Mitarbeiter werden völlig verheizt / Organisation des Betriebes desolat / Stimmung auf der Rettungswache entsprechend
Arbeitsatmosphäre
Das Einzige, was einen beim Arbeitgeber hält sind die Kolleginnen und Kollegen. Das Miteinander ist auf allen Rettungswachen ausnahmslos positiv. Mit Perspektive auf den Arbeitgeber lässt sich dies allerdings nicht behaupten. Die Gesamtorganisation, die Dienstplanung, das Ausfallmanagement sind dürftig und entsprechend werden die Mitarbeiter eher als „Schaffer“ ausgenutzt. Hautsache ist, dass die Fahrzeuge rollen.
Kommunikation
Die Kommunikation der Führungskräfte zu den Mitarbeitern ist ebenfalls eine große Baustelle. Zum Einen werden betriebliche Veränderungen, wie beispielsweise eine Änderung der Schichtzeiten, erst weit nach der Dienstplanveröffentlichung kommuniziert und zum Anderen sind die Führungskräfte fast nie zu erreichen. Meist ist die Bürotüre zur Wachleitung mit Schild auf „nicht stören“ geschaltet (oder das Büro ist garnicht besetzt) und des Weiteren ist die Bereichsleitung meist ebenfalls nicht telefonisch zu erreichen. Natürlich kann man die Nummer des Betriebskoordinators wählen, jedoch rotiert diese Funktion und mal erreicht man jemanden vom eigenen Kreisverband und mal erreicht einen Wachleiter des anderen Kreisverbandes, der beispielsweise beim Einkaufen an der Kasse steht. Natürlich kann dieser bei spezifischen Anfragen im Bezug auf die eigene Rettungswache keine Hilfestellungen bieten. Durch eine Kooperation der Kreisverbände Dachau und Fürstenfeldbruck, weiß man überhaupt nicht mehr, wer welche Zuständigkeit besitzt und wird meist erst einmal abgewimmelt.
Kollegenzusammenhalt
Wie oben bereits beschrieben ist der Zusammenhalt im Team der einzige Grund, warum „der Laden läuft“. Das kollegiale Miteinander ist positiv und für die Meisten der Grund, warum sie für den Arbeitgeber noch arbeiten
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist ausbaufähig. Positiv zu erwähnen ist in jedem Falle, dass Dienstwünsche oder frei (wenn früh genug angekündigt - mehrere Wochen davor) meist beachtet wird und „der Wille“ vorhanden ist. Leider wird der Dienstplan immer zur Monatsmitte veröffentlicht, entsprechend lässt sich der kommende Monat erst nach der Monatsmitte optimal planen. Von optimal planen kann jedoch bei einer regelmäßigen Überplanung der Arbeitszeit keine Rede sein. Meist wird man mehrere Stunden im regulären Dienstplan überplant, sodass freie Tage in der Woche meist spärlich zu suchen sind. In Kombination mit dem Ausfallmanagement, bei dem man in der Woche, sollte man endlich mal ein paar Tage frei haben, regelmäßig angerufen wird und um Einspringen gebeten wird. Somit summieren sich die Stunden natürlich bis ins unermessliche. Für Freunde oder Familie bleibt leider wenig Zeit
Vorgesetztenverhalten
Auch hier kann man den Wortlaut „bemüht“ walten lassen. Die Vorgesetzten sind grundsätzlich „bemüht“ um auf die Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen. Jedoch ist auch hier „viel heiße Luft“ um nichts. Klare Veränderungen sind Fehlanzeige. Zusätzlich wird man bei angesprochenen Problemstellungen erstmal auf „die Wartebank“ geschoben - will heißen - Probleme werden bagatellisiert - mit der Devise „läuft ja schon irgendwie“.
Interessante Aufgaben
Seit einer Umstrukturierung im Rettungsdienst werden den Mitarbeitern viele neue „Funktionen und Positionen“ angeboten. Jedoch werden einige Funktionen, wie ein Mentor für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter nicht vergütet. Auch hier ist der Ansatz, die Arbeit auf verschiedene Köpfe zu verteilen bemüht, jedoch scheitert die Umsetzung. Viele Kollegen übernehmen „Doppelfunktionen“ und brennen somit nach und nach aus.
Gleichberechtigung
Ob M/W/D - hier gibt es überhaupt keine Probleme. Jeder ist herzlich willkommen
Umgang mit älteren Kollegen
Grundsätzlich positiv
Arbeitsbedingungen
Leider sind die Arbeitsbedingungen ebenfalls ausbaufähig. Oft fehlen elementare Verbrauchsmaterialen in der Lagerhaltung, sodass gelegentlich Verbrauchsmaterialien von Kliniken oder anderen Hilfsorganisationen im Einsatzdienst angefragt werden müssen. Neue Fahrzeuge werden ebenfalls nur mit dem Nötigsten „auf die Reise“ geschickt, sodass Defizite meist im Nachhinein auffallen. Das Ausbessern dieser Defizite dauert meist Monate.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wie bei allen anderen Rettungsdiensten auch
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt nach Tarifvertrag. Beim BRK grundsätzlich besser als bei allen anderen
Image
Nach der Kooperation der Kreisverbände Dachau und Fürstenfeldbruck bröckelt das Image an allen Ecken und Enden. Die Gesamtstimmung im Team überträgt sich natürlich auch auf die Aussendarstellung, entsprechend ist die Perspektive auf den Arbeitgeber eher negativ.
Karriere/Weiterbildung
Hier kommt man nur als Fachkraft höher in der Karriereleiter. Für Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter ergeben sich lediglich „Zusatzfunktionen“, aber der Karrieresprung bleibt aus