Hier wird nicht fair gespielt.
Arbeitsatmosphäre
Anfangs noch gut, je mehr Kritik aufkommt, weil man sich nicht alles gefallen lässt, wirds ungemütlich. Daraus resultiert dann eine berechnete Kündigung innerhalb der Probezeit ohne vorherige Ankündigung.
Einen Monat zuvor im Probezeitendgespräch wird mir versichert, dass keine Kündigung im Raum steht, und dann bekommt man sie trotzdem. Vom Datum her so klug gewählt, dass vier Tage vor Probezeitablauf keine Chance auf eine Neuanstellung anderswo gegeben ist. Hauptsache die vertraglich vereinbarten Stunden des laufenden Monats wurden noch erfüllt.
Kommunikation
Die Kommunikation läuft nur über Telefonate oder Email.
Bei Emails weiß man nie, an wenn man gerade adressiert, da es in einen Verteiler geht. Durch einen Zufall kam heraus, dass beantwortete Mails mit einer falschen Signatur gekennzeichnet werden. Also wusste ich auch nie, mit wem ich da gerade schreibe. Das ist, als würde ich die Dokumentation im Krankenhaus unter dem Namen meines Kollegen führen.
Kollegenzusammenhalt
Die Zeitarbeiter unter sich halten eh meistens zusammen. Mit den Kollegen aus der Niederlassung ist das eher weniger der Fall - es geht erstmal um Profit, dann um den Mitarbeiter. Und diese sind ersetzbar.
Work-Life-Balance
Frei Wünsche werden gewährt. Darauf wird geachtet.
Aber gerade bei bundesweiten Einsätzen sollte es so sein, dass ich nicht meine Wohnung räumen muss, weil ich 4 Tage frei habe. Das passiert leider regelmäßig. Somit muss ich mich ständig damit beschäftigen, was ich mitnehme, wieviel ich einkaufe, um nicht Zuviel wegzuwerfen und ein „Home away from home“ Gefühl kommt gar nicht erst auf.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind wirklich gut geschult. Holen den Mitarbeiter bei Kritikgesprächen gut ab und geben ihm das Gefühl, das er was wert ist. Leider sind die Taten recht gegenteilig. Absprachen werden nicht eingehalten, Versprechungen aus dem Vorstellungsgespräch stellen sich als Lüge dar und zu guter letzt wird man gekündigt, wenn man Kritik äußert und unzufrieden wird. Solange man das tut, was verlangt wird, kann man ein gutes Leben haben.
Es wird sehr darauf geachtet, Geld einzusparen. Parkplätze werden erst auf Rückfrage gebucht, die Wohnungen in frei Blöcken gekündigt, es sei denn, sie sind wirklich sehr günstig.
Auf Bewertungen der jeweiligen Unterkunft wird nicht geachtet. So wohnt man auch schonmal neben einem Erotik-Etablissement oder hat kein Internet.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist gut. Zuschläge, Benefits passen auch.
Einsatzbezogene Leistungen werden nicht an den Mitarbeiter weitergegeben.
Image
Der Ruf eilt voraus - wenn immer ich erzählt habe, bei welcher Firma ich arbeite, gabs ein Stirnrunzeln. Leider habe ich davon im Vorhinein wenig mitbekommen und mich von den Versprechungen blenden lassen.