die Consultants auch beim Kunden wohl fühlen. Dafür gibt es Gespräche mit Kunden, Aufklärungen zum Autismus und jeder Consultant wird individuell nach Störfaktoren und Szenarien, die Reizüberflutung auslösen können gefragt. Präferenzen wie 'keine laute Geräuschkulisse', 'kein Großraumbüro', 'keine zu hellen Lichter', 'bitte ein Platz am Fenster', 'nicht mit dem Rücken zum Raum' werden dem Kunden immer mitgeteilt. Wenn gemerkt wird, dass der Kunde nicht bereit ist, dem Consultant das nötige Arbeitsumfeld bereitzustellen, wird der Consultant nicht dazu gezwungen, dort zu arbeiten. Autisten, die nicht normale Arbeitszeiten bevorzugen, werden nicht dazu gezwungen, von 8 bis 16Uhr zu arbeiten, sondern können sich - soweit auticon darauf Einfluss hat - ihre Zeit komplett eigenständig einteilen.
Die Kommunikation ist generell sehr gut. Fragen werden transparent und direkt beantwortet, die Vorgesetzten sind stets darum bemüht, dass die Consultants alle Informationen so schnell wie möglich bekommen. Direkter Kontakt zu Vorgesetzten ist genauso möglich und sehr unkompliziert. Informationen über mögliche Kunden bekommt man auf Nachfrage direkt.
Es wird hier nicht darauf geachtet, welches Geschlecht oder welche sexuelle Orientierung jemand hat. Das einzige was zählt ist, was jemand kann. Immerhin bestehen die Consultants aus Autisten, von denen einige vor auticon nicht einen einzigen Tag fest angestellt waren und die Hamburger Niederlassung hat eine weibliche Leitung. Natürlich kann es immer sein, dass Bewerber abgewiesen werden aber das hat nie persönliche, sondern nur professionelle Gründe. Wenn du das, wofür du dich bewirbst, gut kannst, dann wirst du genommen. Egal ob alt oder jung, weiblich, männlich oder divers, jahrelang Erfahrener oder Quereinsteiger.
auticon hat eine sehr große Auswahl an Kunden in diversen Branchen. Je nach persönlichem Profil hat man deshalb die Chance, mit der Zeit sehr weit gefächerte Aufgaben zu erhalten. Genauso gibt es seit Kurzem ein Programm, das interessante interne Projekte anbietet, an denen sich Mitarbeiter weiterentwickeln können. Allerdings kann es je nach Profil auch vorkommen, dass für einen Consultant für längere Zeit kein Kunde gefunden wird. In diesen Downtimes, die in dieser Branche immer vorkommen, werden die Consultants allerdings dazu angeregt, sich weiterzubilden, Zertifikate abzuschließen oder in interne Projekte zu gehen.
Die Akquise zur Kundengewinnung wird einem abenommen.
Die autistischen Kollegen.
Etwas wirklich Gutes: Ich lernte über auticon, bei Arbeitgebern über meinen Autismus zu sprechen. Da mich meine Chefs bei Vorstellungsgesprächen bei Kunden begleiteten, konnte ich mir abgucken, wie sie für mich warben. Seitdem kann ich mich selber besser anbieten, ich traue mich zu sagen, was ich einfach nicht kann (starken Lärm aushalten z.B.) - und kann zugleich aber bewerben, was ich vielleicht besser als andere Mitarbeiter kann.
Obwohl ich mehrfach wegen meiner guten Arbeit von allen Kunden gelobt wurde, bekam ich ein schlechtes Arbeitszeugnis.
Tipp: Auf jeden Fall darauf bestehen, dass es umgeschrieben wird. Auch hier lohnt sich die oben erwähnte Rechtsschutzversicherung.
Es fehlt eine Behindertenvertretung.
Kaum zu glauben: Eine Firma, die fast nur aus Behinderten besteht hat keine Behindertenvertretung!
Alleine das sollte einen nicht nur stutzig machen.
Ebenso fehlt ein Betriebsrat, den auticon stets aktiv verhindert.
Tipp: Wichtiges schriftlich festhalten und dem Vorgesetzten per Mail schicken: Cover your ass!
Obwohl die Gehälter der Jobcoaches über das Integrationsamt finanziert werden, wird den Autisten eingeredet, sie müssten auf Gehalt verzichten, um diese zu bezahlen. Von den 10 h, die mir eine Arbeitsassistenz pro Woche zustand, habe ich immer höchstens zwei Stunden genutzt, in extremen Konflitkfällen mal vier bis fünf.
Tipp: Sucht Euch eine eigene Arbeitsassistenz! Das Integrationsamt bietet dafür Firmennamen, die das leisten. Ebenso können aber auch Freunde oder Familienmitglieder als solche genutzt werden.
Die Jobcoaches standen im Streitfall immer auf der Seite von auticon, mit ist kein Fall bekannt, wo sie sich offen gegen die Führung ausgesprochen hätten.
Im Gegenteil, mehrfach erlebte ich, dass sie plötzlich ihre Meinung wechselten.
Die Überschrift ist negativ gemeint.
Die ersten Monate waren großartig, bis ich durch meinen Autismus Schwierigkeiten beim Kunden bekam.
Ab da wurde ständig Druck auf mich ausgeübt und zwar in einer Weise, wie ich es kaum von anderen Firmen her kenne.
Wobei, in den guten Zeiten, wenn ich keine Konflikte beim Kunden hatte, lief es meist auch mit meinen auticon Chefs gut. Dafür gibt es den Spruch: "Schönwetter-Führung". Bei schlechtem Wetter wird die Führung plötzlich auch schlecht.
Wichtig: Auticon ist eine Mitarbeiter-Vermietungs-Firma. Dadurch hat auticon keinen Einfluss auf die Arbeitsverhältnisse- und Arbeitsatmosphäre vor Ort.
Am besten beschreibt es wohl Folgendes:
Nach auticon schloss ich sofort eine Arbeits-Rechtschutzversicherung ab - lohnt sich bei auticon. Doch währenddessen verdiente ich nicht genug Geld.
Als ich längerfristig krank wurde, musste ich alle zwei Wochen detailliert über meinen Gesundheitszustand berichten.
Auticon mischte sich sogar in die Behandlung ein.
Rückblickend schäme ich mich, dass ich ihnen soviel Macht über mich gab.
Tipp: Wenn Du krank wirst, erzähl ihnen nichts über Deine Krankheit und besonders nicht über die Genesungsdauer, vor allem nicht am Telefon.
Sie werden Dir schreiben, dass sie Dich bald kündigen.
Tipp:
Nach der Probezeit muss man länger als 18 Monate krank sein, um gekündigt zu werden, oder zumindest muss der Arbeitgeber nachweisen, dass Du in der Zeit nicht gesund wirst.
Mir fehlte leider die Kraft für einen Rechtsstreit. Zumal viele Lügen in der Kündigung standen, die ich leicht mit mehreren Projektleitern meiner Kunden hätte entlarven können.
Unter den Autisten war es immer super!
Nach außen hui, von innen oft pfui.
Ich glaube den Managern, dass sie sozial sein wollen. Doch sind sie es oft nicht. Wenn ich Konflikte mit meinen Chefs hatte und ich sprach mit Freunden, Ärzten, Psychologen oder Arbeitskollegen vom Kunden, konnten sie nicht glauben, wie meine Chefs agierten. Sie waren oft fassungslos: "Ist Deine Firma nicht auf Autisten spezialisiert?" Obwohl die Chefs viel über Austisten wissen, wenden sie es in Konflikten oft nicht an. Beispielsweise werden Konfliktgespräche nicht angekündigt.
Bei Kritik fühlten sich alle Manager (die ich kenne) bei mir angegriffen und reagierten beschimpfend, sogar beleidigend.
Die Vorgesetzten führen mit emotionaler Erpressung. So wurde bei wirklich jedem Konflikt angedeutet, dass man mich entlassen will.
Emotionale Erpressungen - Schulung für die Manager dringend nötig. Ich bin mir sicher, dass sie oft nicht wissen, dass sie welche anwenden. ein Beispiel dafür: "Dein Kollege X schafft es doch auch, warum Du nicht?"
Alle Chefs können charmant und einfühlend wirken. Das können funktionale Soziapathen (Narzisten und Psychotpathen) auch. Vier Kollegen und ich sind überzeugt, dass auticon einge in der Führung hat.
Beim Einstieg bei einem Kunden ist meist alles super. Wehe, es treten Schwierigkeiten wie Lärm oder Überreizung auf.
Mein Hinweis, als Autist könne ich Lärm, der selbst meine NT Kollegen krank machte nicht länger aushalten, wurde ich vom Management beschimpft.
Wenn es schwierig beim Kunden wurde, wurde ich schon mal gefragt, ob ich lieber von dem Kunden abgezogen werden wolle. Vorsicht Falle!
Autistisch naiv löste ich das Problem zusammen mit dem Kunden, dachte ich, leider kam es auf andere Weise wieder und ich wollte jetzt weg. Jetzt ging es nicht mehr.
Tipp: Wenn man Dir anbietet zu gehen, nutze es. Versuche nicht Konflikte beim Kunden zu lösen. Wenn es schief geht, bist Du schuld, nicht der Kunde. Außerdem wirst Du jetzt durchhalten müssen.
Ich persönlich wurde "über den Tisch gezogen". Mein Anfangsgehalt lag bei kaum höher als dem Hartz IV Satz. Selbst nach einer Gehaltserhöhung erhielt ich beim nächsten Arbeitgeber das doppelte.
Lasst Euch nicht ein auf ein Versprechen wie: Nach einem Jahr bekommst Du mehr. Und wenn, dann lass es Dir in Deinen Arbeitsvertrag schreiben.
Die Mission ist super
Ganz klar: der Umgang mit Konflikten. Wenn aufgrund eines problematischen Teammitgliedes andere Kollegen in die Verzweiflung getrieben werden und trotzdem keinerlei Lösung vom Management herbeigeführt wird. Das spricht für mich nicht nur für einen schwachen Führungsstil, sondern auch für mangelhafte Empathie.
Besser und klarer kommunizieren. Mitarbeiter in Prozesse mit einbinden, und bei Konflikten als Kommunikationspartner und Exekutive vorhanden sein (nicht nur ein Schauspiel bieten).
An sich ein nettes Arbeitsumfeld, jedoch gab es Teammitglieder, die mein Arbeitserlebnis bei auticon erheblich getrübt haben. Die Tatsache, dass diese sehr teamschädigenden Kollegen weiterhin im Unternehmen bleiben durften, war für mich ein großer Abzug.
Die Mission von auticon ist klar und toll: Autisten die Möglichkeit bieten, einen Fuß in die (IT)-Arbeitswelt zu setzen und langfristige Aussichten für eine Anstellung zu finden.
Prinzipiell war der Zusammenhalt gut, dieser wurde jedoch durch manche Teammitglieder stark beeinträchtigt.
Eine Lösung zu den Konflikten mit den für mich problematischen Teammitgliedern wurde nicht angeboten, mit fadenscheinigen Argumenten wurden "Kompromisse" gebildet, die letzten Endes zu keiner Veränderung geführt haben.
Kommuniziert wurde nicht viel: von einem fehlenden Onboarding Prozess bis hin zu undurchsichtiger Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen war alles dabei (oder in diesem Fall: nichts)
Ich fühlte mich in diesem Unternehmen absolut im Stich gelassen und hatte nur selten das Gefühl, benötigt o. gebraucht zu werden.
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