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CADENAS 
GmbH
Bewertung

Mittelstand wie er im Buche steht - mit all den Stärken und Schwächen

3,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2022 im Bereich Marketing / Produktmanagement bei CADENAS GmbH in Augsburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Produkte sind wirklich gut und es macht wirklich Spaß, im Marketing an einer Weltmarktführerschaft zu arbeiten. Die Kolleg:innen sind toll, sodass man auch gerne in der Freizeit etwas mit ihnen unternimmt. Einzelbüros und Hardware auf hohem Niveau dieser Art findet man sicherlich nicht überall. Und zu guter Letzt muss ich auch nochmal den großartigen Recruiting-Prozess lobend erwähnen, der mich erst zu CADENAS gebracht hat.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das permanente Einmischen von ganz oben, welches dazu führt, dass ständig Ideen und Pläne bereits nach kürzester Zeit geändert oder verworfen werden (müssen). Das macht eine strukturierte Arbeitsweise nahezu unmöglich und zerrt stark an der langfristigen Motivation.

Verbesserungsvorschläge

Ich verstehe, dass ein Gründer und Geschäftsführer, der seit mehr als drei Jahrzehnten erfolgreich ist, viel Erfahrung mitbringt. Nichtsdestotrotz sollte man aber den Kenntnissen seiner MA Vertrauen schenken und nicht allein die eigene Meinung als die einzig richtige dulden. Hier ist es mittlerweile überfällig, Macht abzugeben, da die Fachbereiche in 80% Fällen von den "Geistesblitzen" des GF eher gelähmt als unterstützt werden.

Arbeitsatmosphäre

Sehr unterschiedlich: Im Team und mit direkten Vorgesetzten fand ich die Atmosphäre toll, da ich meine Ideen und Fähigkeiten einbringen konnte. Bei direkten Projekten mit der GF dann das genaue Gegenteil: Man ist nur noch der ausführende Arm und von ins-Büro-platzen bis Berichtsheft-ähnlichen Stundenprotokollen kennt das Micromanagement keine Grenzen.

Kommunikation

Hier sehe ich eine der größten Schwächen: Die einzelnen Teilbereiche und Standorte kochen zu oft ihr eigenes Süppchen, wodurch wichtige Informationen zu Produkten, Partnerschaften & Co zu spät oder falsch übermittelt werden.

Kollegenzusammenhalt

Großartig! Ich habe mich im Team pudelwohl gefühlt und es war mit Abstand der Punkt, der mir einen Abschied am schwersten gemacht hat. Glücklicherweise sind echte, arbeitsplatz-unabhängige Freundschaften entstanden :)

Work-Life-Balance

Die Gleitzeit-Regelung mit Stundenkonto verschafft eine angenehme Planung der Arbeitszeiten. Bei wichtigen Terminen in der Kernzeit konnte ich mit meinem Vorgesetzten auch immer eine Sonderlösung finden. Außerdem ist der Feierabend auch Feierabend und ich wurde nicht einmal in meiner Freizeit wegen Arbeitsthemen kontaktiert. Lediglich die sehr starren Vorgaben beim Thema Home Office sind dann doch etwas altbacken.

Vorgesetztenverhalten

Wie bereits erwähnt war die direkte Zusammenarbeit sehr gut. Jedoch ist der Einfluss der Vorgesetzten in Richtung GF so stark limitiert, dass man sich fachlich bei Projekten einer Meinung ist und doch das Gegenteil tun muss, weil es eben "so gewünscht" ist - das ist sehr schade.

Interessante Aufgaben

Man sollte nicht unterschätzen, dass man hier sehr schnell mit einigen der spannendsten Unternehmen der Branche in Kontakt kommt. Darüber hinaus ist das Spektrum an Aufgaben von Website über Ads bis zur Planung der eigenen Messe sehr vielfältig. Für die Suchmaschine 3Dfindit gibt es wiederum eine Menge an "Fleißaufgaben" zu erledigen sowie verzweifelte Versuche "viral zu gehen" - das begeistert natürlich weniger, ist aber alles in allem ein schöner Mix.

Gleichberechtigung

Sehr schwierig. Die Branche besteht nun mal aus den stereotypischen "alten, weißen Männern", sodass Themen wie Gendern (zu gewissen Teilen nachvollziehbar) keine Prio haben. Auffällig unangenehm wird es dann wiederum bei Kommentaren einzelner MA über die Kleidungswahl ihrer Kolleginnen sowie bei Kaffeetassen mit Scherzen zur "Modellsuche nach 90-60-90". Das muss im Jahre 2024 und auch schon lange vorher wirklich nicht mehr sein. Außerdem halte ich eine weibliche Führungskraft (soweit ich weiß) in einem 420+ MA-Unternehmen für stark ausbaufähig.

Arbeitsbedingungen

Ich finde die Ausrüstung mit leistungsstarken Laptop, i.d.R. Einzelbüros, höhenverstellbaren Tischen, mehreren Bildschirmen etc. sehr stark. Bei Problemen sind die Sys-Admins in Rekordzeit zur Stelle. Punktabzug gibt es nur für die eher spärlich ausgerüstete Küche und die schlechte Klimaregulierung im Gebäude.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Da man sich auf der Website als "Vorreiter für Nachhaltigkeit und Innovation" preist, gehe ich doch drauf ein: Natürlich sorgt man mit der Digitalisierung von Planungsprozessen zumindest sekundär für zB weniger Papierverbrauch. Das Ganze ist jedoch nicht wirklich Teil der Firmenkultur, wenn man kaum vorhandene Mülltrennung und Dieselfahrzeuge in der Garage schaut.

Gehalt/Sozialleistungen

Verglichen mit anderen Arbeitgebern in der Region und insbesondere der Branche, liegt man hier eher unterm Durchschnitt.

Image

Produkte, Kunden und Partner können sich wirklich sehen lassen. Allerdings ist man für ein Softwareunternehmen in der Außenwirkung schon etwas "angestaubt".

Karriere/Weiterbildung

Von dem, was ich gesehen habe, überwiegt hier der Zufall einer wirklich planbaren Karriere. Aufstiegschancen kommen eher aus dem Nichts und um Weiterbildungen muss man sich de facto selbst und in seiner Freizeit kümmern.

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