Früher war definitiv nicht alles besser, ganz im Gegenteil.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gut am Arbeitgeber finde ich, dass die kompletten Führungskräfte, Abteilungsleiter und das alte System ersetzt wurden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Früher war es hier richtig schlimm. Man wurde mies bezahlt, weniger ging nicht, dafür hat man sich förmlich aufgerieben, wurde komplett verheizt und behandelt wie Vieh.
Verbesserungsvorschläge
Es soll sich in den letzten Jahren einiges geändert haben. Das hoffe ich sehr für die Angestellten und Azubis.
Die Ausbilder
Unsere Ausbilder haben uns geschunden, beschimpft, wegen völlig lächerlicher Fehler bestraft, wir wurden vor Besucher und Kunden angeschrien und rund gemacht. Es gab nur wenige Abteilungen, die man ertragen konnte, die Technik, den Einkauf und die Kultur, der Rest der ALs hat sich wie herablassende Despoten benommen.
Spaßfaktor
Es gab viele Veranstaltungen, hauptsächliche kulturelle Großveranstaltungen, bei denen die Betreuung Spaß gemacht hat, manchmal waren die ALs auch im Urlaub und man wurde nicht wie ein Lakai behandelt, dann war es auch schön. Es gab auch Zeiten während der Ausbildung, da ist man gerne ins Geschäft gefahren. Planung und Betreuung von kulturellen Events oder auch kommerzielle Veranstaltungen konnten auch abwechslungsreich und interessant sein. Allerdings war der Großteil der Ausbildung von Druck und unverhältnismäßiger Strenge geprägt.
Aufgaben/Tätigkeiten
Je nach Abteilung hatte man schon Mal Abwechslung bei den Aufgaben. Natürlich muss man erst eine gewisse Routine erlernen, deshalb ist man ja Azubi. Allerdings wurde man sehr oft "zweckentfremdet" um Aufgaben zu übernehmen, wenn man z.B. nicht genug Personal im Service hatte beim Abiball oder man wurde zusätzlich zu den regulären Aufgaben im Büro mit dem Firmenfahrzeug zum Plakatieren rausgeschickt oder musste am Wochenende zusätzlich zur Betreuung auch noch teilweise Kasse oder Garderobe übernehmen.
Variation
Wie bereits erwähnt, gab es nur bedingt Abwechslung. Man hat während der Ausbildung natürlich einige Abteilungen durchlaufen: kommerzielle Veranstaltungen, kulturelle Veranstaltungen, Marketing, Sekretariat Buchhaltung, Technik, Einkauf etc. Je nach Planung war man mehr oder weniger lang in einer Abteilung als andere Azubis.
Respekt
Ich muss so lachen, wenn ich das Wort "Respekt" hier lese, ein bitteres Lachen. Da ich mittlerweile seit vielen Jahren selbst Azubis ausbilde (natürlich in einem anderen Unternehmen), weiß ich genau, wie wenig Respekt wir einst im Palatin erfahren haben. Es gab Tage, das sind wir Azubis heulend in der Ecke gesessen oder haben auf dem Heimweg im Auto geweint.
Karrierechancen
Uns wurde gleich zu Beginn unserer Ausbildung gesagt, dass niemand von uns übernommen wird und so war es dann auch. Außerdem ist mir dort während meine Ausbildungszeit nie ein ehemaliger Azubi begegnet, der dort "Karriere" gemacht hat.
Arbeitsatmosphäre
Es war damals wirklich nicht lustig oder entspannt. Viele Angestellte haben auch unverhohlen über andere Mitarbeiter, ALs, Azubis oder den Chef gelästert, wenn es Jedermann hören konnte. Es gab zwar hin und wieder Schulungen zur "Teambildung", aber echte Maßnahmen oder Events für die Mitarbeiter gab es nicht.
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung war unterirdisch. Weniger ging tatsächlich nicht. Man hat sich damals gefreut, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen und dass es in einem vier Sterne-Haus stattfindet, so dass man sich eben einfach einen Zweitjob gesucht hat um zu überleben. In unserer Berufsschulklasse haben praktisch alle Azubis das Doppelte von uns verdient.
Arbeitszeiten
Da man viele Abendveranstaltungen betreuen musste, wurden zu unserer Zeit nur volljährige Azubis eingestellt. Und tatsächlich hat man teilweise nachts um drei Uhr oder noch später das Haus verlassen.
Im dritten Ausbildungsjahr Betrug meine Überstundenzahl über 160! Für einen Azubi undenkbar.