Ein tolles Unternehmen, leider nur schwache Führungskräfte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nach mehreren Jahren im Unternehmen fällt es mir schwer, noch positive Aspekte zu benennen. Es gab sicherlich gute Momente, insbesondere im Bereich der Weiterbildungsmöglichkeiten, aber diese werden durch andere Erfahrungen überschattet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Entscheidungsstrukturen scheinen stark von persönlichen Beziehungen beeinflusst zu sein. In einem besonders fragwürdigen Fall wurde eine Filialleitung in eine mobile Springerposition umgewandelt – eine Maßnahme, die angesichts der angespannten Personalsituation schwer nachvollziehbar war. Entscheidungen werden oft ohne erkennbare objektive Kriterien getroffen, wodurch nur wenige davon profitieren, während andere die Konsequenzen tragen müssen.
Verbesserungsvorschläge
Es wäre wünschenswert, wenn Entscheidungen transparent und auf Grundlage objektiver Kriterien getroffen würden, anstatt sich auf persönliche Beziehungen oder individuelle Interessen zu stützen. Zudem sollte der Unternehmensinhaber eine aktivere Rolle übernehmen und sicherstellen, dass Führungsentscheidungen im Sinne des Unternehmens und aller Mitarbeitenden erfolgen.
Arbeitsatmosphäre
Die ständige Unterbesetzung führt zu hoher Arbeitsbelastung und dauerhaftem Stress. Erwartungen, die in der Praxis kaum erfüllbar sind, verstärken den Druck zusätzlich. Eine realistischere Personalplanung wäre dringend erforderlich.
Kommunikation
Die Erreichbarkeit und Unterstützung durch die Zentrale ist verbesserungswürdig. Gerade in Personalfragen gab es oft Verzögerungen, sodass Mitarbeitende vor Ort Probleme eigenständig lösen mussten, ohne notwendige Unterstützung zu erhalten.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit im Team wird durch interne Spannungen erschwert und ist von viel Gerede geprägt. Insbesondere persönliche Beziehungen zur Führungsebene können hier einen Einfluss haben, wodurch einige Mitarbeitende Vorteile genießen, während andere mit den Konsequenzen leben müssen.
Work-Life-Balance
Ein positiver Aspekt ist, dass es sechs Wochen Urlaub im Jahr gibt.
Allerdings wird dieser Vorteil durch die langen Öffnungszeiten und die chronische Unterbesetzung relativiert.
In der Praxis war eine echte Work-Life-Balance kaum gegeben, da die hohe Arbeitsbelastung und häufige Personalausfälle oft zu zusätzlicher Mehrarbeit führten.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt Fälle, in denen Entscheidungen nicht aufgrund von Fachkompetenz, sondern durch persönliche Nähe zur Unternehmensführung getroffen wurden. Dadurch wurden beispielsweise langjährige, fachlich qualifizierte Mitarbeitende benachteiligt oder aus dem Unternehmen gedrängt. Dies wirkt sich nicht nur auf die Motivation der Belegschaft aus, sondern auch auf die langfristige Qualität der Arbeit.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird nicht konsequent gelebt. Während einige Mitarbeitende trotz fachlicher Defizite gefördert werden, erleben andere durch intransparente Entscheidungen Nachteile. Besonders problematisch ist, dass Verstöße oder Fehler je nach Person unterschiedlich bewertet werden. Während einige trotz gravierender Fehlentscheidungen keine Konsequenzen erfahren, werden bei anderen selbst kleinere Vergehen streng sanktioniert.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind grundsätzlich in Ordnung. Allerdings führt der anhaltende Personalmangel zu einer hohen Belastung. Die Ursachen dafür scheinen den Verantwortlichen in der Führungsebene entweder nicht bekannt zu sein - schließlich wird ja auch nicht alles in der Zentrale weitergegeben, oder werden ignoriert, was das Problem langfristig verschärft.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit scheint keine große Rolle zu spielen. So werden regelmäßig Werbematerialien neu gedruckt und ungenutzte Restbestände entsorgt, was Optimierungspotenzial bietet.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt bewegt sich nur knapp über dem Mindestlohn, und Zulagen für Führungs- oder Fachpositionen fallen eher gering aus. Besonders problematisch ist, dass Prämien an die Erreichung bestimmter Ziele gekoppelt sind, die in unterbesetzten Filialen kaum realistisch erreicht werden können. Durch den Personalmangel müssen einzelne Mitarbeitende oft für mehrere Personen arbeiten, was die Zielvorgaben unerreichbar macht. In der Praxis führt dies dazu, dass Filialen mit unzureichender Personalbesetzung strukturell benachteiligt sind und kaum Chancen haben, Prämien zu erhalten.
Image
Das Image gefällt mir persönlich sehr
Karriere/Weiterbildung
In diesem Bereich gibt es durchaus positive Aspekte. Die Binder-Akademie bietet Quereinsteigern eine wertvolle Möglichkeit, in den Beruf einzutauchen und sich fachlich weiterzuentwickeln.
Dafür bin ich dankbar, da ich viele nützliche Fähigkeiten erlernen konnte, die ich nun in meinem neuen Unternehmen erfolgreich einsetzen kann.
Auch Schulungen, wie beispielsweise zur Kontaktlinsenanpassung, werden vollständig von Binder finanziert.
Dennoch gibt es noch Potenzial für weitere Verbesserungen in diesem Bereich.