Der Aufstieg und Fall von BPV. Mehr Schein als Sein.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Positiv empfand ich, dass man einen Firmenlaptop und ein Diensthandy erhalten hat, die auch für private Nutzung zugelassen waren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gab meiner Meinung nach einfach zu viel Teamspirit. Es wurde stark darauf gedrängt, dass man an den wöchentlichen Treffen teilnimmt, aber letztendlich war immer nur die altbekannte Gruppe vertreten, und man hatte nicht das Gefühl, wirklich dazuzugehören. Man sollte die Leute einfach ihren Feierabend haben lassen. Das Ganze wirkte irgendwie erzwungen und pflichtbewusst, anstatt wirklich freiwillig. Und trotzdem gab es Gesichter die nie mit dabei waren, da fragt man sich wohl warum.
Verbesserungsvorschläge
Ich würde der Geschäftsführung dringend raten, sich intensiver mit den Finanzen des Unternehmens auseinanderzusetzen. Es wirkt nicht stimmig, im selben Jahr mit der gesamten Belegschaft auf Kosten der Firma nach Mallorca zu reisen und dann am Ende des Jahres ganze Abteilungen zu entlassen, um Kosten zu sparen. Das passt nicht zusammen. Aus meiner Erfahrung wird Geld für unnötige Ausgaben verschwendet, und dann wundert man sich, dass das Unternehmen nicht liquide ist und Rechnungen nicht bezahlt werden können, was zu Verzögerungen führt. In Bezug auf Transparenz sollte man lernen, unangenehme Themen direkt und fair anzusprechen, da es sonst wie ein Stich in den Rücken wirkt, wenn dies vermieden wird.
Arbeitsatmosphäre
Gelegentlich erhielt ich Lob von meinen Vorgesetzten. Allerdings scheint nicht jeder Vorgesetzte in der Lage zu sein, damit angemessen umzugehen, und viele neigen dazu, zurückhaltend bei der Motivation des Teams zu sein. In meinem Fall war das besonders bedauerlich. Dennoch war das Team selbst hochmotiviert und konnte sich untereinander gut unterstützen. Wer braucht da schon Vorgesetzte?
Auffällig war auch, dass man äußerst vorsichtig sein musste, was man sagte. Jede Äußerung schien den Flurfunk in Gang zu setzen, und jeder hat seinen Senf dazu zu geben.
Kommunikation
Vertrauen, Freiheit und Effizienz werden oft als Leitprinzipien proklamiert, jedoch scheint dies in der Realität nicht immer zuzutreffen. Aus meiner Sicht wurde in meinem Fall überhaupt keine Transparenz geboten. Besonders hervorzuheben ist die mangelnde Ansprache unangenehmer Themen, die erst im letzten Moment Beachtung fanden. Es wäre angebracht gewesen, die Angelegenheiten bezüglich der Firmenwagen früher und klarer zu kommunizieren, anstatt plötzlich und unerwartet die Entscheidung zu verkünden, alles zu streichen. Einige haben sich darauf verlassen, weil es zuvor anders dargestellt wurde. Dies ist nur ein Beispiel von vielen.
Kollegenzusammenhalt
Meine Erfahrungen beziehen sich ausschließlich auf mein Team. Die Zusammenarbeit war zufriedenstellend, wir konnten miteinander kommunizieren und uns gegenseitig unterstützen. Der Umgangston war freundlich, jedoch beschränkte sich das Positive größtenteils darauf. Vieles war oberflächlich und nicht besonders erwähnenswert.
Ich habe aber auch nicht zu viel erwartet.
Das was ich von anderen Abteilungen gehört habe darf ich gar nicht schreiben. Nicht so gut.
Work-Life-Balance
Die Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Privatleben hängt stark von den Vorgesetzten ab. Obwohl mobiles Arbeiten nach außen hin als positive Initiative präsentiert wird und Homeoffice intensiv beworben wird, entspricht meine persönliche Erfahrung nicht immer diesem Bild. Verschiedene Abteilungsleiter interpretieren die Regelungen unterschiedlich und passen sie nach Bedarf an. Die Flexibilität in Bezug auf Homeoffice variierte von Abteilung zu Abteilung.
Doch wer traut sich schon, Kritik an Vorgesetzten zu äußern?
Vorgesetztenverhalten
Bedauerlicherweise habe ich auf schmerzhafte Weise feststellen müssen, dass das Verhalten in meinem Team größtenteils als unfair empfunden wurde. Einige Entscheidungen konnte ich persönlich nicht verstehen. Die Feedback-Gespräche scheinen eher der Imagepflege zu dienen. Viele Teamleiter wirken leider eingefahren, und es scheint, als käme wenig Neues von ihnen. Einige Teamkollegen übernehmen letztendlich lieber die Aufgaben der Vorgesetzten, da sonst wenig vorangeht.
Interessante Aufgaben
Einige der Aufgaben waren durchaus interessant, aber nicht unbedingt besonders fesselnd. Es handelte sich um Aufgaben, die man erledigte, und das war dann am Ende des Tages auch schon alles.
Arbeitsbedingungen
Die Technologie war neu, jedoch nicht herausragend lobenswert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird der Anschein erweckt, dass man sich umweltbewusst verhält, doch meiner Meinung nach geschieht dies nur, um es nach außen zu präsentieren. Ansonsten scheint es niemanden von den Entscheidungsträgern wirklich zu interessieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Beurteilung des Gehalts ist ein äußerst subjektives Thema, daher kann ich lediglich aus meiner persönlichen Erfahrung berichten. Anfangs war das Gehalt zufriedenstellend. Mit der Zeit wurde jedoch deutlich, wie schwer es ist, eine Gehaltserhöhung zu erreichen. Bei geringfügigen Erhöhungen musste man Glück haben, ob man diese überhaupt bekam. Es schien, als ob von oben der Eindruck vermittelt wurde, dass jegliche Gespräche über Gehalt im Keim erstickt werden sollten.
Es wurde zwar eine Inflationsausgleichsprämie gewährt, aber die 3000€ wurden über zwei Jahre verteilt, was letztendlich nur einen geringen Beitrag am Ende des Monats darstellte. Es wäre sinnvoller gewesen, den Betrag direkt auszuzahlen.
Es wurden weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld gewährt. Zum Geburtstag erhielt man gelegentlich 50€ auf der Givve Card.
Image
Von meiner Warte aus betrachtet scheint das Unternehmen mehr auf äußere Erscheinungen bedacht zu sein als auf tatsächliche Substanz. Leider teilen viele, wie ich, die Befürchtung, dass es dem Unternehmen nicht gut geht und man befürchtet, dass es bald zu Ende sein könnte. Während meiner Zeit dort habe ich mich im Stillen oft geärgert, aber man möchte lieber nichts sagen, da man befürchtet, schnell in ein negatives Licht gerückt zu werden.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen wurden angeboten, allerdings schien das Unternehmen dies nur zu tun, um sich damit zu schmücken. Ansonsten gab es meiner Meinung nach keine Initiativen, die über das Übliche hinausgingen. Das war besonders bedauerlich, da dies immer wieder betont wurde, jedoch schienen die Aussagen letztendlich leer zu sein.