Stellv. Betriebsleiter eine spannende Herausforderung mit kommendem Burnout
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Chancen die geboten werden. Sich zu entwickeln und auch in jungen Jahren in die Führung zu gehen.
Die Trainings sind sehr interessant und bringen neue Impulse.
Jährliche Stellvertretende Betriebsleitung Tagung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die volle übervorderung durch alltägliche Probleme, lernen und die emotionalen Herausforderungen.
Ständiger Performance Druck ohne entsprechende Unterstützung
Keine Möglichkeit sich über die Probleme mit den Mitarbeitern auszutauschen. Da diese "langjährige Mitarbeiter" sind und entsprechend immer das letzte Wort haben.
Wenn man selbst sich beschwert wird dies nicht gewertet. Beschwert sich jedoch ein langjähriger Mitarbeiter gibt es ein entsprechendes Gespräch.
Verbesserungsvorschläge
Achtet bitte auf das miteinander in den Betrieben. Grade wenn es um junge Stellvertreter geht die den Laden auf Trab halten sollen.
Beteiligt die BL's nach Einsatz am Trinkgeld oder erhöht die Gehälter. Es kann nicht sein das der Service mehr Geld nach Hause bringt wärend die Betriebsleitung 5 Jobs gleichzeitig macht.
Und bitte, gebt in der "Ausbildung" mehr Lernzeit. Vollzeit Arbeiten und für eine Prüfung lernen wärend man sich behaupten muss ist wirklich die bisher extremste Herausforderung meines Lebens. Zum Teil war ich von 6 - 02uhr wach weil ich 13-15h arbeiten musste um danach noch zu lernen.
Arbeitsatmosphäre
Es werden gezielt junge Leute gesucht für Führungskräfte die sich dann gegen langjährige Mitarbeiter im fast Rentenalter durchsetzen müssen. Dies wird natürlich bei dem Mitarbeitern nicht gerne gesehen und führt zu vielen Spannungen im Arbeitsalltag.
Kommunikation
Die Kommunikation von Oben ist ziemlich transparent. Neue Aktionen, zahlen usw. Wird schnell und gut weitergegeben.
Kollegenzusammenhalt
Wer zuerst kommt, malt zuerst.
Mitarbeiter im Service kämpfen hart um Ihr Trinkgeld. Und es entstehen Rivalitäten sowie Streitigkeiten um Tische.
In der Führung greift man sich unter die Arme so gut es geht. Aber auch hier entstehen Rivalitäten zwischen den stellvertretenden Betriebsleiter:ihnen
Urlaube werden verschoben, Überstunden gemacht bis ins Burnout um der jeweils "bessere" stelli zu sein.
Zwischen Service und Betriebsleitung (stelli) kommt es immer zu kämpfen um die Oberhand. Langjährige Mitarbeiter gegen flinke, intelligente Stellvertreter. ( In jedem Betrieb)
Work-Life-Balance
Oft 9-24uhr wenn aktuell nur 2 in der führung da sind, um die freien Tage des jeweils anderen zu gewährleisten.
Regulär gerne 8/9/10/11/12 Tage am Stück.
Am Wochenende hat man wenn man Glück hat alle paar Monate mal frei. Gastro halt.
Vorgesetztenverhalten
Viel Performance Druck von oben.
Grade als Stellvertretender Betriebsleiter.
Zu Beginn durchläuft man eine 6 Monatige "Ausbildung" diese ist nur dafür da der Geschäftsführung zu präsentieren das man sich in 6 Monaten alles wissen aus allen Abteilungen reinprügeln kann. Block intern.
Hilfreich für andere Jobs ist dies natürlich nicht.
Interessante Aufgaben
Gastro halt. Jeder Tag ist anders.
Aber die Aufgaben bleiben immer die selben.
Bestellungen, vorne alles "managen" sprich mitrennen da alle Mitarbeiter am Schwimmen sind und Grade abends maßlos überfordert. Und dann Abrechnung. Oft ist man der erste der kommt und der letzte der geht.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele Mitarbeiter sind seit der gründung dabei oder weniger Jahre später dazu gekommen. Diese haben eine besondere Stellung im Unternehmen und werden geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Mit meinen jungen Jahren in den Kampf mit 50/60 jährigen Mitarbeitern zu gehen ist die schlimmste Zumutung. Man wird nicht respektiert, jeden Tag aufs neue herausgefordert, verbal diffamiert von langjährigen Mitarbeitern im laufenden Betrieb angeschrien. Intrigen werden geschmiedet und sich beim betriebsleiter beschwert.
Unterstützen hat man hier keine, da man die Schichten meistens alleine macht. Wenn man dies in Trainings oder Ausbildung anspricht wird einem gesagt man solle sich durchsetzen. Schwierig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alles kommt aus Tüten. Steak, Gemüse, Beilagen, Dessert
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist OK.
Bis man mitbekommt was die Leute im Service an Trinkgeld im Monat machen.
Dann steht man plötzlich da und wird sich bewusst das die Kellner:innen fast doppelt so viel verdienen wie man selbst.
Man freut sich, denn sie machen einen harten Job und verdienen es.
Aber den harten Job machen wir auch.
Karriere/Weiterbildung
Grade zu Beginn der Block "Ausbildung" hat man viele Schulungen. Ich habe viel gelernt.
Leider in einem Tempo das dem Burnout gleicht. 6monate für Fleischkunde, personelles wissen, zahlen und Statistiken, Artikelnummern der kompletten Karte usw.
Wer die Prüfung nach 6 Monaten nicht schafft, der wird innerhalb der Probezeit gekündigt.
Und nein, wir haben nicht extra frei zum lernen.
Wir sind brav wie normale Angestellte mo -so von 9-24h im Betrieb und schmeißen den Laden.