Die ursprüngliche Idee. Auticon ist angetreten, Autisten gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ihnen Arbeitsumstände zu schaffen, in denen sie effektiv und erfolgreich arbeiten können, ohne dabei auszubrennen. Positiv ist hervorzuheben, dass Mitarbeiter bei auticon sehr viele Freiheiten genießen, sei es bei der Arbeits- oder Arbeitszeitgestaltung oder bei der Mitwirkung in firmeninternen Arbeitsgruppen.
Engagement ist in vielen Bereichen möglich, es herrscht eine fast schon familiäre Atmosphäre unter den Kollegen und man gekommt die Chance, sich zu beweisen, ohne vorher entsprechende Nachweise vorlegen zu müssen.
Jedem neuen Consultant wird eine Chance gegeben, niemand wird gegen seinen Willen verheizt. Die auticon bemüht sich, auf die Eigenheiten der autistischen Consultants einzugehen (z.B. geräuschempfindlich, keine Telefonate, feste Ansprechpartner...), aber der reale Markt verlangt oftmals ganz andere Skills, wie Arbeit in wuseligen Großraumbüros und endlose Projektbesprechungen... Dies ist die große Herausforderung, der Zwiespalt zwischen dem sozialen Anspruch, autistischen Menschen eine reelle Chance im Arbeitsleben zu geben und dem wirtschaftlichen Zwang, gewinnorientiert zu agieren.
Starker Drive und Wirkung für das Autismus Thema und alle Mitarbeiter engagieren sich für das thema. auticon stellt die autistischen Stärken in den Vordergrund und unterstützt lediglich mit Anpassungen, damit diese Stärken auch eingesetzt werden können. Viel Offenheit und Beweglichkeit für Ideen der Mitarbeiter. Internationale Zusammenarbeit.
Dass auticon sich von innen sichtbar von der ursprünglichen Vision entfernt hat. Das, was auticon einst ausgemacht hat, insbesondere die Idee der Jobcoaches, wächst nicht im gleichen Maße, wie der Rest der Firma wächst. Jobcoaches zeigen sich häufig überlastet, sodass es ihnen immer schwerer fällt, ihrer Aufgabe nachzukommen. Darunter leiden kurz- bis mittelfristig die Consultants und langfristig der Unternehmenserfolg. Dadurch schwindet der Unterschied zwischen auticon und anderen Consulting-Unternehmen, die ein höheres Gehalt anbieten.
Unter den vielen schlecht laufenden Dingen stechen vor Allem der respektlose und geringschätzende Umgang mit den autistischen Mitarbeitern sowie die miserable Projektakquise heraus. Letztere führt dazu, dass auticon dem Anspruch, passende Einsatzmöglichkeiten für autistischen Consultants anzubieten, in den seltensten Fällen gerecht wird.
Jobcoaches und Projektmanager müssen oftmals oberhalb ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Entsprechend hoch ist die Fluktuation. Unwillige / unfähige Mitarbeiter in- und außerhalb des autistsichen Spektrums werden jahrelang mit durchgefüttert, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen gibt.
Manchmal kommt es vor, dass durch Kunden verursachte Stressfaktoren an den Consultant weitergegeben werden. Das Gehalt ist für die Branche relativ niedrig.
Stellt mehr Jobcoaches ein. Bezahlt sie gut. Überlastet sie nicht. Gebt ihnen die Mittel, ihren Consultants tatsächlich zu helfen, statt sie nur auf Spur zu halten. Etabliert Strukturen in Projektakquise und Projektmanagement, die Projekteinsätze planbarer machen. Die die Fähigkeiten eurer Consultants effektiver einsetzen. Besorgt Projekte für die Consultants und nicht Consultants für die Projekte. Hört auf eure Consultants. Traut euch, regelmäßig umfangreiches Feedback aus dem gesamten Projekt zu holen. Prüft, ob ihr Möglichkeiten habt, Situationen zu verbessern. Kommuniziert eure Ideen ...
Zu nennen ist hier zum Einen die Herausbildung eines wirklich fachlichen Schwerpunkts und entsprechender fachlicher Kompetenzfelder statt einer Fokusierung auf angebliche autistische Superkräfte. Letztere sind allein weder am Markt gefragt, noch wird es einem Autisten gerecht, wenn sein Leistungsvermögen auf diese Spezialfähigkeiten reduziert wird. Zum Anderen muss auticon dringend an einem respektvollen und wertschätzendem Umgang mit den autistischen Mitarbeitern arbeiten.
Autisten mehr als vollwertige Menschen wahrnehmen und die Dinge, die von Kunden im Umgang mit den Consultants gewünscht werden, auch intern mehr berücksichtigen.
Eine bessere Abschirmung gegenüber von Kunden verursachter Stressfaktoren. Dann muss dem Kunden nun mal gesagt werden, dass eine Antwort etwas dauern kann oder Starttermine zu kurzfristig sind. Da muss auticon etwas mehr Rückgrat zeigen. Gehaltsverhandlungen sind aber für viele Autisten sehr unangenehm, weshalb sie manchmal gemieden werden können. Ein strukturiertes, individuell abgesprochenes Aufstiegs- und Gehaltsmodell wäre sehr hilfreich.
Der am besten bewertete Faktor von auticon ist Kollegenzusammenhalt mit 4,2 Punkten (basierend auf 10 Bewertungen).
Unter den autistischen Kollegen wird in aller Regel offen gesprochen, sodass man immer jemanden findet, der die eigene Perspektive auf den Führungsstil von Vorgesetzten nachvollziehen und validieren kann. An Entscheidungen im operativen Geschäft sind Autisten in aller Regel nicht oder nur sehr begrenzt beteiligt. Zu begrüßen ist, dass auticon bemüht ist, hier den Anschein von Mitsprache zu erwecken, indem ein Consultant-Rat eingeführt wurde, der die Teilnahme von zwei autistischen Vertretern im Lenkungsausschuss steuert. Inwiefern diese zwei Mitglieder dort als Bittsteller ...
Ich habe nur mit einem anderen Consultant für ein paar Monate zusammengearbeitet, so dass ich nicht viel zu diesem Punkt sagen kann. Dort, wo es Berührungspunkte gab, war der Zusammenhalt und auch die Zusammenarbeit problemlos.
Der Kollegenzusammenhalt ist super. Man kann sich auf jeden verlassen, alle helfen sich gegenseitig und niemand ist böse, wenn mal etwas nicht klappt oder man einen Fehler macht.
Auch Autisten sind nur Menschen. Mit der Mehrheit war die Zusammenarbeit äußerst kollegial und unkompliziert. Unterschiedliche Herangehensweisen und verschiedene "verhaltensoriginelle" Talente zusammen zu führen, kann zu fruchtbaren Ergebnissen führen. Leider gibt es mehr als genug autistische Kollgen, die nur ihre Sicht der Welt akzeptieren können, alles muss exakt nach ihren Vorstellungen laufen. Ansonsten droht eine völlige Verweigerungshaltung oder endlose Monologe darüber, warum sie ihre Arbeit nicht machen können. Arme Opfer... Aber wie gesagt, mit der Mehrheit war alles ok.
Was Mitarbeiter noch über Kollegenzusammenhalt sagen?
Am schlechtesten bewertet: Gehalt/Sozialleistungen
2,9
Der am schlechtesten bewertete Faktor von auticon ist Gehalt/Sozialleistungen mit 2,9 Punkten (basierend auf 10 Bewertungen).
Das Gehalt kam immer pünktlich. Das ist auch das Einzige, was hier positiv zu bewerten ist. Von der Höhe her bewegte sich das Gehalt deutlich unter dem marktüblichen Niveau. Dennoch nahm auticon überdurchschnittlich hohe Stundensätze für die Projekteinsätze der autistischen Consultants, wovon dann nur ein kleiner Teil beim Consultant angekommen ist. Wenn ein Consultant einmal nicht im Projekt ist, werden die Konsequenzen der unzureichenden Fähigkeiten der "Betreuer" und Verwalter in Sachen Projektakquise gerne schnell an die Consultants weitergereicht, z.B. in ...
auticon bezahlt Consultants in aller Regel unterdurchschnittlich und begründet das - zu Recht oder nicht - implizit mit dem erhöhten Unterstützungsbedarf und Krankheitsrisiko bei autistischen Mitarbeitern. Die von der Geschäftsleitung kommunizierten Gewinnzahlen deuten darauf hin, dass hier eine schrittweise Angleichung an branchenübliche Löhne möglich wäre. Das würde sich insbesondere mit dem eigenen Anspruch als sozialer Arbeitgeber decken. Die Führungsriege kommuniziert seit Jahren, dass sie daran arbeitet, in mittlerer Zukunft die Gehaltsstruktur des Unternehmens transparenter machen zu wollen.
Das Durchschnittsgehalt ist relativ zum Branchendurchschnitt gering. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass es bei auticon Mitarbeiter, sogenannte 'Job Coaches' gibt, die nur dafür eingestellt sind, um die autistischen Kollegen bei ihren Kunden zu unterstützen. Diese Unterstützung wird je nach Consultant mehr oder weniger gebraucht. Für manche ist sie unerlässlich. Genauso ist der Urlaubsanspruch geringer.
Was Mitarbeiter noch über Gehalt/Sozialleistungen sagen?
Karriere und Weiterbildung
Karriere/Weiterbildung
3,2
Karriere/Weiterbildung wird mit durchschnittlich 3,2 Punkten bewertet (basierend auf 7 Bewertungen).
Autistische Consultants sind auf ein festes Rollenbild festgelegt, d.h. außer gewissen IT-Kenntnissen wird ihnen nichts zugetraut. Von Seiten des Managements bzw. Backoffices wird am liebsten unter Ausschluss des Consultants über dessen Kopf hinweg mit dem Kunden verhandelt. Einem Consultant eine verantwortliche Position zu übertragen ist nicht vorgesehen. Eine Karriere im Sinne des Aufbaus einer fachlichen Kompetenz ist kaum möglich. auticon ist häufig nicht dazu in der Lage, für den Consultant passende Projekte zu akquirieren. Insofern zeichnet sich bei vielen Consultants ...
auticon krankt ein bisschen daran, dass die Projektakquise und die Mitarbeiterverwaltung von einander getrennt zu sein scheinen. Häufig passiert es, dass Projekte eingeholt werden, die Kompetenzen benötigen, die in der Belegschaft entweder ganz fehlen oder in anderen Projekten gebunden sind. Das Ergebnis ist, dass Mitarbeiter häufig in Projekten landen, die wenig mit dem zu tun haben, was sie vorher gemacht und vom dem sie Ahnung haben (Ausnahmen sind hier Projekte, in denen Projektmitglieder eingesetzte Technologien selbst bestimmen können und müssen). ...
Es gibt einige kostenlose Kursangebote, die man aber nur wahrnehmen kann, wenn man gerade kein Projekt hat. Weiterbildung bei externen Anbietern muss man sich hart erkämpfen. Es gibt keine Transparenz über Aufstiegsmöglichkeiten.
Was Mitarbeiter noch über Karriere/Weiterbildung sagen?
Fragen zu Bewertungen und Gehältern
auticon wird als Arbeitgeber von Mitarbeitenden mit durchschnittlich 3,4 von 5 Punkten bewertet. In der Branche IT schneidet auticon schlechter ab als der Durchschnitt (4 Punkte). Basierend auf den Bewertungen der letzten 2 Jahre würden 33% der Mitarbeitenden auticon als Arbeitgeber weiterempfehlen.
Anhand von insgesamt 43 Bewertungen schätzen 47% ihr Gehalt und die Sozialleistungen als gut oder sehr gut ein.
Basierend auf Daten aus 14 Kultur-Bewertungen betrachten die Mitarbeitenden die Unternehmenskultur bei auticon als eher modern.