b+f hat keine Vorstellung von den Aufgaben, für die ich eingestellt wurde. Für b+f „ein Versuch“, für mich ein Risiko.
Arbeitsatmosphäre
Ich war im Onlinemarketing-Team eingebunden. Das sind supernette und offene Menschen.
Meine direkte Vorgesetzte konnte ich dagegen nie richtig einschätzen. Sie hatte ein klares Bild von dem, was sie nicht wollte und es wurde an 1.000 Kleinigkeiten rumgedoktort, bis sie zufrieden war. Sie hat mir gegenüber nie durchblicken lassen, dass es für sie nicht passt. In dieser Angelegenheit war wohl nur der Personalchef eingeweiht.
Da ich von Anfang an als Produktfotografin in einem sehr speziellen Bereich eingestellt war, obwohl ich Grafikerin bin und meine mangelnden Kenntnisse auch im Bewerbungsgespräch offen dargelegt habe, hab ich mir echt viel Mühe gegeben, den Ansprüchen gerecht zu werden und bin manches Mal an meine Grenzen gekommen. Eine Einarbeitung gab es nicht. Die Kamera wurde am ersten Arbeitstag eine Stunde lang gesucht. Dabei hatte ich auch von Anfang an viele unerledigte Aufgaben und es kamen ständig neue hinzu.
Kommunikation
Die Chats über Microsoft Teams, dazu laufend neue Aufgaben in Teams, dazu Aufgaben per Mail, dazu Aufgaben, die persönlich übergeben wurden, ... das war mir zu viel und zu unübersichtlich.
Die Kommunikation im Team war super.
Die Kommunikation der Vorgesetzten nicht ausreichend, um zu verstehen, was sie will, was sie nicht will und ob sie zufrieden ist.
Work-Life-Balance
Keine Überstunden. Urlaub war spontan möglich. Mir wurde ermöglicht, einen Teil meiner Arbeitszeit im Homeoffice zu arbeiten (Voraussetzung für meine Zusage). Leider haben sich die Verantwortlichen sehr in der Vorstellung meiner Aufgaben verschätzt, denn ich kann nicht zuhause arbeiten, während meine größte Prio vor Ort ist, die neusten Brillengestelle zu fotografieren. (Übrigens eine sehr eintönige Aufgabe, Tausende von Brillen in den immer gleichen Ansichten auf weißem Hintergrund zu fotografieren. Das ist eine Qual für Kreative.)
Vorgesetztenverhalten
Immer nett. Kritik war auch sachlich. Aber bis zur letzte Minute (noch in der Probezeit) nicht durchblicken lassen, dass es nicht funktioniert. Im Kündigungsgespräch sagte meine Vorgesetzte dann gar nichts und überließ das Reden komplett dem Personalchef, der mit mir nach meiner Einstellung noch nie ein Wort gewechselt hat. Er meinte „Es war ein Versuch.“ Ja, ein Versuch, für den ich meinen sicheren Job gekündigt habe.
Interessante Aufgaben
Jede Woche viele, viele neue Brillengestelle, die immer gleich fotografiert werden. Ab und an ein paar Moodbilder, was Spaß gemacht hat, aber das wars. Obwohl ich Grafikerin bin (Ausbildung und Studium), hatte ich in diesem Bereich kaum etwas zu tun und wenn doch, scheiterte ich an den Vorstellungen meiner Vorgesetzten (die keine Ausbildung im gestalterischen Bereich hat). Keine Begründungen, nur Geschmackssache. Null Verantwortung, kein Vertrauen in meine Fachkompetenz.
Arbeitsbedingungen
Fotostudio ein kleines Kabuff, das sich den Raum mit den Informatikern und dem Verpackungsmaterial teilen muss. Das Büro an sich auch eher Lager, aber okay. Ich konnte mich allerdings aufgrund des dauernd laufenden Radios oft nur schwer konzentrieren. Wenn ich etwas gesagt hab, wurde es aber leiser gestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mitarbeiterbenefits. Umwelt und Klimaschutz spielen dort aber keine Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich war selbst Schuld. Ich bin zu niedrig in die Verhandlungen eingestiegen und im zweiten Gespräch wurde dann auf eine erneute Verhandlung nach der Probezeit verwiesen.