Nicht für jeden die richtige Wahl (Bewertung des CDIs, nicht des Projekts, da diese zu individuell sind)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Top 1: Coole, aufgeschlossene und internationale Mitstudierende
Top 2: In der Theorie ein gutes Konzept der dualen Wissensvermittlung
Top 3: Sehr gutes Netzwerk in eine Handvoll Unternehmen hinein
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Top 1: Kaum erkennbares Interesse an Studierenden - es geht nur darum, das Geschäft zu skalieren, daher voller Fokus auf Bewerber und Firmenprojekte
Top 2: Intransparente Kommunikation
Top 3: Kein Fokus auf das Kerngeschäft Lehre
Verbesserungsvorschläge
Top 1: Kommunikation, wer für welche Projekte vorgeschlagen wird und von ausführlichen Projektbeschreibungen
Top 2: Feedback zu Vorlesungen strukturiert aufnehmen und umsetzen
Top 3: Akkreditieren des MBA angehen
Hier gibt es noch deutlich mehr, aber das wäre ein guter Anfang.
Arbeitsatmosphäre
Viele junge, gut ausgebildete und engagierte Personen. Mancher fühlt sich zwar schon als Manager und delegiert seine Aufgaben lieber weiter, als sie selbst zu machen, aber das sind Ausnahmen.
Kommunikation
Großer Kritikpunkt: Die Kommunikation der CDI-Leitung ist wenig transparent und widerspricht gutem Leadership. Dabei wollen sie die "Leader von morgen" ausbilden.
Beispiel #1: Eine Vorlesung sollte in Turin stattfinden, auf Nachfrage, was der Plan ist, wenn Turin Corona Risikogebiet wird oder jemand an Corona erkrankt kamen nur Beschwichtigungen nach dem Motto wird schon nicht passieren. Ein Tag später wird Italien zum Risikogebiet erklärt.
Beispiel #2: Man wird vom CDI für Projekte vorgeschlagen. Für welche Projekte wird einem nicht mitgeteilt, man bekommt halt Einladungen zu Gesprächen irgendwann. Was der Inhalt der Projekte ist, weiß das CDI nur grob (Frage: Wie haben sie dann das Matching Projekt - Bewerber gemacht?!?). Deshalb ist es Praxis unter den Studierenden, dass die erste Person nach ihrem Gespräch für ein Projekt die anderen zu den Projektinhalten brieft.
Fun Fact #1: Selbst wenn ihr ein Projekt auf Prio 1 setzt und ihr von der Firma auch präferiert werdet, heißt das nicht, dass ihr das Projekt auch bekommt. Die Entscheidung trifft das CDI.
Fun Fact #2: Dass ihr ein Projekt ablehnt, wird nicht gern gesehen.
Kollegenzusammenhalt
Wir haben bis heute regelmäßig Treffen von unserem Intake. Ich glaube, das spricht schon für sich.
Work-Life-Balance
Im Regelfall kein Problem, ist aber abhängig von dem Projekt. Die meisten Partnerfirmen sind Konzerne und da überarbeitet man sich in der Regel nicht.
Vorgesetztenverhalten
Problem #1: Kein Leadership
Wie schon unter dem Punkt "Kommunikation" dargestellt, halte ich Kommunikation für ein entscheidendes Element von Leadership. Da diese schlecht ist, ist das Leadership schlecht.
Problem #2: Fokus auf das Geld verdienen nicht auf die Fellows
Man hat das Gefühl, dass es nur um die Bewerber geht und darum, diese an Firmen zu vermitteln, um Geld zu verdienen. Wenn man dann am CDI ist, werden Anliegen nicht mehr ernst genommen. Neuestes Beispiel hier sind Wartelistenplätze. Hervorragend, um mehr Geld zu verdienen, aber keine gute Bewerber-Experience.
Problem #3: Kein Feedback erwünscht
Zu Vorlesungen wird kein Feedback erfasst und schlechte Vorlesungen werden nicht ausgetauscht (mehr hierzu unter dem Punkt "Interessante Aufgaben")
Interessante Aufgaben
Die Aufgabe des CDI ist, den Studierenden interessante Vorlesungen zur Verfügung zu stellen. Wie an jeder Uni gelingt dies zu 50%, zu 50% nicht. Zwei entscheidende Unterschiede gibt es aber zwischen dem CDI und einer Uni wie dem KIT, der TUM oder der RWTH.
Unterschied #1: Unis können nicht mal schnell Professoren austauschen, wenn diese schlechte Vorlesungen halten. Da gibt es immer auch noch die Forschungskomponente. Das CDI könnte sich um alternative Honorar-Professoren kümmern.
Unterschied #2: Schlecht Vorlesungen an der Uni muss ich nicht besuchen, die Vorlesungen des CDI aber schon. Das CDI zwingt einen sogar bei Online-Vorlesungen die Kamera anzuschalten, man kann also noch nicht mal parallel das Zimmer putzen ;)
Gleichberechtigung
Positiv: Es wird darauf geachtet, dass der Jahrgang eine 50-50 Aufteilung aufweist.
Negativ: Auffälliger männlicher Chauvinismus einer dozierenden Person wird nicht konsequent nachgegangen.
Ansonsten obliegt es mir als Mann nicht, diesen Punkt weiter zu bewerten.
Arbeitsbedingungen
Schöne Gebäude in München, Paris und Turin. In Paris ist der Raum etwas klein, sodass man nur Stühle mit umklappbaren Tischen hat. Sonst sehr gut ausgestattet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gerade in Richtung Umweltbewusstsein könnte man noch mehr machen. Es gibt solide Bahn-Verbindungen zwischen Turin und München und doch fliegen die meisten diese Strecke.
Gehalt/Sozialleistungen
Man bekommt 1000€ im Monat. Dieser Betrag wurde über Jahre hinweg nicht verändert.
Image
Eigentlich müsste man sagen, dass ein MBA ein gutes Image hat. Das Problem ist, dass man am CDI kein akkreditierten MBA-Titel bekommt. Dieses Problem zeigt sich in zwei Facetten:
#1: Firmen, die keinen Bezug zum CDI haben, erkennen den MBA oft nicht an.
#2: Firmen, die einen Bezug zum CDI haben, wertschätzen eher das CDI-Netzwerk als die Tatsache, dass man einen MBA hat. Deswegen landen alle CDIler immer in denselben Abteilungen.
Karriere/Weiterbildung
Hier gilt es das CDI genauer zu betrachten:
1. Ihr wisst, das ihr in einem der folgenden Unternehmen, die nächsten Jahre arbeiten wollt: AirLiquide, Linde, Infineon, Siemens, Volkswagen, Merck, Evonik - Das CDI macht karrieretechnisch Sinn für euch. Seht zu, dass ihr euer Projekt in der entsprechenden Firma habt
2. Ihr wollt nach dem CDI in die Beratung - ganz schlechte Idee. In einem Jahr Beratung lernt ihr mehr, verdient ihr mehr und baut ein für den Job relevanteres Netzwerk auf.
3. Ihr wisst noch nicht, wohin ihr wollt - 10 Monate CDI können einen da schon noch mal weiter bringen, das CDI will aber nicht hören, dass man noch recht offen ist.
4. Ihr wollt ein Start-up gründen - Ich glaub, da bieten Unis inzwischen nährreicheren Boden. Hab hier aber keine eigene explizite Erfahrung.