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Bewertung

Viel verschenktes Potential - nach 4 Jahren einfach nur enttäuscht

2,7
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Grundsätzlich war es immer ein entspannter Job. Der Stress entstand durch die Kommunikationsprobleme, aber die tatsächliche Projektarbeit als Entwicklerin war abwechslungsreich und erfüllend.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Den Führungsstil. Die Strukturlosigkeit. Den Mangel an Kommunikation und Transparenz.

Verbesserungsvorschläge

Die Geschäftsführer sollten Zeit investieren, um sich selbst weiterzubilden und zu einem Punkt zu kommen, wo sie ein Unternehmen effektiv führen können. Die Firma braucht mehr Transparenz, eine bessere Kommunikation und die Stimmen der Mitarbeiter sollten gehört werden, damit nicht in einer Tour Mitarbeiter kündigen.

Arbeitsatmosphäre

Zwischen den Kollegen herrschte immer eine lockere, freundliche Atmosphäre. Im Büro konnte viel gelacht werden und der Großteil der Mitarbeiter waren Teamplayer. Getrübt wurde das Bild leider durch die vielen Kommunikations- und Transparenzprobleme, die zu unnötigem Stress und Konflikten führten.

Kommunikation

Ein riesiges Problem dieser Firma. Viele Entscheidungen wurden verspätet und gar nicht offiziell kommuniziert. Dadurch entstand viel Buschfunk und Tratsch, der durch ein paar wohl gewählte Ankündigungen hätte verhindert werden können.
Projektleiter wurden oft nicht über Nebenvereinbarungen zwischen der Geschäftsführung und den Kunden, was zu Frustration auf Kundenseite und bei der Projektleitung führte.
Teilweise wurden auch Mitarbeitern Aufgaben oder Verantwortungen übertragen, der Rest der Firma wurde aber nicht darüber informiert. So hatte eine Projektleiterin eine Koordinationsrolle erhalten und wollte diese ausführen, die restlichen Projektleiter und Entwickler wussten davon aber nichts, wodurch Diskussionen und Unmut entstanden.
Die Geschäftsführung wurde immer wieder von unterschiedlichen Mitarbeitern auf diese Problematik hingewiesen. Nach 4 Jahren bitten und mahnen wurde dann ein Workshop organisiert - ob der etwas gebracht, kann ich nicht mehr beurteilen, da ich da bereits gekündigt hatte.

Kollegenzusammenhalt

Die Kollegen waren ein großer Grund für mich, so lange in der Firma zu bleiben. Obwohl die Mitarbeiter in meiner Zeit sehr stark gewechselt haben, hatte man immer ein kollegiales Gefühl.

Work-Life-Balance

Bezüglich Arbeitszeiten gibt es nichts zu meckern. Im Gegensatz zu anderen Agenturen wird man hier nicht zu Überstunden gezwungen, die Arbeitszeiten sind sehr flexibel und nach Absprache ist auch Homeoffice möglich.
Leider haben die meisten Mitarbeiter nur 20 Urlaubstage und gerade bei den Entwicklern war es nicht immer einfach, die Urlaubstage nehmen zu können. Bei einigen Mitarbeitern wurde sehr rigoros der Urlaub abgelehnt, weil ja so viel zu tun sei.

Vorgesetztenverhalten

Das ist das zweite große Problem der Firma.
Während am Anfang eine offene, freundschaftliche Beziehung angeboten wird, stellt sich sehr schnell heraus, dass hier einfach ganz viel im Argen ist.
Die Geschäftsführer scheuen sich vor Verantwortung. Bei Fragen wird man meistens erst an den anderen Geschäftsführer verwiesen, egal, mit wem man zuerst gesprochen hat. Projektleiter tragen meistens die komplette Projektverantwortung und ihnen wird offen gesagt, dass sie dafür verantwortlich sind, wenn Gehälter nicht gezahlt werden können.
Es gibt kaum Feedback, ob gut oder schlecht - wenn es aber mal kracht, wird immer nach einem Schuldigen gesucht, statt zu überlegen, ob die Prozesse nicht stimmen.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass die Geschäftsführung viel zu wenig von Webseiten und Online Marketing versteht, um effektiv Talente einzustellen, Aufträge zu finden und Qualität einschätzen zu können.
Die Geschäftsführer sind kaum kritikfähig. Oft wird auf Kritik sehr persönlich und verletzt reagiert oder konstruktive Kritik wird als falsch und nicht zutreffend abgetan.
Vereinbarungen werden oft nicht eingehalten oder "vergessen".

Interessante Aufgaben

Ich konnte in der Entwicklung an den unterschiedlichsten Projekten arbeiten. Wenn man möchte, kann man sich spannende, vielfältige Aufgaben suchen. Die Gestaltung der Arbeit hängt sehr von der Eigeninitiative ab, aber wenn die vorhanden ist, hat man sehr viel Spielraum für spannende Aufgaben.

Gleichberechtigung

Grundsätzlich macht die Firma hier viel richtig. In meinen 4 Jahren waren gerade bei den Entwickler fast immer 50-50 oder 40-60 Verhältnisse von Frauen zu Männer, was für die Branche ausgezeichnet ist.
Zwei leise Kritikpunkte sind folgende:
1) Organisationsaufgaben werden automatisch an Frauen verteilt, sei es den Konferenzraum auf Kundentermine vorbereiten, an die Tür gehen, die Weihnachtsfeier organisieren, etc.pp. Ich habe mich allerdings nie dazu gezwungen gefühlt. Es ist mir nur aufgefallen, dass Männer nicht darum gebeten wurden.
2) Berechtigtes Aufregen über mehrfach nicht eingehaltene Vereinbarungen wurde als eine "sehr emotionale" Reaktion bezeichnet. Als ich darauf hinwies, dass das Wort "emotional" im Bezug auf Frauen am Arbeitsplatz sehr negativ konnotiert ist, wurde jede böse Absicht abgestritten. Trotzdem wurde das Wort noch mehrfach benutzt, um meine berechtigte Kritik zu entwerten.

Umgang mit älteren Kollegen

Die Mitarbeiter sind zwischen Anfang 20 und Ende 40, mir sind hier keine Unterschiede im Umgang aufgefallen. Als neue Mitarbeiter wurden auch Kollegen mittleren Alters oder Quereinsteiger eingestellt.

Arbeitsbedingungen

Das Büro ist sehr ruhig gelegen, aber leider im Sommer unerträglich heiß. Nach 3 Jahren mit Spitzentemperaturen von 36 Grad im Büro wurde das erste mal auf den Wunsch nach Ventilatoren eingegangen, vorher musste man sich selbst etwas mitbringen.
Gute Arbeitsgeräte waren lange ein Kostenpunkt gewesen. Oft wurde versucht, alte Geräte weiterzuverwenden, ob sinnvoll oder nicht. Mittlerweile ist das besser geworden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Früher wurden viele soziale Projekte unterstützt. Mittlerweile eher weniger.
Der Müll wird getrennt. Ansonsten gibt es keine konkreten Maßnahmen, allerdings schien da auch nie ein großer Bedarf bei den Kollegen zu existieren.

Gehalt/Sozialleistungen

Leider sehr unfair und unverhältnismäßig.
Pünktliche Gehaltszahlung gibt es erst seit ca. 2 Jahren, davor kam das Gehalt immer spät oder man musste zur Geschäftsführung gehen und darum betteln.
Neue Mitarbeiter wurden fast immer für mehr Geld und zu besseren Konditionen eingestellt, unabhängig von Erfahrung oder Fähigkeiten. Bestehende Mitarbeiter wurden aber nicht gehaltlich angepasst. Ein langjähriger Mitarbeiter und dienstältester, verlässlichster und kompetentester Entwickler hatte nach 8 Jahren in der Firma und mehrfacher ausgeschlagener Bitte um Gehaltserhöhung weniger verdient als ich bei meiner Einstellung.
Ich konnte zwar immer meine Gehaltserhöhungen durchsetzen, aber nur, weil ich sie selbstbewusst eingefordert habe. Weniger proaktive Mitarbeiter wurden oft mit Ausreden vertröstet. Durch die ungleiche Bezahlung ist ebenfalls viel Unmut entstanden.
Die meisten Mitarbeiter haben nur 20 Urlaubstage.

Image

Leider ist hier mehr Schein als Sein.

Karriere/Weiterbildung

Obwohl mehrfach behauptet wurde, man könne sich weiterbilden, war damit nur gemeint, man könne das in seiner eigenen Freizeit tun. Ich der Zeit bei der CCDM konnte ich zu keiner Konferenz, Schulung oder Weiterbildung gehen.
Kurz vor meinem Austritt aus der Firma wurden eine Kommunikationsschulung und eine Projektleiterschulung organisiert. Ich hoffe, das heißt, dass sich hier das Blatt wendet.

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