Abgrund Techn. Dokumentation bis 2018
Arbeitsatmosphäre
Folgende Situation ist repräsentativ für das Team-Klima und die Behandlung der Angestellten durch die Führungskraft. Ein schwer erkälteter Kollege betritt das Büro und verbraucht 4 Päckchen Tempos in einer Stunde. Uns wurde schlecht vor Ekel.
„Was machst du eigentlich hier?“
– „Mein Bekannter macht hier Ferienjob und kommt anders net hier her. Ansonsten wär’ ich gar net hier!“
Um 15 Uhr betritt der Betreuer des Ferienjobbers das Büro und meint: „Passt dir das, wenn ich dir den Jung um vier hier hoch bring?“ – „Jo...“
In dem Moment, wo die Tür ins Schloss fällt, keift die Führungskraft den Kollegen an, Zitat: „Hier …, du brauchst net zu denken, dass nur weil dein Bekannter hier Ferienjob macht, du pünktlich gehen kannst!!!!“
Der Kollege war zu dem Zeitpunkt bereits knapp 8 h im Büro, hatte ein dreistelliges Plus am Überstundenkonto. Davon, dass die demotivierten Team-Mitglieder trotz Forderung sinnloser Mehrarbeit durch die Führungskraft die Zeit einfach absaßen und Überstunden durch unproduktives und nicht arbeitsbezogenes Verhalten aufbauten, war der Führungskraft offenbar nicht bewusst.
Kommunikation
Meetings mit anderen Abteilungen wurden stets ausschließlich von der Führungskraft besucht. Inhalte wurden nicht kommuniziert, um sich einen Wissensvorsprung zu sichern. Die Führungskraft, unfähig, einfachste (technische) Zusammenhänge zu begreifen und mit tiefem Unverständnis der hauseigenen Produkte, insb. denen der Applikationstechnik, schien wahnsinnige Furcht zu haben, dass ein Teammitglied Wissen anhäufe und damit deren Position gefährden könne.
Die Führungskraft wurde eher als Aufseherin und Unterdrückerin wahrgenommen denn als Führungskraft.
In 5 Jahren fand keine einzige Team-Besprechung statt. Das Team „hat zu arbeiten wie immer“. Arbeitsabläufe, -werkzeuge und -methoden dürfen nicht verändert werden, da sie aus Sicht der Führungskraft ohnehin bereits vollendet waren. Änderungsvorschläge konnten und durften ohnehin nur von der Führungskraft gemacht werden.
Kollegenzusammenhalt
Die Abteilung Doku diente als Auffangbecken für ausgelernte Stifte, die es versäumt hatten, bei der Rotation durch die Fachabteilungen irgendwo einen guten Eindruck zu hinterlassen und nach der Abschlussprüfung ohne Arbeitsvertrag dastanden. Im Verlauf der Ausbildung wurden die jungen Menschen von der als Ausbilderin aktiven Führungskraft bereits gebrochen und boten sich als ideale Bücklinge zur Sicherung der eigenen Angstherrschaft an.
Zu einer Person unterhielt die Führungskraft eine Art zweckfreundschaftliches Verhältnis. Diese Person überwachte das Team in Abwesenheit der Führungskraft, meldete kritische Äußerungen, manchmal sogar in Echtzeit per WhatsApp. Eine Meuterei oder gemeinsame Beschwerde waren damit aussichtslos, da mit dieser Person immer eine Zeugin parat stand, die gegenüber Personalabteilung oder Geschäftsleitung die Führungskraft als ausgezeichnete Führungskraft und die Kritik der Kollegen als überzogen und falsch bestätigt hätte.
Im Gegenzug wurde die Person belohnt mit: Häufiger, mehrtägiger Abbau von Überstunden, Duldung von Smartphone-Nutzung zu 40 % der Arbeitszeit (gerne auch getarnt im „aufgeklappten A4-Notizbuch“), Gestattung 3-wöchiger Urlaube am Stück.
Work-Life-Balance
Obwohl dieses Team, bedingt durch das völlige Unverständnis der Führungskraft für die Aufgaben und den Zweck einer Technischen Dokumentation, das unwichtigste und am wenigsten hilfreiche in der ganzen Firma war, wurde von der Führungskraft nach außen suggeriert, wie wichtig man angeblich sei, Zitat: „Wenn um 17:00 Uhr mal einer von der Baustelle anruft weil er was in der Doku nicht findet …“. Das Büro musste deswegen von 7:30 bis 17:00 durchgängig von mind. 1 Person besetzt sein.
An Brückentagen durfte jeweils nur 1 Person frei nehmen.
Vorgesetztenverhalten
Fresseziehen beim morgendlichen Betreten des Büros, Bürotür-Knallen, keifende Auftritte in anderen Fachabteilungen, keifende Auftritte in Management-Meetings, Anschreien und Erniedrigen von Team-Mitgliedern vor dem gesamten Team, weil Team-Mitglieder ihren Verstand eingesetzt hatten, statt die irrsinnigen Arbeitsanweisungen der Führungskraft zu befolgen.
Schreit ins Telefon „Ich schrei’ dich NICHT an, (Vorname Gesprächspartner)!!!!“ und knallt Schnurlos-Telefon auf den Schreibtisch.
Dauerhafte, tägliche Erniedrigung und Unterdrückung, Demotivation. Stimmung wie auf einer Trauerfeier, wenn Führungskraft auf ihrem Platz.
Verhinderung jeder Weiterentwicklung und Gestaltung von Arbeitsabläufen aus Angst, vom Team abgehängt zu werden.
Aktive Belauschung von Telefonaten und Gesprächen der Mitarbeiter mit peinlichem Eingreifen durch die Führungskraft.
Narzisstische, bizarre Selbstwahrnehmung: „Ich bin doch kein Unmensch, mit mir kann man doch reden!!!“
Interessante Aufgaben
Alibi-Doku, vorsätzlich mangelhaft, wenn überhaupt von anderen Abteilungen erbracht und gedankenlos zusammenkopiert.
Hauptaufgabe im Bereich Klima- und Lüftungstechnik (=VT) war das manuelle Abgleichen von R&I-Diagrammen (PDF) mit Excel-Stücklisten. Da wenig technisches Know-How im Team war, wurde sich insbesondere an Kugelhähnen und Lüftungsklappen abgearbeitet und Konstrukteure gegängelt, diese doch endlich vollständig einzutragen. Hinzu kam das bei jedem Projekt erneute Herunterladen von Kugelhahn-Datenblättern aus dem Netz. „Das war schon immer so, das bleibt so, das ist das Herz der Doku.“ (Zitat Führungskraft) Auf die Frage, warum man die Bauteil-Dokumentationen nicht pro Bauteil sammle und aufbewahre, wurde man angeschrien.
Zum Schluss kam die Aufgabe hinzu, Bauteil-Daten aus bis zu 10.000 Zeilen langen Zulieferer-Stücklisten manuell in das ERP abzutippen. Die Frage, warum verantwortliche Stellen keine Möglichkeit zum Tabellenimport schufen, wurde von Führungskraft unterbunden.
Hauptaufgabe im Bereich Lack-Applikationstechnik (=AP) war das feldweise Abkopieren von SolidWorks -PDF-Stücklisten in Excel-Listen, da mit der damaligen PDM-Software kein Baugruppen-Stücklisten-Expor
Gleichberechtigung
Irgendwann verließ die „noachdiblomierte Inschenörin“ das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um dann aufgrund Probezeitkündigung durch den neuen Arbeitgeber nach 5 Monaten zurückkehren zu wollen. Die Abteilungsleitung, selbst gedemütigt durch zahlreiche Bewerber, die ihre Bewerbungen nach dem Erstgespräch zurückgezogen hatten, fühlte sich geschmeichelt und stand kurz davor, dem Team diese Person erneut aufzuzwingen. Durch längerfristige Abwesenheit der Führungskraft konnte das Team ausnahmsweise auf die Barrikaden gehen. Die Abteilungsleitung, erzürnt über die Missachtung ihrer Autorität, reagierte zunächst zornig, gab dann aber zu unserer großen Erleichterung auf.
Umgang mit älteren Kollegen
Eine Mitarbeiterin von extern wurde eingestellt, das Team in die Personal-Fehlentscheidung wie folgt einbezogen: „In einem halben Jahr kommt jemand neues.“ 6 Monate später: „Morgen kommt jemand neues.“
Die neue Mitarbeiterin hatte sich mit angeblichem Fachwissen in einer Redaktionssoftware beworben, was von der Führungskraft nicht überprüft wurde, obwohl es 2 Experten für diese Software bei b+m gab, und sich als schlicht unwahr herausstellte. Die neue Mitarbeiterin zeigte sich schnell als Desaster in Fach und Niveau. Selbst die einfachen „abgleichenden“ Tätigkeit wurden chaotisch und verständnislos-fehlerhaft durchgeführt, technisches Interesse oder Lernbereitschaft bestanden nicht.
In den ersten Wochen ließ sich die Mitarbeiterin ausschweifend über ihren ehem. Arbeitgeber aus, mit dem man sich wegen eines halben Monatsgehalts in Rechtsstreit befinde und der sie als „noachdiblomierte Inschenörin mit Minnestlööhn bezoahlt hoabe.“ Man habe einen mündlichen Arbeitsvertrag gehabt.
Da die Führungskraft nicht bereit war, eine Personal-Fehlentscheidung einzuräumen, wurde die Mitarbeiterin zum Frust des Teams über die Probezeit hinaus weiter mitgeschleift.
Arbeitsbedingungen
Word-Formatvorlagen und einfachste Excel-Formeln waren sowhl der Führungskraft als auch dem Team unbekannt, obwohl man Office & Word schon seit Jahren täglich und ausschließlich nutzte, um darin stümperhaft die Doku zusammenzukopieren. Irgendwann kam eine andere Führungskraft ins Büro mit „Ich hab da mal ‚ne Excel-Frage!“. Als sich ein Team-Mitglied dem Fragesteller zuwenden wollte, keifte schon die Führungskraft: „Wir haben uns das auch alles selber beigebracht!“ Was sie damit wohl meinte? Wie man Word als Schreibmaschine und Excel als kariertes Blatt verwendet?
Gehalt/Sozialleistungen
Irgendwann berichtete die Führungskraft, dass „die“ fürchteten, die Führungskraft hege Pläne, das Unternehmen zu verlassen. Daraufhin sei man von Abteilungs- und Personalleitung massiv unter Druck gesetzt worden, eine Gehaltserhöhung und die damit verbundene Vertrauensarbeitszeit zu akzeptieren, um den Verbleib im Unternehmen abzusichern. Wir waren entsetzt. Wie konnte die Abteilungsleitung, selbst in einem chronisch konfliktären Verhältnis mit der Führungskraft stehend, an einem Verbleib der Führungskraft im Unternehmen interessiert sein?
Schließlich willigte die Führungskraft, die vorher bis spät abends gesessen, als Sachberbeiterin „bei Dokus mitgeholfen“ und sich über vertrauensarbeitszeitarbeitende Projektleiter, die die Hälfte des Arbeitstages in der Raucherecke verbrachten und sich früh nachmittags über Feuertreppen an ihren Vorgesetzten vorbei in den Feierabend schlichen, echauffiert hatte, ein, spazierte fortan an der Stempeluhr vorbei und verließ das Büro neuerdings häufig bereits als erste um 15 Uhr.
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Dieses Team ist eines der sinnlosesten, wenn nicht das ersetzbarste überhaupt im ganzen Unternehmen. Aus historischen Gründen beschäftigt man sich weitestgehend mit der manuellen und vorsintflutlichen Nacharbeit von Dingen, die eine andere Abteilung im vorgelagerten Schritt auf ebenso manuelle, unintelligente und damit fehleranfällige Weise getan hat.
Dass die Betriebsanleitungen zu den von b+m hergestellten Lackieranlagen, bestehend aus hauseigener Lackapplikationstechnik, Robotertechnik, im Haus engineerter Lüftungs- und Klimatechnik sowie den zahlreichen Zulieferer-Anleitungen einfach nur ein schlechtes Alibi, ein unprofessionelles Armutszeugnis, praktisch nicht einsetzbar da realtitäsfern, völlig divergent vom As-Built-Status der Anlagen, von der Aufmachung her Stand 1985, von der Bedienerfreundlichkeit (insb. Ersatzteilkataloge) den Kunden unzumutbar waren, hatte die Führungskraft erfolgreich aus ihrer Realität verdrängt. Stattdessen von „3D-Doku“ fantasiert...