cambio Rheinland: Job, Image und Kollegen prima - vom Gehalt kann man allerdings nicht leben
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn es Unternehmenserfolge gibt, werden diese in Form von Bonuszahlungen an die Arbeitnehmer weitergegeben.
Ich habe selten ein dermaßen flexibles, familiäres Unternehmen kennengelernt. Auch in der Corona-Zeit wurde durch freiwillige Aufstockung der Kurzarbeitszahlungen auf 100% einiges getan; Masken,Tests und Luftfilter gestellt.
Für viele individuelle Probleme der Arbeitnehmer werden schnelle und unkomplizierte (Bürokratie ist hier ein Fremdwort) Lösungen gefunden. Chapeau dafür.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Gehaltsstruktur. Nicht-Geld-basierte Benefits als Zusatzleistungen sind toll und wichtig. Aber davon kann man keine Miete zahlen oder essen.
Verbesserungsvorschläge
Auch, wenn wir ein Non-Profit/Low-Budget-Unternehmen sind: Mitarbeiter-Wertschätzung drückt sich (nicht nur, aber überwiegend und in der momentanen Situation einmal mehr) durch angemessene Bezahlung aus. Niemand sollte trotz eines Vollzeitjobs Aufstockung beantragen müssen. Ideologen, die es sich leisten können, wegen eines anderweitig gesicherten Haushaltseinkommens aus Überzeugung arbeiten zu gehen, sind rar und nicht immer qualifiziert.
Ein Bonus, der abhängig vom Unternehmenserfolg jährlich gezahlt wird, ist kein regelmäßiger, planbarer Gehaltsbestandteil.
Arbeitsatmosphäre
Jeder, der möchte, wird mitgenommen und informiert. Alle arbeiten auf Augehöhe, auch die Geschäftsleitung. Sehr angenehm.
Arbeitsaufwand ist hoch, teilweise sogar zuviel. Ein persönliches "Zuviel" sollte kommuniziert werden und wird von den leitenden Angestellten möglichst abgestellt/aufgefangen. Niemand wird "belächelt".
Kommunikation
Die Geschäftsleitung und die darunter agierenden Führungseben geben viele Infos aus allen Bereichen weiter, so dass sich jeder, der es möchte, gut informiert fühlen kann. Monatlich gibt es eine Info der KG über Aktivitäten/Entwicklungen in allen Mandanten.
Kollegenzusammenhalt
Ist abteilungsabhängig. In manchen besser, in manchen eher schwierig. Kommt auf die Kollegen an, wie immer.
Work-Life-Balance
Kurzfristiger Urlaub, Freizeitausgleich,Homeoffice oder Arbeitszeitverschiebung sind nach Absprache unkompliziert möglich. Auch Sabbaticals sind schon genommen worden. Ich habe noch keine Firma kennengelernt, in der so viele individuelle Arbeitszeitmodelle möglich gemacht wurden.
Vorgesetztenverhalten
Auch die Vorgesetzten agieren auf Augenhöhe. Duz-Kultur durch alle Hierarchien.
Interessante Aufgaben
Routinen gibt es überall.
Gleichberechtigung
Zur Gehaltsstruktur kann ich nichts sagen. Grundsätzlich wird Wert auf fachliches Wissen gelegt - unabhängig von Geschlecht, Alter oder sonstigen Kriterien.
Umgang mit älteren Kollegen
Ehemalige Kollegen arbeiten als Rentner auf eigenen Wunsch als Zusatzjob hier weiter. Im aktiven Arbeitsleben habe ich keinen nennenswerten Unterschied im Umgang erkannt.
Arbeitsbedingungen
Neueste Technik darf man nicht erwarten. PC-Programme sind teilweise Eigenbauwerke und nicht immer up-to-Date. Es gibt mehrere Standorte mit qualitativ unterschiedlichen Bedingungen. Nicht optimal, aber akzeptabel.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Bewusstsein ist sehr hoch. Die Umsetzung hat teilweise noch Optimierungsbedarf. Es wird aktiv daran gearbeitet.
Gehalt/Sozialleistungen
Wertschätzung der Mitarbeiter fängt beim Gehalt an. Gute Mitarbeiter hält man mit den niedrigen Gehältern auf Dauer nicht.
Image
CarSharing ist ein wichtiger Beitrag zu Klima- und Energiekrise.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist eher schwierig, Weiterbildung auf Eigeninitiative wird vom Unternehmen gefördert.