Guter Arbeitgeber für produktive Mitarbeiter bis zur mittleren Leitungsebene. Sehr hoher Sicherheitsstandard
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich finde die Erwähnung der pünktlichen Bezahlung immer sehr nett an dieser Stelle, sollte aber zu den Standardritualen eines jeden nennenswerten Unternehmens gehören. Da finde ich schon eher erwähnenswert, dass es in diesem Unternehmen einen sehr geduldigen Umgang mit Mitarbeitern gibt, welche zeitlich begrenzt mal nicht in der Spur laufen. Auch für Mitarbeiter mit gesundheitlichen Problemen wird im Rahmen der Möglichkeiten sehr viel getan.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die ständige Euphorie neue Geschäftsfelder erschließen zu wollen, aber dabei nicht zu akzeptieren, dass dafür in der Regel Individualisten und teilweise andere Bedingungen von Nöten sind, als es im Standardgeschäft üblich ist.
Dadurch wurde viel angefangen und gleich wieder zerstört. Wenn ich von der totalen Gleichstellung im Unternehmen nicht abweichen möchte, sollte man es nicht erst anfassen. Ich habe während meiner beruflichen Laufbahn einige engagierte Kollegen mit umfangreichen Wissen in unserem Geschäft (welche man an zwei Händen abzählen kann) kennengelernt. Leider hat es von der Geschäftsführung keiner verstanden, sich Zugang zu diesem Wissen zu verschaffen und es für die Weiterentwicklung des Unternehmens zu Nutzen.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte sich in der Geschäftsführung darüber einig werden, wo man mit dem Unternehmen hin möchte. Will man länger Dienstleister sein mit den damit verbundenen Konsequenzen oder nicht. Wenn ja, welches Portfolio biete ich weiterhin an, welches fahre ich zurück. Mit einem breiten Portfolio bin ich natürlich für die Kundschaft interessanter, meine Auslastungszahlen diverser Technik liegt natürlich dabei weiterhin nicht in den gewünschten Bereichen. Und wie stelle ich mich mit meinen regionalen Vertretern auf, um auch die Geschäfte führen zu können und mich nicht mit jeder 10 T€ Entscheidung beschäftigen zu müssen. Dort sehe ich den größten Handlungsbedarf. Gerade die Mitarbeiter in den mittleren Führungsebenen müssen wieder das Gefühl bekommen, vernünftig geführt zu werden und damit auch eigenen Erfolg generieren zu können. Wir haben zum Glück noch einiges an Potential, welches wir nicht weiterhin so sorglos verspielen sollten.
Arbeitsatmosphäre
Wenig Erfolgserlebnisse bei ständigem Misstrauen in die eigene Arbeit. Erfolge werden verallgemeinert, Misserfolge sehr gern personalisiert.
Kommunikation
Meetings sind eher Pflichtveranstaltungen ohne tiefsinnige Diskussionen. Man verliert sich eher in Details.
Kollegenzusammenhalt
Im produktivem Bereich noch ok. Im Bereich Führungskräfte eher stark unterkühlt, begünstigt durch die vor Jahren eingeführten Zielprämen an stelle Gehaltserhöhungen. Dadurch richtet sich der Blick eher auf die eigene Kostenstelle bzw. Region. Das "Wir Gefühl" wurde damit fast ausgemerzt. Uneigennützige Unterstützung überregional gibt es nicht mehr. Die Regionalverantwortlichen haben den Focus auf Ergebnisoptimierung ihrer Region und ihrer damit verbundenen Tantieme. Nicht unbedingt optimal für das Gesamtergebnis des Unternehmens, aber menschlich.
Work-Life-Balance
Findet keine Berücksichtigung. Darüber Diskutieren zu wollen ruft Unverständnis hervor. Selbst in der Hochzeit von viralen Infektionen wird Homeoffice mit Faulheit oder erschlichener Freizeit gleichgesetzt.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich. Leider wird an den neuralgischen Punkten nicht mehr auf Qualifikation und Sensibilität gesetzt, sondern man sieht dort gern Befehlsempfänger und Berichterstatter. Damit lässt sich ein Unternehmen dieser Größe aus meiner Sicht natürlich schlecht steuern, und es demotiviert die wenigen noch engagierte Führungskräfte der mittleren Ebene.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabenvielfalt ist enorm. Auch nach 25 Jahren steht man ständig vor neuen Herausforderungen. Mit dem Wandel im Energiesektor werden in den nächsten Jahren auch auf uns noch viele neue Aufgaben zukommen. Unsere Kundschaft und unsere Technik wird sich verändern. Hier sollte man gut aufgestellt sein. Mit dem richtigen Team kann so etwas wieder richtig Spaß machen.
Gleichberechtigung
Frauen haben es teilweise schwerer die Anerkennung zu bekommen, welche sie in ihrem Bereich verdienen. Ich sehe aber hier Entwicklungen in die richtige Richtung.
Umgang mit älteren Kollegen
Da gibt es keine Konzepte und auch kaum Anerkennung. Zitat eines Geschäftsführers: "Was gestern war liegt hinterm Pflug und wurde schließlich bezahlt" Stimmt ja auch, man sollte es nur im hier und jetzt bei seinen Entscheidungen immer im Hinterkopf haben. Später kommt da nichts mehr.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind in allen Bereichen gut bis sehr gut. Einige im Angestelltenbereich beklagen sich über unsere IT Technik, ich finde diese für unseren Aufgabenbereich mehr als ausreichend. Wir sind ja keine Konstrukteure oder Softwareentwickler, sondern schreiben ein paar Briefchen und rechnen mal was in excel.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird eigentlich alles im rahmen des möglichen getan.
Gehalt/Sozialleistungen
Kann ich nur für mich beantworten, fühle mich aber als studierter leitender Angestellte nicht marktgerecht bezahlt. Gehaltserhöhung gibt es nur auf langes "Betteln" was sehr erniedrigend für mich ist. Man müsste dann schon fast zu erpresserischen Mitteln greifen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Das ist wider meiner Natur und macht sich dann nach vielen Jahren der schleichenden Inflation im Portemonnaies natürlich bemerkbar.
Image
Bei unserer Kundschaft noch sehr gut, stagniert aber immer mehr durch zunehmende Inflexibilität bei einem am Markt doch sehr hohem Preisniveau. Unsere Flexibilität war in der Vergangenheit eines unserer wenigen Verkaufsargumente. Seit einigen Jahren liegt der Focus aber mehr auf der Maschinenauslastung und der damit verbunden Ergebnissteigerung als auf dem Dienstleistungsgedanken. Könnte einmal zum Problem werden.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung gibt es auf Nachfrage. Karrieremöglichkeiten sind bis zur Meisterebene gut, ab dann wird es schwieriger und ist leider nicht mehr vorrangig von Weiterbildung, Leistung, Qualifikation und Loyalität zum Unternehmen abhängig. Man sollte da ab einem gewissen Punkt seine Konsequenzen ziehen, oder es einfach akzeptieren wie es ist. Ansonsten wird es Nervenaufreibend.