Guter Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die faire Work-Life-Balance gleicht die fehlenden Urlaubstage ein bisschen wieder aus. Aber eben auch nur für die Bürojobs.
Das Kollegium ist spitzenklasse!
Man kann an beiden Standorten kochen und sein Mittagessen frisch zubereiten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
28 Urlaubstage sind nicht mehr zeitgemäß. Es waren mal weniger, dafür aber zwei Tage Betriebsurlaub. Diese wurden gestrichen und dafür bekam man eben zwei zusätzliche Tage, sodass wir jetzt bei 28 stehen. Laut Statista sind in Deutschland 32 der untere Schnitt.
Die Gehälter sind nicht mehr dem Markt angebracht. Die Inflation hat das natürlich sehr schnell verschärft, aber auch vor dieser Zeit lag man hier unter dem Durchschnitt.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Urlaubstage. Gehälter hoch.
Großraumbüros abschaffen.
Alles nur noch digital.
Betriebsrat!
Arbeitsatmosphäre
Ich habe bislang keine Kolleg:innen getroffen, die sich hier unwohl fühlten. Das Kollegium besteht aus Menschen aller Altersschichten und Erfahrungswerten. Ein Aufeinanderprallen, Lästereien oder Arglist bemerkt man hier nicht.
Man muss sich nur die Fluktuation anschauen. Es gibt kaum Abgänge und eher mehr Zugänge. Dass sich hier und da Kolleg:innen mal verabschieden, liegt in der Natur der Dinge. Böses Blut bleibt da aber (so wie ich es immer vernommen habe) nie zurück bzw. war der Auslöser.
Kommunikation
Die Kommunikation ist für gewöhnlich sehr gut. Es kommt jedoch auch häufig vor, dass Dinge aus dem Bauch heraus und spontan entschieden werden. Auf Zuruf werden so die nächsten Monate (quasi) definiert und man muss alles schnell mitschreiben und am besten direkt umsetzen. "Ich bin gerade beschäftigt" wird mit einem genervten Säufzer beantwortet. Nicht ans Telefon gehen, weil man gerade in etwas anderem involviert ist, wird auch gerne mal mit einem "Ihr seid nie erreichbar" beantwortet. Klar, es gibt viele Prozesse und Themen, die schnell abgehandelt werden müssen. Aber darf auch mal die Kirche im Dorf lassen. Ein Rückruf ein paar Minuten später und die Welt brennt immernoch nicht. Aber wenn man Antworten oder Unterstützung sucht, beißt man hier niemals auf Granit. Ob nun beim Kollegium oder der Geschäftsführung.
Kollegenzusammenhalt
Klasse. Man bekommt immer Rückendeckung, wenn man selber etwas schwimmt. Das auch gerne mal von Abteilungen, mit welchen man eigentlich nur indirekt etwas am Hut hat. Hier geht niemand unter. Auch der Geschäftsführer lässt sich nicht lumpen und hebt mit an - das meine ich voll ernst! Generell bewegt man sich hier mit jedem auf Augenhöhe. Es gibt kein "Ich bin über Dir". Faktisch gibt es natürlich Führungspersonen, aber diese sprechen nie von oben herab.
Work-Life-Balance
Natürlich hängt es davon ab in welcher Abteilung man arbeitet. Ist man in der Produktion, kann man schlecht Homeoffice machen. In den "digitalen" Bereichen muss man entsprechend nur Homeoffice anmelden und mit den direkten Kolleg:innen kurz abstimmen. Hat man Arzt- oder andere private Termine, kann man die normalerweise ohne Probleme wahrnehmen. Da kommen nicht mal Rückfragen oder Beschwerden.
Auch kann man bei Schicksalschlägen (ich formuliere das mal so) OHNE Wenn und Aber sofort frei nehmen. Dafür gibt es Sonderurlaubstage.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt Abteilungsleiter:innen und eben die Geschäftsführer. Das wars. Eine noch flachere Hierarchie gibt es wohl kaum bei einem Unternehmen dieser Größe. Durch die Bank weg erfährt man selbst Positives und hört eigentlich auch nur Positives.
Es gibt immer mal Zeiten der höheren Anspannung. Und da rutscht auch mal böseres Blut aus. Nennen wir es mal "da wird die Stimme und Ansprache schon rauer". Sei es nun, weil man wirklich Mist gebaut hat oder weil die andere Person etwas falsch verstanden hat. Wenn die Stimmlage dann mal ausrutscht (wir reden hier nicht von schreien), hat die sendende Person allerdings (aus meiner Erfahrung) immer die Cochones gehabt einzusehen, dass das nicht angebracht war und entschuldigt sich. Das Ganze kommt nicht häufig vor, aber wenn, dann wird vorbildlich nachgearbeitet.
Ich würde mir nur wünschen, dass häufiger mal eine klare Linie von der GF definiert wird. Quasi eine Wasserstandsmeldung und wohin der Stand gehen soll. Was die Ziele sind. Das wird viel zu häufig nur auf Zuruf und zwischendurch gemacht. Was sehr schade ist, denn die GF hat viele Kompetenzen und kann sich klar und deutlich artikulieren. Das dürfen sie gerne mal häufiger ausdrücken.
Interessante Aufgaben
Es ist ein brutal schnellebiges Geschäft. Es kommen immer wieder neue Aufgaben hinzu. Naja und auch nur hinzu. Wegfallen will keine Aufgabe so richtig. Generell wird es dadurch manchmal etwas stressiger als es sein müsste. Das zusammen mit der oben erwähnten Arbeitsatmosphäre, sorgt manchmal für viel zu hektische Momente. Klar, schnell gewachsen und man kommt nicht mit dem Ausbau hinter her. Aber das wäre jetzt der richtige Zeitpunkt.
Aber eben dadurch sind die Aufgaben interessant. Abwechslung ist die Tagesordnung.
Gleichberechtigung
Auf den meisten Führungspositionen findet man Frauen. Seitdem ich dort arbeite ist das so. Alle drei GFs sind sehr familiär und ich habe das Gefühl, dass sie Menschen mit Kinderwunsch bzw. anstehenden Kindergeburten mit offenen Armen empfangen. Dass dann Personen durch Elternzeit ausfallen, wird hier nicht als Negativpunkt betrachtet.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen:innen sind die stärksten am Glas. Spaß beiseite...Es gibt auch keine Anzeichen, dass die Älteren gebeten werden zu gehen. Im Gegenteil.
Arbeitsbedingungen
Man arbeitet hier in Großraumbüros. An beiden Standorten. In manchen Abteilungen trifft man auf ein hohes Aufkommen an Anrufen. Und dann mischt man sogar noch diese Abteilung mit einer anderen, die ebenfalls viele Anrufe erhält. Jeder versucht dann den anderen zu übertönen und so entsteht eine doch nicht ganz unerhebliche Geräuschkulisse. Zusätzlich knallt ständig noch irgendwo eine Tür, Teams pingt die ganze Zeit und voila, der Stresspegel ist hoch. Das geht sogar so weit, dass die Ohren am Ende des Tages ein nettes Klingeln haben. Bei einer geplanten Erweiterung wird wohl wieder auf Großraumbüros gesetzt. Das soll die Kommunikationswege kurz halten....ich finde es schrecklich. Konzentriertes Arbeiten ist so nicht möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schwieriges Thema. Wo gearbeitet wird, fallen Spähne. Das ist so. In Sachen Dienstwägen wird seit Neuestem auf E-Autos gesetzt. Davor hätten die Autos nicht größer und leistungsstärker sein können.
Es wird recycled was geht. Im Versand gäbe es noch viel Potenzial schlicht weniger zu verbrauchen. Wenn man das bewegen und Prozesse verändern will, ist es aber wie mit dem Faxgerät in Ämtern: Das geht nicht.
Immerhin produziert das Unternehmen mittlerweile selbst Strom und bietet Ladesäulen an. Auch kann man Jobräder leasen. Leider ist das Anreisen mit Bus & Bahn nicht so gut möglich. Man braucht noch Bewegungsmittel von den zwei weit entfernten Bahnhöfen. Dafür kann das Unternehmen nichts, möchte es aber erwähnen.
Gehalt/Sozialleistungen
Auch so ein Thema, das in vorherigen Bewertungen kritisiert wurde. Da muss ich zum Teil mitgehen. Wer gut verhandelt, bekommt mehr. Was man sich vor Augen halten muss ist, dass man unter dem Marktdurchschnitt läuft. Da geht das Unternehmen leider nicht mit dem Marktverhalten.
Es gibt Gehaltsanpassungen und generell wird von den Vorgesetzten versucht ein faires Endergebnis zu erzielen. Sei es nun durch die monatliche Zahlung oder andere Optionen. Erreichte Ziele werden nicht mit einem feuchten Händedruck abgedankt. Ein klares Plus!
Es gibt Zuschüsse zu Fitness, Jobrad und eine betriebliche Rentenvorsorge.
Ich muss gestehen, dass ich das Thema Gehalt echt schwer zu bewerten finde. Ich bin selbst mit meinem Gehalt nicht zufrieden. Bei Eintritt war ich es. In Anbetracht der wachsenden Aufgaben bin ich es nicht mehr. Mein direkter Vorgesetzter versucht da irgendwo einen Kompromiss zu finden. Es gibt diverse Sonderzahlungen (Urlaub-/Weihnachtsgeld). Die gleichen das an, aber nicht aus.
Image
Ich würde behaupten intern hat das Unternehmen einen guten Ruf. Bei unseren Kunden genießen wir auch einen durchweg positiven Ruf. Auch von den Lieferanten hört man eigentlich nur Positives....naja klar - wir sind da ja auch Kunde. Es wird aber für ein gutes Verhältnis in alle Richtungen gesorgt. Es wird stets auf langfristige Verhältnisse in alle Richtugen gesetzt und das kommt gut an.
Karriere/Weiterbildung
Wer eine Weiterbildung machen will, fragt das an. Habe es bis dato nicht erlebt, dass hier jemals etwas abgelehnt wurde. Eigentlich wird sogar auf Weiterbildung und Chancenausbau gesetzt. Da kann ich bei meinen Vorredner nicht mitgehen. Man muss sich nur trauen. Dass hier Rückfragen des Warum und Wieso kommen, liegt in der Natur der Sache. Das ist aber keine Ablehnung. Im Grunde hat das Unternehmen auch nicht Geld einfach nur so rumliegen und eine kleine Prüfung wie sinnvoll eine Weiterbildung ist, finde ich nur angebracht.