Keine Empfehlung – Burnout-Gefahr hoch: Team Top, Führung Flop.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt zwei Aspekte, die positiv hervorzuheben sind: Zum einen das kollegiale Miteinander im Team. Die Arbeitskolleg*innen sind hilfsbereit, unterstützen sich gegenseitig und sorgen so zumindest innerhalb des Teams für ein angenehmes Arbeitsklima. Zum anderen ist es erfreulich, dass es seit Kurzem einen Betriebsrat gibt, der mit viel Engagement und Herz für die Belange der Mitarbeitenden eintritt. Jedoch Betriebsrat gegen ein Konzern, also man sollte keine Wunder erwarten.
Leider endet die Liste der positiven Aspekte an diesem Punkt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Geschäftsleitung – Eine herbe Enttäuschung:
Die Geschäftsleitung enttäuscht sowohl menschlich als auch in ihrer Arbeitsweise.
Falsche Versprechungen:
Homeoffice wird den Mitarbeitenden versprochen, bleibt jedoch ein leeres Versprechen. Auf Nachfrage wird es zwar im Arbeitsvertrag aufgenommen, jedoch ist die Klausel irreführend und entspricht nicht dem, was ursprünglich zugesagt wurde. Besonders problematisch ist, dass diese Zusagen zwar eingeräumt werden, die Verantwortung jedoch ständig zwischen der Geschäftsleitung und UL Solutions hin- und hergeschoben wird.
Inkompetente Führung:
Die Geschäftsleitung zeigt keinerlei Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden – selbst ein einfaches Grüßen ist zu viel verlangt.
Ideen und Meinungen von Mitarbeitenden, die wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, werden ignoriert.
Die Atmosphäre im Unternehmen ist deprimierend, geprägt von Arroganz und mangelnder Anerkennung.
Projekte werden ohne Rücksprache mit den technischen Teams oder Projektleitern angenommen, selbst wenn die Ressourcen und Kapazitäten fehlen. Die Folge: Regelmäßige Entschuldigungen bei Kund*innen, da Versprechen der Geschäftsleitung nicht eingehalten werden können.
Vom Verkauf des Unternehmens an UL Solutions profitiert ausschließlich die Geschäftsleitung in Form vorteilhafter Verträge. Die Belegschaft, die das Unternehmen am Laufen hält, bleibt völlig außen vor – keine Boni, keine Beteiligung, keine angemessene Arbeitsverträge, nichts.
2. Work-Life-Balance und Arbeitsbelastung:
Überlastung statt Entlastung:
Neue Mitarbeitende werden nicht eingestellt, um bestehende Teams zu entlasten, sondern um weitere Projekte anzunehmen, in Ausnahme wenn Mitarbeiter kündigen, diese werden dann durch neue Mitarbeiter ersetzt um bestehende Projekte zu übernehmen.
Überstunden im dreistelligen Bereich sind mit dem Gehalt abgegolten und das als Teil eines Konzerns. Einige Mitarbeitern wurde mehrmals Home Office versprochen, wie es bei einigen Abteilungen schon seit langem der Fall ist, nämlich 2x die Woche.
In der Praxis jedoch wird Home Office nur unter "triftigen Gründen" gewährt, was erheblich von den ursprünglichen Versprechungen abweicht.
3. Fehlende Wertschätzung:
Keine fairen Leistungen:
Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es nicht.
Zu Weihnachten erhalten Mitarbeitende lediglich einen 25-Euro-Gutschein – und das nur, wenn sie an der Weihnachtsfeier teilnehmen. Wer krankheitsbedingt oder aus anderen Gründen fehlt, geht leer aus.
Die Mitarbeiter werden klein gehalten.
4. Zusammenfassung:
Die Arroganz der Geschäftsleitung, die schlechten Arbeitsbedingungen und die fehlende Wertschätzung machen dieses Unternehmen zu einem der schlechtesten Arbeitgeber, die ich je erlebt habe.
Ich kann nur dringend davon abraten, hier zu arbeiten.
Man sollte sich nicht vom Zusatz „by UL Solutions“ täuschen lassen – in der Praxis spielt der Konzernbezug für die Mitarbeitenden kaum eine Rolle. Wer dennoch in Erwägung zieht, hier zu arbeiten, sollte unbedingt darauf bestehen, dass alle Zusagen schriftlich und eindeutig im Arbeitsvertrag festgehalten werden. Zudem ist es ratsam, die zusätzlichen Klauseln sorgfältig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich das widerspiegeln, was einem zugesichert wurde.
Verbesserungsvorschläge
Ehrlichkeit und Transparenz: Die Geschäftsleitung sollte aufhören, Mitarbeitende mit falschen Versprechungen zu täuschen. Stattdessen müssen Zusagen eingehalten und klar kommuniziert werden.
Bessere Kommunikation: Wichtige Informationen dürfen nicht erst dann mitgeteilt werden, wenn es zu spät ist. Eine offene und rechtzeitige Kommunikation mit den Mitarbeitenden ist unerlässlich, um Vertrauen aufzubauen und Unsicherheiten zu vermeiden.
Respekt und Wertschätzung: Es ist dringend notwendig, dass die Geschäftsleitung den Mitarbeitenden Respekt entgegenbringt und deren Arbeit anerkennt. Dies sollte sowohl in persönlichen Umgangsformen als auch in konkreten Maßnahmen, wie beispielsweise fairen Vergütungen und Benefits, zum Ausdruck kommen.
Arbeitsverträge und Work-Life-Balance: Die Arbeitsverträge müssen dringend angepasst werden, um realistische Arbeitsbedingungen und eine bessere Work-Life-Balance zu gewährleisten. Mitarbeitende dürfen nicht weiterhin durch Überlastung und mangelhafte Rahmenbedingungen demotiviert werden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist äußerst bedrückend. Ein Großteil der Mitarbeitenden ist stark demotiviert, was vor allem an der fehlenden Wertschätzung und den schlechten Arbeitsbedingungen liegt. Zwar hält das Team durch gegenseitige Unterstützung und Zusammenhalt die Stimmung stellenweise aufrecht, aber insgesamt bleibt die Atmosphäre von Negativität und Frustration geprägt.
Kommunikation
Die Geschäftsleitung gibt wichtige Informationen erst dann an die Mitarbeitenden weiter, wenn es schon lange überfällig war.
Kollegenzusammenhalt
Team hält zusammen.
Work-Life-Balance
Überstunden im dreistelligen Bereich sind mit dem Gehalt abgegolten - trotz der Zugehörigkeit zu einem großen Konzern.
Die Homeoffice-Regelung ist inkonsequent und ungerecht. Während einige Abteilungen Homeoffice nutzen dürfen, erhalten andere, wie das Testing-Team, leere Versprechungen. UL Solutions wirbt mit zwei frei wählbaren Homeoffice-Tagen pro Woche. Doch bei der Batterieingenieure GmbH ist Homeoffice an Montagen und Freitagen strikt untersagt, da die Geschäftsleitung es als „verlängertes Wochenende“ wertet. Insgesamt wird Homeoffice eher als „Urlaub“ angesehen.
Vertrauensarbeitszeit existiert nur auf dem Papier, Vertrauen fehlt jedoch komplett. Ein ursprünglich eingeführtes Zeiterfassungssystem wurde abgeschafft, um Überstundenausgleich zu verhindern. Seit Januar 2025 gibt es ein neues System, allerdings ohne automatischen Zeitstempel. Mitarbeitende müssen ihre Zeiten manuell erfassen, Überstundenabbau ist kaum möglich.
Freiwillige Überstunden werden als „selbst verschuldet“ abgetan, obwohl die Geschäftsleitung sie toleriert und duldet. Angeordnete Überstunden sind durch das Gehalt abgegolten. Fazit: Mitarbeitende stehen immer auf der Verliererseite.
Vorgesetztenverhalten
Die Teamleiter geben ihr Bestes, stehen jedoch vor der Herausforderung, Entscheidungen umzusetzen, die ihnen von der Geschäftsführung vorgegeben werden – selbst wenn sie diese nicht unterstützen. Ihre Möglichkeiten, etwas zu verändern, sind stark eingeschränkt.
Das Kernproblem liegt jedoch bei der Geschäftsleitung, die weder bereit ist, Verantwortung abzugeben, noch Vertrauen in die Fähigkeiten der Belegschaft zeigt. Selbst Mitarbeitende, die maßgeblich zum Fortbestand der Batterieingenieure beigetragen haben, werden durch Mikromanagement und Kontrolle ausgebremst. Wertschätzung, Respekt und echtes Vertrauen fehlen völlig. Statt auf die Stärken und Kompetenzen der Mitarbeitenden zu bauen, wird jede Entscheidung zentralisiert und überwacht. Das Ergebnis ist ein Klima, das von mangelnder Anerkennung und einer erdrückenden Kontrollmentalität geprägt ist.
Interessante Aufgaben
Mitarbeitende müssen oft Aufgaben übernehmen, die weit unter ihrer Qualifikation liegen. Dies führt dazu, dass die Aufgaben insgesamt enttäuschend und wenig herausfordernd sind. Statt interessante und förderliche Tätigkeiten zu bieten, werden häufig banale Aufgaben verteilt, die keinerlei Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Gleichberechtigung
Sowohl Männer als auch Frauen werden im Unternehmen gleichermaßen schlecht behandelt. Es gibt keine Bevorzugung oder spezifische Benachteiligung eines Geschlechts – die schlechten Arbeitsbedingungen und die mangelnde Wertschätzung betreffen alle Mitarbeitenden gleichermaßen. Daher 1 Stern.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen werden von den Mitarbeitenden im Unternehmen mit großem Respekt behandelt. Sie bringen wertvolles Wissen und Erfahrung mit, von denen das gesamte Team profitiert. Ihr Engagement und ihre Unterstützung helfen dabei, die ohnehin bedrückende Arbeitsatmosphäre etwas aufzulockern. Es ist eine echte Bereicherung, solche Kolleginnen im Team zu haben. Leider wird auch ihnen von der Geschäftsleitung keinerlei Respekt entgegengebracht, sodass sie ebenso schlecht behandelt werden wie alle anderen. Daher gibt es insgesamt nur einen Stern.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen in diesem Unternehmen sind alles andere als zufriedenstellend. Es herrscht eine hohe Arbeitsbelastung, die oft nicht angemessen kompensiert wird. Mitarbeitende werden regelmäßig mit Überstunden konfrontiert, die weder anerkannt noch ausreichend ausgeglichen werden. Statt Unterstützung bei der Entlastung des Teams durch neue Mitarbeitende, werden neue Kollegen ausschließlich eingestellt, um zusätzliche Projekte zu übernehmen, was die Belastung noch weiter steigert. Die Führung hat kein Interesse daran, die Arbeitsprozesse oder die Arbeitsbelastung nachhaltig zu verbessern. Dies führt zu einem ständigen Gefühl der Überforderung und Frustration unter den Mitarbeitenden.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein weiteres großes Problem in diesem Unternehmen sind die extremen Gehaltsunterschiede unter den Mitarbeitenden, die dieselbe Tätigkeit ausüben. Die Gehälter sind bereits unterdurchschnittlich, aber der Unterschied zwischen den einzelnen Kolleginnen und Kollegen ist enorm. Dies führt zu einer ungerechten Bezahlung und einem Gefühl der Ausbeutung, was die Arbeitsmoral und das Vertrauen in das Unternehmen weiter untergräbt.
Image
Das Image des Unternehmens variiert je nach Kunde. Während einige Kunden möglicherweise den Eindruck haben, dass die Zusammenarbeit zufriedenstellend verläuft, lässt das Bild bei anderen zu wünschen übrig. Das Unternehmen wirkt nach außen hin oft professionell, doch interne Probleme wie mangelnde Ressourcen und fehlende Wertschätzung der Mitarbeitenden haben langfristig Einfluss auf die Qualität der Arbeit und somit auf das Vertrauen der Kunden.
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen in diesem Unternehmen? Fehlanzeige. Es gibt keinerlei klaren Entwicklungswege, geschweige denn echte Förderung. Mitarbeitende können froh sein, wenn sie nicht zwischendurch für Aufgaben eingesetzt werden, die weit unter ihrer Qualifikation liegen. Eine strategische Personalentwicklung oder Weiterbildungsangebote sucht man hier vergeblich.