Unter den Talaren...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kritik verhallt ungehört. Auch auf diese Bewertung wird nur mit leeren Phrasen geantwortet werden.
Es gibt keinen Betriebsrat, der dringend erforderlich ist.
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzung wird in Euro geschrieben. Wir haben immer weniger Mitarbeiter, weil es einfach keinen finanziellen Anreiz gibt, hier zu arbeiten! Bezahlt die Menschen, die für euren Wohlstand sorgen, angemessen. Wir sind es wert!
Arbeitsatmosphäre
Von Vorgesetzten gibt es kein Lob.
Der Wert eines Mitarbeiters wird an den Zahlen gemessen und die Geschäftsführung hat scheinbar komplett den Bezug zu dem verloren, was wir eigentlich den ganzen Tag über machen.
Kommunikation
Kann man in etwa so zusammenfassen: "Mach dies, mach das. Übrigens, ab morgen gibt's eine neue Aktion, das Werbematerial kommt dann irgendwann später. Hier ist übrigens auch eine neue Preisliste, also egal was ihr den Kunden gestern gesagt habt, ab morgen zählt das alles nicht mehr.
Es gibt wöchentliche Meetings für die Filialleitungen per Videokonferenz, aber selten Neuigkeiten. Es wird sich darauf beschränkt zu jammern und zu demotivieren.
Kollegenzusammenhalt
Das Beste an diesem Unternehmen, die Menschen in den Geschäften. In jeder Filiale fühlt man sich willkommen und gut aufgehoben und jeder hilft dem anderen gerne weiter.
Work-Life-Balance
Die "Freiwillige Samstagsarbeit" ist zwingend notwendig, um überhaupt auf die erforderliche Stundenanzahl zu kommen. Alle drei bis vier Wochen gibt's im Regelfall einen Samstag frei, manchmal muss man sich auch länger gedulden.
Die Regenerationszeiten sind viel zu kurz für diesen fordernden Beruf, eine Verringerung der Arbeitszeit wäre eigentlich notwendig. Dringende Arzttermine müssen entsprechend an einem halben Arbeitstag getätigt werden, sonst bekommt man Minusstunden oder muss einen Urlaubstag opfern. Apropos...
Urlaub während einer umsatzstarken Aktion wird nicht gerne gesehen und oftmals nicht freigegeben. Spart man seinen Urlaub allerdings auf wird man aufgefordert, die Tage zu verplanen.
Vorgesetztenverhalten
Ganz grausam. Es wird über den Kopf hinweg entschieden und erwartet, dass alle das abnicken. Gerade in Bezug auf die Corona Maßnahmen sind einige Entscheidungen getroffen worden, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind.
Oftmals herrscht ein Ton von "Das haben wir schon immer so gemacht!"
Manche Stellen in der Zentrale sollten schleunigst neu besetzt werden...
Es gibt keinen Betriebsrat, der schlichtend kommunizieren könnte.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist alles andere als gerecht verteilt. Es werden ständig neue Aufgaben auf die Mitarbeiter in den Filialen abgewälzt. "Hier ein neues Terminsystem. Ihr möchtet darin geschult werden? Ach, Quatsch, ihr kommt schon zurecht! Hier, die neue Zeiterfassung. Findet mal raus wie das funktioniert, wir wissen es auch nicht!"
Man würde sich oftmals gerne mehr Zeit für Kunden nehmen, unter anderem auch die Reparaturen. Aber in der Zeit kann man ja keinen Umsatz machen, von daher ist das nicht gewünscht.
Gleichberechtigung
Durch den aktuellen Fachkräftemangel kann sich das Unternehmen nicht leisten, wählerisch zu sein. Eine Benachteiligung von Frauen oder Wiedereinsteigern konnte ich so nicht feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Gratifikation für längere Betriebszugehörigkeit ist ein Witz.
Das Gehalt stagniert an einem gewissen Punkt ohne Chance auf Nachverhandlung. Auch die Arbeitszeit wird für ältere Kollegen nicht reduziert. Mit 60 Jahren noch 40 Stunden arbeiten und ständig eine Maske tragen? Die Herrschaften im Büro haben keine Ahnung, wie sehr das an die Substanz geht.
Arbeitsbedingungen
Viele Filialen könnten mal wieder neues Interieur bekommen, das ist 25 Jahre alt, abgenutzt, ausgeblichen und einfach nicht mehr zeitgemäß. Aber kostet ja auch...
Die Filialen sind unterschiedlich ausgestattet. Abweichende Zentriersysteme, veraltete Messeinrichtungen.
Ein Optiker verbringt auch viel Zeit am PC. Die EDV ist da ein Thema für sich. Völlig veraltete Systeme, die sich ständig aufhängen. Selbst Firefox muss regelmäßig neu gestartet werden, weil die Terminbuchungsseite das System so verlangsamt.
Unscharfe 4:3 Uralt-Monitore und klackernde Tastaturen.
Teilweise nur Hocker statt Bürostühle... Ergonomie beim Arbeiten ist ein Fremdwort!
Irgendwann kam man auf die Idee, jede Filiale mit einer stattlichen Menge iPads auszustatten. Dass wir diese so gut wie überhaupt nicht in unseren Arbeitsalltag integrieren können interessiert niemanden. Die liegen nur herum. Noch nicht einmal die App für die Termine funktioniert. Einen Vorteil bieten sie aber! Wenn der PC nicht mehr möchte kann man über das Tablet immer noch die E-Mails checken...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Jede Filiale wurde mit Kapselschleudern von Nespresso ausgestattet. Was da an Müll zusammenkommt ist beschämend. Auch sonst gibt es keine Bestrebungen seitens der Geschäftsführung, Nachhaltigkeit zu fördern. Würde das Ticket für den ÖPNV übernommen werden, gäbe es einige Kollegen mehr, die das Auto stehen lassen würden. So kostet es aber zu viel bei zu wenig Nutzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Wir freuen uns auf den hoffentlich bald kommenden Mindestlohn von 12€.
Für die wirklich wichtige Arbeit, die wir leisten, erhalten wir nicht annähernd die Anerkennung, die wir verdienen. Es kann nicht sein, dass ich eine Brille verkaufe, die dem Kunden in etwa so viel kostet wie ich netto überwiesen bekomme.
"Das Gehalt ist jederzeit verhandelbar" ist auch so eine schöne Phrase, die in der Realität keine Anwendung findet. Gib dich zufrieden oder such dir einen neuen Arbeitgeber.
Bewerber von außerhalb werden mit höheren Gehältern gelockt, die für das Stammpersonal nicht zu erreichen sind. Die sogenannte "Umsatzprämie" und die Boni für bestimmte verkaufte Fassungen und Brillengläser sind eine Frechheit.
Es gibt in Kooperation mit der Üstra ein vergünstigtes Monatsticket für Bus und Bahn. Der Preis dafür wird natürlich direkt vom Gehalt abgezogen.
Image
Niemand, der in einer Filiale arbeitet, redet wirklich gut über seinen Arbeitgeber. Wer kann, zieht weiter. Das wird einem auch sehr einfach gemacht, Reisende soll man schließlich nicht aufhalten heißt es immer.
Unsere Kunden glauben stattdessen, dass wir froh sein können, diesen Beruf bei diesem Arbeitgeber ausüben zu dürfen. Die schätzen unser Gehalt aber auch auf das Doppelte von dem, was wir bekommen.
Karriere/Weiterbildung
Interne Refraktionsschulungen finden alle Jubeljahre statt, dafür an drei Terminen über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten.
Interne Kontaktlinsenschulungen sucht man vergebens, das ist Sache der Kollegen, dass man in die Thematik eingearbeitet wird.
Es gibt eine Meisterförderung, diese wird durch die Meisterprämie des Landes Niedersachsen und des Meister-Bafög der nBank allerdings zunehmend irrelevant.