Personalkultur lässt Firmenkultur brechen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Bezahlung, sicherer Job, breites Arbeitsfeld, gute Wirtschaftsumstände, TvÖD, ausreichend Pflegemittel
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zunehmende Personalknappheit führt zu hohem Druck auf Mitarbeitende… Benefits die groß ausgeschrieben werden können von „normalen“ Pflegekräften sehr selten wahr genommen werden (Tagesvortäge, Betriebsversammlungen, Massagen und Anwendungen in der Arbeitszeit) Vereinbarkeit von Beruf und Familie gillt grundsätzlich nur Auszubildende völlig, nach der Ausbildung auf Kosten des restlichen Teams die offene z.B Spätdienste ausgleichen müssen da Kindversorgung grundsätzlich genehmigt wird. Fehlende Kompensierung für das restliche Team führt grundsätzlich zu Unmut, wenn auch Verständnis für die Kinderversorgung besteht. Teilzeitkräfte werden zur Stundenreduzierung gezwungen, freie Tage sind kaum mehr möglich zur privaten Weiterbildung. Ebenso Vollzeitkräfte wenn sie in 10 Stunden-Nachtdiensten arbeiten müssen die 2 „Überstunden“ am Tag wieder mit 6 Stunden Diensten ausgleichen. Höhere Leitungsebene wirkt kühl und kaum mehr „an der Front“ zumal alle von ihnen ausgebildete Pflegekräfte (mittlerweile) waren. Oder geben direkt an das sie nichts an der Situation ändern können/wollen da zu wenig Personal auf den Stationen ist. Generelle Unterbesetzung auf allen Bereichen, abziehen von Personal auf offenen Stationen und Verteilung im Haus steht an der Tagesordnung. All dies frustriert mich und meine Kollegen stark, monatliche Kündigungswellen aus allen Bereichen des APZ die das Haus sehr liebten schockieren mich immer wieder… Der Arbeitgeber hat mich vor 7 Jahren mit seiner tollen Firmenkultur überzeugt! Mittlerweile entwickelt sich alles in eine herrische (im Gegensatz zu den „flachen Hierarchien“) druckkultur die stark an Zahlen und der Wirtschaftlichkeit hängt. Für eine Psychiatrie wird sehr einseitig und hart geleitet, zum Leidwesen der Therapie von den Patienten (dauerhaft ausfallende pflegerische Gruppen, vertrösten auf andere Wochentage seitens Sozialarbeiter und Therapeuten da diese auf anderen Stationen die Vertretung übernehmen müssen). Alles in allem sehr traurig. Ich hoffe die Firmenkultur ändert sich mal wieder zu ihrer eigentlichen Basis.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Menschlichkeit und Verständnis der Kollegen an der Front. Die neuen Leitungen der letzen 3 Jahre sind kühl und hart durchgreifend - vergraulen Personal und setzen es hinterher auf die Arbeitsmoral der ehemaligen. Unterbesetzung auf beschützenden Bereichen führt zu Übergriffen und Angst, da kann auch die zwangsweise Umsetzung eines Emphatie-Konzeptes wie eigentlich jede Pflegekraft generell arbeiten sollte nichts ändern. Wir brauchen Anreize um grade junge Kollegen zu halten und nicht ihre Flexibilität durch zu versteuernden Grundlohn auszuzahlen damit keine optische Überstundengrenze überschritten wird. Schade! Ich hoffe es wird nicht immer nur weg geschaut. Ich hab meinen engsten mal das APZ empfohlen, an den neu kommenden Kollegen die schnell wieder gehen sehe ich jedoch wie sie die neue Firmenkultur empfinden. Leider stimmen wir uns alle zu.