zuverlässige Katastrophe
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Grundgehalt kommt pünktlich.
Es gab auch in der Pandemie keine Kurzarbeit, keine betriebsbedingten Entlassungen, keine Unterbeschäftigung. Und auf Strecke macht der Job wirklich Spaß, wenn man ein Faible für Leute und/oder den ÖPNV und schmale, kurvige Landstraßen am Lenkrad eines dicken Gelenkbusses hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Teppichetage behandelt die Arbeitstage nur noch respektlos und als Humankapital, aber nicht mehr als die jenigen, die tatsächlich systemkritisch die Gesellschaft und damit auch den Laden am Laufen halten.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte sein Personal ernst nehmen. Die WC-Frage ist nur auf dem Papier gelöst, nicht in der Realität. Die "extensiven Schulungen" finden nur in Zeitungsartikeln statt, nicht in der Realität. Sonn- und Feiertage werden als Werktage behandelt, nicht als Sonn- und Feiertage. Neue Kollegen können Arbeitsvergünstigungen (freie Wochenenden z.B.) aushandeln, die neuen Kollegen vorenthalten werden. Die Teppichetage gönnte sich eine Coronaprämie, die der Arbeitsetage verweigert wurde. Hauptsache wir tragen Krawatte und erscheinen (unbezahlt) 15 min vor Dienstbeginn. Ich könnte ewig so weitermachen
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der gleichen hierarchische Ebenen ist das Betriebsklima gut, ebenenübergreifend jedoch schlecht.
Kommunikation
Wir haben ein Kommunikationsproblem, stellte eine externe Beraterfirma der DB fest. Wie löst man das? Die Geschäftsführung drehte und veröffentlichte ein Video, in dem sie das Duzen einführte und verteilte Dienstmobiltelefone mit Benutzungsverpflichtung an alle, weshalb man nun als z.B. Busfahrer oder Werkstattmotarbeiter zusätzöich zum normalen Jobauch noch mit 100 E-Mails am Tag arbeiten muss, von denen 99 unwichtig sind und die eine wichtige unter den 99 unwichtigen untergeht.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt in jedem großen Laden immer Kollegen und Kollginnen, die keine Teamplayer sind. Und so sind hier halt nur 4 von 5 Sterne = 80 % möglich, da 20 % der vielen hundert Kollegen ihren Job zu Lasten aller einfach nicht machen, was aber im Umkehrschluss auch bedeutet, dass 80 % der Kollegen großartig sind.
Work-Life-Balance
In einem 24/7-Wechselschichtbetrieb mit Personalmangel kann es systemimmanent keine Work-Life-Balance geben.
Vorgesetztenverhalten
Katastrophale Menschenführung!
Interessante Aufgaben
Wenn man ein Faible für Menschen und/oder den ÖPNV hat, dann ist es hoch interessant; - wenn nicht, dann nicht.
Gleichberechtigung
Die Gleichstellung von Mann und Frau im Guten, wie im Schlechten findet hier zu 100 % statt.
Umgang mit älteren Kollegen
Da immer 20 % der Kollegen (in jedem Alter) nicht funktionieren, kann auch der Umgang mit den Kollegen (jeden Alters) nur zu 80 % ein respektvoller sein.
Arbeitsbedingungen
Einmal auf Strecke hervorragend, im Backoffetätigkeitsbereich (Dienstvor- & -nachbereitung) katastrophal.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In Sachen Umweltbewusstsein steht die DB von oben bis unten nicht sehr gut, aber gut da. Sozial ist der Arbeitgeber aber nur in Leuchtturmprojekten zu seinen Mitarbeitern, nicht in toto im Arbeitsalltag.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist in der Höhe Mittelmaß in dem Gewerbe, kommt aber im Grundgehalt immer pünktlich und genau. Überstunden können schon mal strittig sein, stimmen aber meistens, aber eben auch nur meistens. Es gibt Sozialleistungen, die angeboten und bezahlt werden und solche, die nicht gezahlt werden. Die Schulnote über das Ganze muss befriedigend bis gut lauten. 3½ Sterne.
Image
Na ja, welches Image hat die Deutsche Bahn als Konzern? Wie können die Einzelteile da besser sein?
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung topp, Karriere flopp.