Provinzielle Rückfälle trüben das nach außen geprägte Bild
Gut am Arbeitgeber finde ich
Grundinfrastruktur ist sehr gut (Bibliothek, Sportanlagen, Campus Wechloy und Haarentor), Die Uni ist gesellschaftlich in der Stadt gut eingebunden und kein Fremdkörper. Trotz der großen Anzahl an Personen kein Gefühl einer überfüllten Arbeitsstätte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiter sind eine Nummer für die Verwaltung, Aufgaben der Führung,Leitung und des Personalmanagements werden nicht strukturiert und jede Abteilung handelt dies unterschiedlich. Wissenschaftliche Mitarbeiter leiden unter kurzen Arbeitsvertraegen.
Verbesserungsvorschläge
Mehr praxisnahe und zwingende Vorgaben für das Personalmanagement in die einzelnen Abteilungen geben. Schulungen für Leitungspersonal verpflichtend durchführen. Richtlinien und Programme auf Einhaltung und Durchführbarkeit überprüfen.
Arbeitsatmosphäre
Teilweise sitzen Mitarbeiter in baufälligen Büros, andere in modern ausgestatteten Räumen. Sehr unterschiedlicher Stand in der Ausstattung
Kommunikation
Interne Abläufe der Universität sind nicht immer transparent oder nachvollziehbar. Entscheidungen im Bereich Lehre oder Forschung lassen sich auch nicht auf alle Fachbereiche oder Projekte anwenden und sorgen für Unzufriedenheit. Sehr willkürliche Informationsversorgung zu Entscheidungen des Senats und sehr unterschiedliche Transparenz in den Fakultäten.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Lehrstuhl/Abteilung unterschiedlich. Die prekären Arbeitsbedingungen stärken den Konkurrenzkampf.
Work-Life-Balance
Als Mitarbeiter sehr abhängig von der jeweiligen Abteilung/dem Lehrstuhl. Vordergründig auch mit Auszeichnungen (familiengerechte Hochschule), in der Praxis aber nur eingeschränkt zu vereinbaren. Keinerlei Kontrolle über Arbeitszeiten für den wissenschaftlichen Mittelbau, keine spontanen Betreuungsmöglichkeiten für Mitarbeiter, Home-Office auch immer im Einzelfall. Hier würden mehr generelle (uniweite) Entscheidungen und Vorgaben helfen um die "Fürstentümer" der Abteilungen einzuschränken.
Vorgesetztenverhalten
Führung- und Leitungspersonal im wissenschaftlichen Bereich hat nunmal nur eine akademische Ausbildung und daher große Defizite im Personalbereich. Die Subjektive Entscheidungen und ein Fürstentum-Denken zwischen den einzelnen Lehrstühlen ist inzwischen stark ausgeprägt. Insbesondere durch "frischere" Professuren werden auf dem Rücken der Mitarbeiter viele Konflikte ausgetragen.
Interessante Aufgaben
Forschung und Lehre können vielseitige Aufgaben beinhalten, werden allerdings durch eine enge Verwaltung und Vorgabenstruktur stark eingeschränkt.
Gleichberechtigung
Da eine Anstellung im öffentlichen Dienst erfolgt grundsätzlich gewährleistet, insgesamt gibt es aber auch immer wieder Ausnahmen von der Regel die negativ wirken.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele Mitarbeiter in der Forschung haben aufgrund der schlechten Anstellungssituation und Arbeitszeiten keine dauerhafte Perspektive. Für die Verwaltung gelten diese Einschränkungen nicht, gute Bedingungen in diesem Bereich.
Arbeitsbedingungen
Sehr unterschiedlich. In vielen Bereichen mittelmäßige Ausstattung und an vielen Gebäuden aufgestaute Bauarbeiten. In neuen Gebäuden und finanziell gut ausgestatteten Instituten hingegen gute Bedingungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit ist ein Themenschwerpunkt, wird aber nicht überall gelebt bzw. nur vordergründig dargestellt. Gute Mensa mit vegetarischen und veganen Angeboten, mittelmäßige Anbindung an den Fernverkehr, ÖPNV ok, Fahrrad schlecht, Auto sehr schlecht.
Gehalt/Sozialleistungen
Öffentlicher Dienst. Es ist klar was man bekommt und es wird regelmäßig und zuverlässig gezahlt. Sozialleistungen (VBL) im üblichen Umfang. Keine darüber hinaus üblichen Entlohnungen.
Vorgaben der Abläufe im Bereich der Dienstreisen oder Rückerstattungen sind im Vergleich zur Praxis in Unternehmen sehr veraltet, Mitarbeiter bleiben notfalls auf ihren Kosten sitzen oder müssen viel in Eigenleistung vorzahlen.
Image
Die Realität holt den ein oder anderen schnell wieder ein. Insgesamt ein kleiner Mitstreiter im nationalen Vergleich der sich gerne spezialisieren möchte, dies aber nicht dauerhaft auf einen Bereich festlegen kann.
Karriere/Weiterbildung
Immer im persönlichen Kontext zu bewerten, es werden allgemeine Programme und Kurse angeboten, ob und wie diese angenommen werden dürfen entscheidet der jeweilige "Fürst" im Einzelfall. Keine Transparenz in diesem Bereich. Auch in der akademischen Qualifikation fehlt es an Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen den Fakultäten.