Die wirkliche ehrliche Bewertung!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ein positiver Aspekt ist, dass in der Firma alle per Du angesprochen werden, was eine angenehmere, lockerere Atmosphäre schafft. Das Büro hat insgesamt einen entspannten Umgang, und niemand wirkt steif. Allerdings würde ich mir wünschen, dass sich die Geschäftsführer nicht aus dieser Regel ausnehmen, sondern ebenfalls per Du angesprochen werden dürfen. Die Firma ist nicht so groß, wie sie sich manchmal gibt, und eine gleichwertige Kommunikation auf Augenhöhe würde das Arbeitsklima sicherlich weiter verbessern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Firma hat einige Schwächen: Das Gehalt liegt unter dem Durchschnitt, und Gehaltserhöhungen sind oft mager und werden mit leeren Versprechungen verbunden. Die Ausbildung ist schlecht strukturiert, der "Ausbilder" kümmert sich kaum um die Auszubildenden und gibt meist irrelevante Aufgaben. Weiterbildungsmöglichkeiten sind begrenzt, und Zertifikate werden nur wenigen bevorzugten Mitarbeitern zugestanden.
Es herrscht starker Zeit- und Leistungsdruck, verstärkt durch ständige Kontrolle und unnötige Ticketzeiten. Die Kommunikation ist oft unklar, und es wird mehr auf kurzfristige wirtschaftliche Entscheidungen gesetzt, anstatt auf langfristige Mitarbeiterentwicklung. Karrieremöglichkeiten sind praktisch nicht vorhanden.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte dringend die Ausbildungsstruktur überarbeiten und eine klare, durchdachte Struktur einführen. Aktuell gibt es keine klare Ausbildungspolitik. Der Ausbilder ist der Chef, der sich jedoch kaum um die Auszubildenden kümmert. Statt Unterstützung gibt es vor allem Kritik und Aufgaben, die wenig mit der eigentlichen Ausbildung zu tun haben.
Auch die Bezahlung sollte überdacht werden. Mir wurde gesagt, dass es „normal“ sei, als Berufseinsteiger mit 2.800 € brutto zu starten – was meiner Meinung nach deutlich zu niedrig ist. Zudem sollte mehr Wert auf Menschlichkeit gelegt werden, anstatt ausschließlich wirtschaftlich und oft zu kurzfristig zu denken. Langfristig ist es sinnvoller, beständige Mitarbeiter zu haben, anstatt einen hohen Mitarbeiterwechsel. Ein stabiles Team, das die Kunden und Arbeitsprozesse gut kennt, ist ein Gewinn für beide Seiten – Arbeitgeber und Mitarbeiter.
Ein weiterer Verbesserungspunkt sind die internen Ticketzeiten. Die Einführung dieser Zählung führt unnötigen Druck und stellt die Frage nach jeder kurzen Unterbrechung – etwa wenn sich Kollegen unterhalten – warum man nicht arbeitet. Diese Vorgehensweise ist wenig produktiv und sollte überdacht werden. Außerdem sollte die Disposition sich nur auf Fixtermine konzentrieren, anstatt willkürlich Tickets in den Kalender zu werfen, was nur zusätzliche Arbeit verursacht.
Wenn der Arbeitgeber die Mitarbeiter zu einem gemeinsamen Mittagessen einlädt, sollte es nicht notwendig sein, diese Zeit aufzuzeichnen oder als „Minus“-Stunden nachzuarbeiten. Das wirkt wenig wertschätzend. Generell sollten den Mitarbeitern mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und Zertifizierung geboten werden – das kommt sowohl der Firma als auch den Mitarbeitern zugute.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist grundsätzlich in Ordnung, und die Kollegen sind sehr nett. Allerdings gibt es oft das Gefühl, unter Beobachtung zu stehen. Wenn man sich zum Beispiel kurz mit einem Kollegen austauscht, wird schnell gefragt, ob man keine Aufgaben hat. Außerdem muss jede Tätigkeit außerhalb der anrechenbaren Zeit bei Kunden detailliert dokumentiert werden, was dazu führt, dass praktisch jede Minute erfasst wird. Diese ständige Kontrolle hat leider einen negativen Einfluss auf die Atmosphäre.
Kommunikation
Die Kommunikation zwischen den beiden Geschäftsführern lässt leider stark zu wünschen übrig. Auch die Kommunikation mit den Kunden ist oft problematisch. Es werden häufig Versprechungen gemacht, die dann nicht eingehalten werden können, wodurch die Techniker in die unangenehme Situation geraten, diese Missverständnisse auszubügeln.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist sehr gut. Viele Kollegen sind nicht nur Arbeitskollegen, sondern haben echte Freundschaften entwickelt. Allerdings kann es für neue Mitarbeiter, die nicht sofort ins Team passen, schwierig werden. Durch die vielen wechselnden Kollegen haben sich enge Gruppen gebildet, und es kommt leider vor, dass neue Mitarbeiter schneller negativ wahrgenommen werden. Oft werden kleine Fehler oder Anpassungsschwierigkeiten überdramatisiert, wodurch der Eindruck entsteht, dass sie schlechter sind, als sie tatsächlich sind.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance hat sich unter dem neuen Prokuristen deutlich verbessert. Es wird großer Wert darauf gelegt, dass Arbeitszeiten und Pausenzeiten eingehalten werden. In stressigen Situationen kann es zwar vereinzelt zu Ausnahmen kommen, aber das ist in der Regel absolut im Rahmen und stellt eher eine Ausnahme dar.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt zu viele Vorgesetzte, was die Entscheidungsfindung erschwert. Zu den beiden Geschäftsführern; sie behandeln Mitarbeiter stets respektvoll, jedoch wird oft zu kurzfristig wirtschaftlich gedacht und das große Ganze nicht genug berücksichtigt. Von den Mitarbeitern wird erwartet, dass sie wie Freelancer arbeiten und für ausreichend Stunden sorgen – eine unrealistische Erwartung, die sich auch in der hohen Fluktuation widerspiegelt. Der Prokurist macht einen fantastischen Job, muss jedoch viele Aufgaben der Geschäftsführung übernehmen, sodass wichtige Themen oft zu kurz kommen. Die Dispositionsleitung setzt zu viel Druck und zeigt einen starken Kontrollzwang, was die Arbeit unnötig erschwert.
Interessante Aufgaben
Die Vielfalt an Kunden macht die Aufgaben interessant – mal lustig, mal herausfordernd, aber auch gelegentlich lästig und nervig. Es ist ein Mix aus allem.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ist grundsätzlich gegeben, und niemand wird aufgrund von Religion, Geschlecht oder Ansichten negativ behandelt. Allerdings gibt es eine Tendenz, dass „Lieblingsmitarbeiter“ bevorzugt werden. Diese werden stärker in Entscheidungen einbezogen, und Karriere- sowie Weiterbildungsmöglichkeiten werden bei ihnen oft schneller und leichter genehmigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen gab es bisher nur wenige, jedoch wurde ein angehender Rentner, der ins Team kam, sehr gut integriert. Sein Alter wurde respektiert, und er wurde gleichermaßen wertgeschätzt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsmittel sind in der Regel modern und meist auf dem neuesten Stand. Bei Problemen mit der Hardware ist eine Aufrüstung oder ein Austausch in der Regel unproblematisch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Thema Umwelt- und Sozialbewusstsein wurde bisher kaum angesprochen, was meiner Meinung nach für einen IT-Dienstleister jedoch auch weniger relevant ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung liegt aktuell deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Gehaltserhöhungen, falls sie überhaupt gewährt werden, sind meist eher gering und werden oft mit vagen Versprechungen oder Ausflüchten versehen. Zudem gibt es weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld, was im Hinblick auf die hohe Arbeitsbelastung und die erbrachte Leistung enttäuschend ist. Positiv ist, dass die Gehälter stets pünktlich ausgezahlt werden und es eine steuerfreie Handytarifpauschale gibt. Auch eine Anwesenheitsprämie wird angeboten, allerdings halte ich diese Methode für fragwürdig, da sie psychologisch manipulierend wirkt. Die Prämie ist an die Bedingung geknüpft, keinerlei Krankheitstage zu haben, was die Belastung zusätzlich erhöht – und die Prämie selbst ist dafür deutlich zu gering.
Image
Ehrlich gesagt kenne ich keinen einzigen Mitarbeiter, der positiv über die Firma spricht. Das Einzige, was man hört, ist, dass sich die Kollegen untereinander gut verstehen und die Zusammenarbeit im Team stimmt. Dennoch überwiegt die Unzufriedenheit, und es gibt deutlich mehr Beschwerden als Lob. Kein Mitarbeiter ist von dieser negativen Wahrnehmung ausgenommen – alle Angestellten äußern sich kritisch über die BES.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine konkreten Zertifikate oder Schulungen mit offiziellen Abschlüssen. Vereinzelt erhalten 1-2 bevorzugte Mitarbeiter Zertifikate, aber das ist eher die Ausnahme. Es existiert eine allgemeine Schulungsplattform, deren Inhalt jedoch von geringer Qualität ist, und es werden keine Zertifikate ausgestellt. Um Zertifikate zu umgehen, teilen bevorzugte Mitarbeiter ihre Accounts, sodass andere die Videos anschauen können, aber ohne einen echten Nachweis. Zusätzlich herrscht ein starker Zeitdruck, sodass kaum Zeit bleibt, eine Schulung gründlich zu bearbeiten. Karrieremöglichkeiten sind ebenfalls begrenzt – als Techniker eingestellt, bleibt man meist auch Techniker.