Früher war alles besser?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zu Zeiten bis etwa 2016/2017 hätte ich viele und gute Worte finden und niederschreiben können. Auch persönliche positive Erfahrungen hätten hier einfließen dürfen, aber ab einem gewissen Wendepunkt hat sich viel in eine andere Richtung bewegt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich denke, dass die absolute Fokussierung auf seine Aktionäre kein guter Weg gewesen ist. Profit ist gut, richtig und wichtig, nur eben nicht um jeden Preis. Auf Kosten der MA wurde eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen und aus einem großen Pool an klassifiziertem Personal, stieg die Fluktuation empor und diese wurde durch eine hochrangige Person vor ein paar wenigen Jahren auch noch hochgelobt.
Verbesserungsvorschläge
Bertrandt, kehre bitte zu deinen Wurzeln zurück, zu Zeiten familiären Umgangs mit Fachbereichen, die man tatsächlich gebrauchen kann und nicht sinnlos Geld verbrennen ohne selber etwas zu erwirtschaften. Beendet dieses Gendern und Verdenglischen. Nehmt Vorschläge einzelner MA zu neuen Themen, Methoden und Wirtschaftszweigen ernst.
Arbeitsatmosphäre
Lob wird nur selten ausgesprochen, wenn es welches gibt, geht das natürlich runter wie Öl. Problematisch ist allerdings, dass in der Regel gar nicht wirklich wahrgenommen wird, wer hier wirklich was gerissen hat oder unter den Kollegen sind gut und gern ein paar Spezis, die Arbeiten anderer als ihre eigene verkaufen.
Kommunikation
Grundsätzlich stimmt die Kommunikation, aber es gibt hier und da dann doch noch gute Ausreißer. Entsprechend ist hier noch viel Luft nach oben.
Kollegenzusammenhalt
Jeder ist sich selbst der nächste. Wer glaubt hier Freunde zu haben, der ist auf der völlig falschen Spur unterwegs. Da helfen auch keine Team- oder Abteilungsevents.
Work-Life-Balance
Grundsätzlich kommt hier jeder MA zu seiner gewünschten Freizeit. Auffällig ist aber, dass gewisse Personenkreise gerade dann in den Urlaub, Gleitzeit oder Krankheitsfall entschwinden, wenn’s im Projekt in die heiße Phase geht, jeder einzelne gefordert ist, und man etwas mehr Gehirnschmalz in die Aufgaben stecken muss.
Vorgesetztenverhalten
Ansagen sind in der Regel klar und deutlich, aber umgesetzt wird nachher kaum etwas. Dafür gibts dann aber auch keine Konsequenzen und schon mal gar nicht bei Lieblings-MA, hier geht vieles nach dem allseits bekannten Nasenfaktor. Zu manch wichtigen Thematiken, die einmal oder mehrfach kommuniziert wurden, muss der MA regelmäßig nachhaken, um eine konkrete Rückmeldung/Information zu erhalten.
Interessante Aufgaben
Natürlich kann sich der MA nicht immer seine Rosinen herauspicken, das ist völlig normal. Schwierig wird es nur dann, wenn gewisse Personenkreise mit „einfachen“ Arbeiten bedient werden und die umfangreicheren und teils sehr fordernden Themen auf immer die gleichen Kollegen abgewälzt werden. Diejenigen, die die aufwendigste Arbeit bewältigen, werden dafür dann auch noch regelmäßig gedrängelt und nach ihrer Qualität überwacht, wobei der zuvor genannte Personenkreis seine einfachen Aufgaben in völliger Ruhe und unbeachtet der Arbeitszeit erledigen können.
Gleichberechtigung
Nasenfaktor hoch zehn. Unabhängig vom Geschlecht: Wer nicht von Anfang an ins System passte, ist schnell durchs Raster gefallen. Eines ist aber hervorzuheben, zwischenzeitlich gab es einzelne Personen, mit Projektverantwortung, von denen Mobbing ausging, diese sind aber glücklicherweise und aus eigenem Antrieb nach ein paar Jahren gegangen.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gibt es kaum etwas zu bemängeln. Wer seine Arbeit gut macht und sein Pensum schafft, ist gern gesehen.
Arbeitsbedingungen
Bis vor ein paar Jahren war alles in Ordnung. Zwar ist Großraumbüro mit uraltem Teppich und abgeranzter Kaffeeküche nicht der Hit, aber jeder MA hatte seinen eigenen festen Arbeitsplatz, höhenverstellbar und konnte sich diesen reinreichen wie er wollte. Aber seit der Einführung von DeskSharing ist alles um einen herum absolut unpersönlich und fremd. Man kann froh sein überhaupt regelmäßig einen (guten) Platz zu ergattern, muss sich in einer App eintragen ob und von bis wann er welchen Platz nutzen möchte. Und nun sitzen die Teams durcheinander gewürfelt im Raum mit stark reduzierter Platzanzahl.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist regional eher durchschnittlich, aber gerade noch im Rahmen. Eine gute Entwicklung parallel zu all den steigenden Kosten, gabs bisher allerdings nicht, bzw. nur für einzelne Personen. Ein einheitliches Vergütungssystem oder Bezahlung nach Tarifvertrag gibt es hier nicht, entsprechend sind Gehälter sehr unterschiedlich und wurden bisher nach Nasenfaktor vereinbart. Das Unternehmen zahlt monatlich 20€ auf eine Karte, aber sowas braucht kein Mensch, bis hier mal Summen zusammenkommen, dass man überhaupt mal tanken fahren kann… Von möglichen 3000€ Inflationsausgleich, gabs 800€ auf vier Auszahlungen aufgeteilt, das Geld ist bei jedem auf dem Konto entsprechend einfach nur verpufft. Alle weiteren Zuwendungen wurden heruntergefahren oder gestrichen.
Image
Das Unternehmen dürfte in den letzten Jahren stark an Außenwirkung eingebüßt haben. Über Jahre haben MA verschiedener Fachbereiche Vollgas gegeben und einen sehr sehr guten Job gemacht. Die Unternehmenszahlen sprachen Bände. Mit Einführung neuer Arbeitsfelder, die dem Unternehmen nur Geld kosten, die aber nichts erwirtschaften, ging es Stück für Stück bergab. Da werden Personen für viel viel Geld beschäftigt, die ganz tolle Artikel und Beiträge im SocialMedia, Intranet, E-Mailnewslettern und in neu geschaffenen Chatforen schreiben, die aber kaum jemanden interessieren und uns nicht weiterbringen. Dazu noch jedes beliebige Wort gendern und verdenglischen.
Karriere/Weiterbildung
Hier und da wurden über Jahre hinweg mal kleine Schulungen, Vorträge oder Sprachschule für Englisch angeboten. Aber alles eher möglichst intern und darunter kaum etwas Wegweisendes. Weiterentwicklung nur nach Nasenfaktor.