Familiärer und moderner Anstrich sind leider Worthülsen, stattdessen viel Ignoranz und wenig Führungskompetenz
Gut am Arbeitgeber finde ich
Überstunden werden ausbezahlt oder können abgebaut werden. Jüngere / neue Kollegen werden direkt eingebunden, wenn sie das wollen und leisten. Gratis Kaffee und Pausenraum.
Verbesserungsvorschläge
Vieles hier steht und fällt mit echter Wertschätzung für die Mitarbeiter und nicht damit, dass man es als Geschäftsführung vermeintlich besser weiß. Auf einer nicht oberflächlichen Ebene, fehlt die zwischenmenschliche Wertschätzung häufig. Lieber niedrigschwellig Mitarbeiter einbinden, Zeit nehmen, wirklich zuhören etc. dann brauchts auch kein abstraktes Strategieprogramm für 2025. Gemeinsame Besprechungen wären doch schon einmal ein Anfang..
Arbeitsatmosphäre
Im Büro sind Holz und die großen Fenster spitze, aber die Atmosphäre in den Großraumbüros streßig, es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten. Die kleinen Kabinen für ruhiges Arbeiten liegen ohne Abgrenzung am offenen Flur, haben kein Tageslicht und sind keine echte Alternative. A weng schade bei dem teuren Neubau..
Die begrünten Wände im Inneren, sind eigentlich tote, konservierte Pflanzen, die an die Wand geklebt worden sind. Vielleicht ein passendes Sinnbild..
Man fühlt sich sehr kontrolliert, wenn ein paar Kollegen öfters mal auf dem Flur gesehen werden, kommt direkt eine Mail der Geschäftsleitung an alle, daß mehr als kurze Pausen am Tag mit Gesprächen mit Kollegen nicht gerne gesehen sind. Wirklich fröhlich ist hier niemand.
Kommunikation
Durch die Großraumatmosphäre entstehen keine kollegialen bzw. persönlichere Gespräche, weil immer alle mithören. Weil es vor allem in den größeren Abteilungen, aber auch in den kleinen Teams, keine Treffen oder Besprechungen gibt, weiß man nicht woran die Leute um einen rum arbeiten. Insgesamt ein verkrampftes Klima der Kontrolle, bei dem alle vor sich hin arbeiten.
Kollegenzusammenhalt
Teambuilding ist nicht vorhanden, für Austausch gibts kaum Platz. In der Belegschaft zeigt sich ein hohes Maß an Fluktuation, viel Erfahrung und Kompetenz geht mit qualifizieren Mitarbeitern, die andernorts bessere Bedingungen oder Entwicklungsmöglichkeiten finden. So ists auch schwer ein festes Umfeld zu bilden. Vor Corona hatten wir manchmal noch Ausflüge, aber das ist ziemlich eingeschlafen, bestimmt auch wegen dem allgemein hohen Stresslevel.
Work-Life-Balance
Man muß selbst Grenzen setzen, weil eigenes Engagement schnell als selbstverständlich genommen wird. Überstunden sind eher üblich, schön ist daß es oft möglich ist, Freitags nur bis Mittags zu arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Ich erlebe die Firma Baurconsult oft als ein konservatives Unternehmen, daran ändert auch der moderne Marketinganstrich und die jüngere Generation in der Geschäftsführung nichts. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind begrenzt, die Top-Positionen gehen an unerfahrene Familienmitglieder, nicht an höher qualifizierte und erfahrene Kolleginnen oder Kollegen. Die Führungsebene steht dann sehr isoliert über allem, dreht sich um sich selbst oder trägt untereinander Konflikte aus, glänzt mit cholerischen Wutausbrüchen oder weltfremden Aussagen. Danach kommt der Rest der Beschäftigten, deren Stimme nicht gehört werden will. Wenn nämlich wirklich Ziel wäre, die Unternehmenskultur zu ändern (undzwar da, wos weh tut), würde man auch ernsthaft und transparent (!) Mitarbeiter befragen und nicht eine Unternehmensberatung beauftragen, die sich fast nur mit den Machtspielen in der Unternehmensleitung beschäftigt. Man fühlt sich selten auf Augenhöhe behandelt, sondern spürt in konkreten Situationen eher die Ignoranz der Leitung.
Interessante Aufgaben
Interessant kann die Größe der Projekte sein. Thematisch wiederholen sich die Aufgaben aber, da oft thematisch ähnliche Projekte bearbeitet werden. Die Projekte sind manchmal schon spannend, aber wenn man einfach zu viele annimmt ohne genug Personal zu haben, wird alles nur durchgehechelt. Es wäre schön etwas mehr Zeit für die Projekte zu haben und nicht alles nur so gut wie nötig zu erledigen. Jüngere Kollegen wirken oft etwas verloren mit den Aufgaben, weils zu wenig erfahrendes Personal gibt. In anderen Firmen liegen die Prioritäten sicher weniger bei der Höhe der finanziellen Gewinnspanne, als an einer Balance zwischen der Leidenschaft und Freude an der Arbeit und dem wirtschaftlichen Arbeiten.
Gleichberechtigung
Es fällt natürlich auf, dass es in den verantwortlicheren Positionen kaum / keine Frauen zu finden sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährige Mitarbeit wird positiv gesehen, einige Kollegen arbeiten hier auch schon seit Jahrzehnten.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung für z.B. Videokonferenzen ist spitze und wir seit Covid viel genutzt, davor war man mehr auf Achse.
Als Kehrseite des energiesparendes Gebäudes erfolgt die Belüftung des Gebäudes nur über die Haustechnik und manche Arbeitsplätze sind dadurch zugig. Die Luft ist so ungesund trocken, dass das Holz überall schon fingerbreite Risse bekommen hat. Vielleicht lässt sich das in der Zukunft ja besser einstellen?
Vertrauen in die Angestellten ist in der Firma ein großes Problem: Die sonst oft übliche Regelung, daß man erst ab dem dritten Tag eine ärztliche Krankschreibung vorlegen muß, wurde beispielsweise aus diesem Grund abgeschafft / als Strafe für alle ausgesetzt, weil sie während der winterlichen Grippewelle und Coronazeit (!) insgesamt zu häufig genutzt wurde. Home Office wird kritisch gesehen und muss jedes Mal einzeln erbettelt werden, falls man nicht als langjähriger Mitarbeiter eine Regelung dazu aushandelt. Mitarbeitermitbestimmung nicht gewollt oder existent. Ein Obstkorb ist nett, aber ändert an den wirklich wichtigen Punkten leider null Komma nichts.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein (zwar hauptsächlich aus Marketinggründen, aber immerhin) vorhanden. Schade ist, dass das neue Büro kaum mit ÖPNV zu erreichen ist, sondern nur mit dem PKW. Der Sozialbewusstsein war besonders während Corona unterirdisch und die Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter wurde nicht wahrgenommen. Irgendjemand hat sogar die Polizei gerufen, weil die Arbeitsbedingungen während den Hochzeiten der Pandemie so kritisch waren...statt das mal ernstzunehmen, wurde das nur belächelt. Während sich andere Arbeitgeber Mühe gegeben haben, ihre Mitarbeiter zu schützen, Technik anzuschaffen etc., wurde das hier lieber ausgesessen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt würde ich als durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich einschätzen, sofern man es gut verhandelt hat. Weihnachtsgeld wird ausbezahlt und ist glaub in der Höhe sehr individuell. Die Anzahl der Urlaubstage ist im Branchenvergleich unterdurchschnittlich.
Image
Ein fachlicher Anspruch ist vorhanden und die fertigen Projekte im grossen und ganzen recht solide, Architektur und Haustechnik aber vom Fließband und kaum inspiriert, oder von einem Innovationswillen getrieben. Daran ändert auch der German Design Award nichts, den man hauptsächlich dann bekommt, wenn man die Teilnahmegebühr überweist. So wie z.B. auch der Hersteller meines Einkaufskorbs..Grundsätzlich viel Show und es wird mit vielen Begriffen um sich geworfen wie new work, think tank etc., was das aber eigentlich bedeutet, weiß niemand und möchte auch niemand umsetzen.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man sich selbst darum kümmert, kann man Fortbildungen machen