Grauenhafte Kommunikation
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre leidet stark unter der Kommunikation und dem Verhalten der Vorgesetzten (siehe dort). Entspannung hat vor allem dann eingesetzt, wenn diese im Urlaub oder anderweitig nicht vor Ort waren.
Kommunikation
• Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens ist grauenhaft. Aufgaben werden verteilt, bearbeitet und nachdem bereits Energie und Zeit in sie investiert wurde, wieder verworfen.
• Richtlinien und Arbeitsanweisungen verändern sich wöchentlich, werden bei Nichteinhaltung aber so gerügt, als wären Dinge nie anders gewesen. Ich musste mir selbst einmal anhören, meine Überschriften wären schlecht, nur um ein paar Tage später zu erfahren, dass sie genau in dieser Form gestaltet werden sollten.
• Wie eine andere Person hier bereits geschrieben hat, wird die Kommunikation auch gerne in unklar formulierten Halbsätzen betrieben, aus denen die Angestellten dann ableiten sollen, worum es geht.
• In der Zeit, in der ich da war, sind kaum wertschätzende Worte gefallen. Sachliche Kritik gegenüber Vorgesetzten wurde nicht ernst genommen oder mit emotionalen Reaktionen überspielt.
In meinen Augen ist die interne Kommunikation das größte Problem des Verlags. Das bezieht sich auch auf die Gespräche der Vorgesetzten untereinander, bei sich die Geschäftsführer regelmäßig in die Haare bekommen haben.
Kollegenzusammenhalt
Es gab Kollegen, die ich wirklich sehr mochte. Innerhalb dieser Gruppe würde ich den Zusammenhang als sehr gut beurteilen. Mein Eindruck ist aber, dass sich innerhalb des Teams mehrere kleinerer Gruppen gebildet haben, die in vielen Belangen nicht unbedingt miteinander übereinstimmen. Das äußert sich auch mal in ruppiger geführten Gesprächen oder Vorwürfen der Inkompetenz.
Work-Life-Balance
In meinem Fall in Ordnung. Es gab aber Kolleg:innen, die lange über die regulären Arbeitszeiten hinaus im Büro waren oder am Wochenende gearbeitet haben.
Vorgesetztenverhalten
• Katastrophe. Für die Angestellten gibt es klare Vorschriften bezüglich der Arbeitszeiten sowie der Zeiten für die Mittagspause. Die Vorgesetzten haben sich aber selbst nicht dran gehalten, kamen am späten Vormittag und gingen teilweise am frühen Nachmittag wieder.
• Wenn Kolleg:innen zu viel gearbeitet haben, wurde kein Ausgleich oder zumindest ein Gespräch angeboten.
• Es gibt kein Gespür für die Wünsche und Fähigkeiten der Mitarbeiter:innen. Teilweise mussten Kolleg:innen mit hoher Expertise in bestimmten Bereichen genau diese abgeben und sich Themen zuwenden, die sie nicht interessiert haben und über die sie eigentlich nur wenig wussten.
• Kreative Ideen der Kolleg:innen wurden zudem häufig abgebügelt oder gar abgemahnt, obwohl sie eigentlich erfolgreich waren. Stattdessen werden deutlich schlechtere und oftmals sehr unerfolgreiche Ideen der Chefetage verfolgt. Grund dafür ist auch, dass die Geschäftsführung bei vielen Dingen die Finger mit im Spiel haben will, auch dann, wenn sei selbst wenig über die Themen weiß.
Interessante Aufgaben
Das Magazin hat an sich Potenzial. Behandelt werden aber vor allem die Themen, die an Kooperationen und Werbedeals gekoppelt sind. Zudem ist der Umfang, in dem eine Auseinandersetzung möglich ist, oftmals so begrenzt, dass nur Platz für Oberflächlichkeiten bleibt.
Teilweise mussten Kolleg:innen Aufgaben übernehmen, die weder ihrer Jobbeschreibung noch ihren Kompetenzen entsprechen.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer sind zu gleichen Teilen im Team vertreten. Es hat in der Geschichte des Verlags nach meinem Wissen jedoch nur weiße Mitarbeiter:innen gegeben.
Umgang mit älteren Kollegen
Das ist in Ordnung. Jüngere Kolleg:innen werden jedoch von den älteren öfter mal skeptisch beäugt.
Arbeitsbedingungen
Ich glaube, es hat in der jüngeren Zeit neue Rechner gegeben. Davor waren sowohl die Geräte als auch die Büromöbel häufig heruntergekommen, dreckig oder defekt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird getrennt. Das Wasser wird in Glasflaschen bestellt. Abseits davon gilt jedoch die Devise: Je günstiger desto besser.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist am unteren Rand des in Deutschland erlaubten. Weihnachts-, Urlaubsgeld oder weitere zusätzliche Zahlungen gibt es nicht.
Image
Glaube nicht, dass der Verlag ein Image hat. In meinem persönlichen Umfeld kennt niemand das Magazin, das nach Aussagen der Geschäftsführung das größte Kulturmagazin Deutschlands ist. Well… Zumindest schlecht ist das Image nicht.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es kaum. Gehaltssprünge sind sehr gering.