Mehr Schein als sein...
Gut am Arbeitgeber finde ich
- quartalsweise Mitarbeiterversammlung, um über aktuelle Projekte und das Betriebsklima zu sprechen
- bezuschusstes Mittagessen
- Anbindung an ÖPNV
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- fehlender Betriebsrat bei dieser Firmengröße
- Antworten aus der quartalsweisen Umfrage werden im so genannten Townhall als Lachnummer verwendet (so fühlt man sich nicht ernstgenommen, wenn man seine Wünsche und Bedenken äußert)
Verbesserungsvorschläge
Die Bedenken und Wünsche der Belegschaft ernstnehmen.
Offene Kommunikation statt Flurfunk.
Überarbeitung der Benefits.
Arbeitsatmosphäre
- Workload ist von Zeit zu Zeit unmenschlich und wird nur bei alteingesessenen Kolleg*innen gesehen; man könne sich ja "melden, wenn es zu viel wird", Veränderungen gibt es dann trotzdem nicht
- Ellenbogen werden immens ausgefahren
- manche Führungskräfte (insbesondere Geschäftsführung) fördern kein schönes Klima, man wird teilweise so laut angeschrien, dass es durch Wände hörbar ist (Wertschätzung und guter Führungsstil sind anders)
- Lautstärke im Großraumbüro ist eine Zumutung (hieran wird allerdings durch den Umbau gearbeitet)
Kommunikation
Rückmeldungen auf Fragen seitens HR oder Führungsriege oftmals "Dazu können wir aktuell nichts sagen". Man wünscht sich offiziell eine transparentere Kommunikation, kommt man dann allerdings auf gewisse Themen (wie Gehalt) zu sprechen, wird einem aus allen Richtungen der Mund verboten.
Kollegenzusammenhalt
Das Klima und der Zusammenhalt im Team sind gut, manchmal wird hinter dem Rücken über andere gesprochen, die man "ja menschlich super gerne mag, aber x und y gehen nunmal gar nicht" - möchte gar nicht wissen, wie teilweise hinter dem eigenen Rücken getuschelt wird.
Diese besagten Dinge werden dem Betroffenen aber nie ins Gesicht gesagt, immerhin mag man sich ja SO GERN...
Work-Life-Balance
Sehr stark von der Abteilung abhängig. Manche Teams haben einen geregelten 9-to-5-Job, andere müssen durch Bereitschaft gefühlt 24/7 bereitstehen und auch am Wochenende regulär arbeiten. Ich hatte mit meinem Team diesbezüglich noch sehr viel Glück, hier geht ein früherer Feierabend auch mal in Ordnung.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier: kommt ganz aufs Team an. Manche sind auf ihrer Position vollkommen Fehl am Platz, andere wiederum sind wie für den Job gemacht.
Je nachdem, wo man die Ohren reinhält, kommt entweder sehr gutes Verhalten mit Kommunikation auf Augenhöhe zurück oder man erlebt harsche Töne und völliges Desinteresse am Team.
Hier sollte oftmals dringend an den Softskills für Teamleads gearbeitet werden. Augen auf bei der Stellenbesetzung.
Interessante Aufgaben
Anfangs wirkte der Arbeitsalltag sehr interessant und abwechslungsreich. Mittlerweile fühlt man sich eher unterfordert.
Arbeitsbedingungen
Ergonomische Arbeitsplätze sind ein Fremdwort, als Ausrede kommt immer wieder "Nach dem Umbau haben wir alle höhenverstellbare Tische" - wann der vonstatten geht, steht allerdings in den Sternen.
Gehalt/Sozialleistungen
Wer dieses Thema anspricht, muss starke Nerven mitbringen. Man wird angehalten, mit direkten Kolllegen nicht darüber zu sprechen, da es unter Umständen für Missgunst und Unruhe sorgt. In manchen Fällen soll sogar vertraglich festgehalten worden sein, dass über Gehalt nicht gesprochen werden darf, was gar nicht zulässig ist.
Jeder verdient unterschiedlich, was - an der Betriebszugehörigkeit gemessen - auch vollkommen nachvollziehbar ist. Allerdings werden immer wieder andere Begründungen geliefert. Einerseits hätte man besser verhandeln sollen, andererseits verdienen alle ungefähr gleich viel.
Wie soll man wissen, wo gehaltliche Limits sind, wenn man mit langjährigen Kollegen nicht darüber sprechen darf? Es bietet doch Anreize, zu wissen, welches Gehalt bei einem gewissen Engagement erreichbar wäre. So könnte man Mitarbeiter*innen besser und länger halten.