Bei diesem menschlichen, gesundheitsorientierten Unternehmen zählt der Mensch überhaupt nicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nichts
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ein Unternehmen, welches sich Gesundheit und Menschlichkeit auf die Fahne schreibt, sollte nicht seine Mitarbeiter von oben herab wie Tiere behandeln, die jeden Tag aufs neue an den Arbeitsplatz getreten werden.
Verbesserungsvorschläge
Es würde schon unglaublich viel helfen, wenn die Vorstandschaft sich wenigstens EIN MAL IM JAHR in die Abteilungen bequemen würde, um einmal das Betriebsklima aufzuschnappen und wenigstens so zu tun, als ob man sich für die Mitarbeiter interessiert. Es ist außerdem zwar verständlich, dass man als Unternehmensführung nicht jeden Arbeitsprozess offen legen kann/will, jedoch wäre ein bisschen Transparenz unglaublich förderlich. Die Geheimniskrämerei vor der Fusion mit der Wieland BKK war einfach nur ein Witz. Die Belegschaft leidet nach wie vor darunter, dass durch diese Heimlichtuerei keinerlei Chancen waren, sich auf das neue Themenfeld vorzubereiten.
Arbeitsatmosphäre
Derzeit ist das Arbeitsklima noch erträglich. Das liegt allerdings hauptsächlich an den Mitarbeitern, die sich gegenseitig unterstützen und sich freundschaftlich auf Augenhöhe begegnen.
Auch die Team-Leiter (unter denen ich gearbeitet habe) begegnen auf Augenhöhe, setzen sich für ihre Mitarbeiter ein und versuchen, aus der unterirdischen Lage das beste zu machen.
Diese Atmosphäre ist leider getrübt von der Führungsebene, die die Arbeit einfach unerträglich macht (weitere Ausführungen: s. unten)
Kommunikation
Die Führungsetage schafft es nicht einmal, sich mit den Teamleitern in Personalfragen oder gar Arbeitssituation abzustimmen. Mitarbeiter werden von einer Woche auf die andere (nach mehreren Monaten absoluter Geheimniskrämerei) in Abteilungen gesetzt, wo sie von 0 auf 100 Versicherte in Themenbereichen beraten sollen bzw. Themen bearbeiten sollen, in denen sie keinerlei Erfahrung haben und auch weder Schulungen, noch Einarbeitung, noch Zeit, um sich selbständig (neben der eigentlichen Arbeit - also in der Freizeit) einzuarbeiten.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen, mit denen ich arbeiten durfte, haben sich immer füreinander eingesetzt, man konnte sich auch kurz vor dem Nervenzusammenbruch bei Kollegen auskotzen und wurde aufgefangen, auch wenn dies oftmals mit Sätzen wie "Halten Sie Ihre KollegInnen nicht von der Arbeit ab" gestraft wurde.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeit (auf dem Papier) relativiert sich durch Servicezeiten, da Sachbearbeiter auch größtenteils in der Call-Center-Schleife eingewählt sind.
Nach der Arbeit, die von Stress, Überlastung und daraus folgenden Beschwerden von Versicherten geprägt ist, besteht für einen Großteil der Mitarbeiter der Ausgleich aus Psychotherapie. Leider ist dies der Führungsebene nicht bewusst, da man für solche Informationen ja mal mit dem Pöbel aus den Abteilungen reden müsste.
Vorgesetztenverhalten
In den Jahren, in denen ich Mitarbeiter bei der BKK VerbundPlus war, hatte ich leider nie die Ehre, auch nur ein Wort mit der Vorständin zu wechseln. Weder ein "hallo", noch nicht mal eine persönliche Mail oder gar ein "Dankeschön". Personalangelegenheiten lässt man durch die Personalabteilung mit flapsigen Kommentaren abwickeln und sollte man sich aus Versehen doch mal auf dem Flur begegnen, wird man keines Blickes gewürdigt. Die Arbeitsmoral ist derzeit durch die Bank am Boden, zahlreiche Mitarbeiter sind mit Burnout oder ähnlichen Diagnosen langzeitkrank, die Fülle an Aufgaben ist durch die Mitarbeiterzahl schlicht nicht bewältigbar und von oben kommt der Druck in Form von Fristen, die eingehalten werden müssen. Selbst wenn die Team-Leiter nach oben weitergeben, dass mehr Personal benötigt wird, wird eher geprüft, ob man nicht irgendwo noch Stellen einsparen kann. Der Mensch zählt überhaupt nicht und auch langjährige Mitarbeiter sind nur austauschbare Ziffern.
Interessante Aufgaben
Zu Beginn meines Arbeitsverhältnisses waren die Aufgaben noch vielfältig, seit der Fusion mit der Wieland BKK und der Neuorganisation ist die Arbeit an Eintönigkeit kaum zu übertrumpfen
Gleichberechtigung
Zwischen den Geschlechtern wird kein Unterschied gemacht - bei der BKK VerbundPlus erhält keiner Wertschätzung von oben.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Kollegen sind sehr freundlich, es ist wie bereits erwähnt, nur fraglich, wie lang diese dem Unternehmen noch erhalten bleiben, bevor sie entweder selber gehen, berufsunfähig werden, oder aufgrund von zu vielen Fehlzeiten gegangen werden.
Arbeitsbedingungen
Es gibt höhenverstellbare Schreibtische. Das betriebliche Gesundheitsmanagement bemüht sich zwar hin und wieder, Gymnastik-Kurse oder die "bewegte Pause" durchzusetzen, aber seit dem ersten Lockdown wurde das abgeschafft und auch nach Lockerung der Corona-Verordnungen nicht mehr wiedereingeführt. Die psychische Gesundheit, die in einem solchen Unternehmen eigentlich an erster Stelle stehen sollte, wird weitestgehend vernachlässigt.
Die Software ist.... vorhanden... Es gibt ein altes System, welches meistens funktioniert, ein neues System, in dem man den halben Tag damit beschäftigt ist, Fehlermeldungen weg zu klicken, ein Brief-Programm, bei dem Aussetzer an der Tagesordnung stehen und dann noch die ominöse Online-Geschäftsstelle, die aus Mitarbeitersicht aussieht, wie wenn sie ein Zehnjähriger in Microsoft Access programmiert hat (KEIN WITZ).
Die PC-Clients laufen über die Telefonleitung und meistens ruckelt und hängt das System so sehr, dass schnelles Bearbeiten von Kundenanliegen so gut wie unmöglich ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dass es einen Mülleimer für alles gibt, wurde ja schon mehrfach erwähnt. Der größte Witz ist allerdings, dass täglich hunderte, wenn nicht tausende Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, die ONLINE eingereicht wurden, ausgedruckt werden, um PER POST zu einem externen Scan-Dienstleister geschickt zu werden, der diese dann in das System einpflegt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist durchschnittlich, aber kein Cent zu viel. Immerhin steigt er regelmäßig anhand einer in der Dienstvereinbarung angegebenen Tabelle mit den Zugehörigkeitsjahren.
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Schlechte Bedingungen + zu wenig Personal + lachhafte Unternehmensführung führen zu immensem Stress und Überstunden. Dadurch werden Anträge schlecht bzw. langsam bearbeitet, dies führt zu unzufriedenen Kunden, die ständig anrufen und die Mitarbeiter runterlaufen lassen, was wiederum psychisch belastet und Zeit raubt, um Anträge zu bearbeiten, was zu unzufriedenen Kunden führt, ...
Das kann nicht lang funktionieren
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist nicht gewünscht
Weiterbildungen gibt es hauptsächlich in Form von Rundmails