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Bewertung

Mehr Schein als Sein

2,6
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2023 im Bereich Vertrieb / Verkauf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Man ist wirklich bemüht den Begriff "Unternehmen" neu zu denken, scheitert aber aus meiner Sicht an der eigenen Betriebsblindheit sowie den Realitäten des Marktumfeldes.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wenn man sich selbst als Sozialunternehmen bezeichnet, dann darf man so ein unsoziales Verhalten wie mir gegenüber einfach nicht an den Tag legen.

Arbeitsatmosphäre

Obwohl das Unternehmen sehr klein ist, ist die Atmosphäre in den Arbeitsbereichen zum Teil deutlich unterschiedlich.

Kommunikation

Es gibt keine gemeinsame Kommunikationsbasis im Bezug auf "wie formulieren wir Sachverhalte". Durch sehr verschiedene Kommunikationsstile kommt es aus meiner Sicht zu oft vermeidbaren Missverständnissen im Bezug auf Priorität, Wichtigkeit oder Miteinander.

Kollegenzusammenhalt

Aus meiner Sicht ein großer Schwachpunkt. Individualität wird groß geschrieben, was erstmal positiv klingt. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass es dadurch viele Einzelkämpfer gibt und der viel gelobte Zusammenhalt gar nicht so groß ist wie man im ersten Moment denkt.

Work-Life-Balance

Schwerpunkt liegt definitiv auf Life, was auch erstmal positiv klingt. Im Gegenzug bedeutet es jedoch, dass Ziele und Prioritäten leiden und die Wachstumsstrategie gefährdet ist.

Vorgesetztenverhalten

Mir wurde 6 Monate lang regelmäßig in Feedbackgesprächen ins Gesicht gelacht und gesagt, dass alles in Ordnung ist. Am letzten Tag der Probezeit habe ich dann unter höchst fragwürdigen und fadenscheinigen Gründen gesagt bekommen, dass man plötzlich keine Zukunft mit mir sehen würde.

Interessante Aufgaben

Kaum Gestaltungsspielraum, da Systeme und Prozesse zu über 90% von einem Dienstleister gestellt werden, der schlecht bis gar nicht gesteuert wird. Ich kann langjährigen Expert*innen und Fachkräften daher aus meiner Erfahrung nur abraten.

Gleichberechtigung

Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Umgang mit älteren Kollegen

Hier gibt es nichts zu beanstanden.

Arbeitsbedingungen

Als ich gestartet habe war das Unternehmen noch an einem alten Standort, daher dürfte das heute besser sein.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein ja, ein soziales kann ich nach dem Umgang mit mir nicht bescheinigen.

Gehalt/Sozialleistungen

Mein Gehalt war in Ordnung. Sozialleistungen gibt es keine.

Image

Es rumort durchaus in der Belegschaft. Die Gründung eines Betriebsrates wurde bisher verhindert, aber ich glaube auf Dauer wird das nicht mehr anders gehen.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt aufgrund der Größe und Struktur wenig bis keine Möglichkeiten zur Veränderung. Zudem existiert noch keine Personalentwicklungsstragie.

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Arbeitgeber-Kommentar

Marie-Theres WünscheHR Manager

Liebe:r ehemalige Kolleg:in,

wir können deine Frustration darüber, dass unsere Zusammenarbeit nicht so lief wie von allen Seiten erhofft, nachvollziehen. Auch wir haben uns gewünscht, dass du in uns einen Arbeitgeber findest, der zu dir passt. Für die Suche und deine weitere berufliche Zukunft wünschen wir dir alles Gute.

Bei allem Verständnis für die Enttäuschung: Es findet sich leider auch faktisch Falsches in deiner Bewertung. So ist es falsch, dass die Bürgerwerke arbeitgeberseitig die Gründung eines Betriebsrates verhindert haben. Das ist nicht nur nicht möglich, eine solche aktive Verhinderung wäre sogar rechtswidrig. Die Geschäftsleitung begrüßt den Wunsch nach passender Beteiligung in der Belegschaft ausdrücklich, und hat Ressourcen zur Weiterentwicklung der Mitarbeitendenbeteiligung zur Verfügung gestellt.

Auch die Kritik am Onboarding-Prozess ist zum Teil inhaltlich falsch. Allen Beteiligten war klar, dass sehr verschiedene Arbeitskulturen aufeinandertreffen und dass es viel Fingerspitzengefühl und Abstimmung bedarf, damit wir zu einer guten Zusammenarbeit kommen. Es gab engmaschige Feedbackgespräche, und Herausforderungen wurden gemeinsam zeitnah und in umfangreichen Terminen und Workshops thematisiert. Wir haben dabei versucht, jederzeit wertschätzend und lösungsorientiert in den Dialog zu treten und so die Chance auf eine langfristige Zusammenarbeit möglichst lange aufrecht zu erhalten. Sollte das von dir als ein Mangel an Klarheit aufgefasst worden sein, ist das bedauerlich und wir nehmen das für zukünftige Prozesse mit.

Der Hinweis, dass 90 % aller Prozesse bei den Bürgerwerken über einen Dienstleister laufen, stimmt ebenfalls nicht. In dem Bereich, dessen Leitung du übernehmen solltest, liegt tatsächlich eine enge Zusammenarbeit mit einem Dienstleister vor. Diese Zusammenarbeit ist in unserem komplexen Marktumfeld herausforderungsreich, weswegen wir eine erfahrene Führungskraft gesucht haben, die sich dieser Herausforderung in den nächsten Jahren annimmt. Dass wir in diesem Bereich eine Reihe an Weiterentwicklungsbedarfen gesehen haben, war eine der Hauptmotivation für die Job-Ausschreibung, auf die du dich beworben hattest.

Abschließend möchten wir noch sagen, dass es betroffen macht, dass du die Kolleg:innen bei den Bürgerwerken als “Einzelkämpfer” beschreibst. Gerade in deinem Team haben wir das monatelange Bemühen der Mitarbeiter:innen gesehen, die Zusammenarbeit bestmöglich zu gestalten. Dass die Unterschiede letztlich zu groß waren, finden auch wir sehr schade.

Für deinen weiteren Weg alles Gute vom Bürgerwerke-Team.

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