Ein Tech-Unternehmen das in den letzten Jahren stark abgebaut hat und keinen CTO "braucht"
Gut am Arbeitgeber finde ich
Inzwischen leider nicht mehr so viel.
Herausragend fand ich immer, dass auch CEO und CTO für jeden ein offenes Ohr hatten. Die interne Feedback-Plattform war so, meiner Meinung nach, eigentlich unnötig da man sich auch direkt (per Mail oder auch indem man am entsprechenden Büro geklopft hat) an die entsprechende Person wenden konnte und einem hier Wertschätzung entgegen gebracht wurde. Negative persönliche Konsequenzen wenn man hier Kritik angebracht hat musste man nicht fürchten. CTO gibt es leider nicht mehr, bleibt nur zu hoffen, dass der neue CEO ebenso offen und nahbar wie der alte ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Prioritäten werden falsch gesetzt (Parties über Deadlines)
- Alkohol hat einen viel zu hohen Stellenwert (und macht einen großen Teil der Chrono-Kultur aus); den Mitarbeitern Alkohol zu schenken (nicht bei den Feiern, sondern als Geschenk) ist nicht sonderlich kreativ und eher peinlich
Verbesserungsvorschläge
Inflation ausgleichen und den Mitarbeitern gegenüber Respekt zeigen, ohne die funktioniert keine Firma.
Sucht euch wieder einen CTO - Es schleichen sich die ersten schlechten Muster ein die ein CTO sofort unterbunden hätte.
Arbeitsatmosphäre
Die guten Kollegen reißen hier einiges raus
Kommunikation
In manchen Bereichen sehr gut in anderen dafür katastrophal. Manche Dinge werden überschwänglich kommuniziert, andere (die relevant sind!) dafür garnicht. Z.B. wird ein Entwicklungsprozess eingeführt und groß kommuniziert (gut!), dass dieser Prozess wieder eingestampft wurde wurde dafür überhaupt nicht kommuniziert.
Work-Life-Balance
Wie es in einer anderen Bewertung steht 100% Remote ist möglich, was dort aber nicht steht: eigentlich ist es nicht erwünscht und die Mitarbeiter sollen doch bitte nach Karlsruhe ziehen und am besten mehr als zwei Tage pro Woche ins Büro kommen.
Insgesamt kann man meistens seine Zeit aber gut selbst einteilen und auch mal später anfangen, früher zu gehen oder die Mittagspause zu verlängern um Dinge zu erledigen waren bisher nie ein Problem.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt sicher auch bei Chrono bessere und schlechtere Vorgesetzte (und auch nicht jeder meiner Vorgesetzten über die Jahre war schlecht). Wirklich wundern darf man sich über die stark schwankende Qualität der Führungskräfte (vorallem in der unteren Management-Ebene) aber nicht, werden diese doch (laut Aussage der eigenen Führungskraft) für diese Tätigkeit nicht entlohnt.
Hier wurde ich in den letzten Jahren ziemlich enttäuscht und die offizielle Kommunikation war auch anders als es dann teilweise durch die Führungskraft erfolgt ist.
Führungskräfte die private Informationen ihrer Mitarbeiter in Meetings ausplaudern (und sich dafür darauf angesprochen auch nicht entschuldigen) gibt es aber leider auch.
Interessante Aufgaben
In meinem Bereich ist es möglich sich interessante Aufgaben zu suchen bzw. zu schaffen. In anderen ist dies nicht unbedingt möglich oder gewünscht.
Gleichberechtigung
Als Remote Mitarbeiter kann man das Gefühl kriegen Mitarbeiter zweiter Klasse zu sein
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt wenige, aber das Alter macht hier keinen Unterschied
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird viel geredet, aber wenn es nicht mehr angenehm/bequem ist scheint Umwelt kein Thema oder nur weit unten auf der Agenda zu sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Karlsruhe im unteren Mittelfeld (auch wenn immer betont wird, dass man knapp darüber liegt). Als "Global Player" sollte man hier den Blick über den Tellerrand der Region werfen.
Inflationsausgleich gibt es prinzipiell nicht, 0% Gehaltserhöhungen dafür gerne.
In einem Jahr wird eine Gehaltserhöhung in Aussicht gestellt, im Jahr darauf will man davon nichts mehr wissen.
Man wird nicht müde zu betonen, dass das Gehalt nicht an den Titel gebunden ist. Beim Thema Gehaltserhöhung sieht das aber gleich ganz anders aus.
Benefits sind bis auf kleine Ausnahmen eher Branchenüblich.
Image
Image ist das Wichtigste. In Meetings und Präsentationen gibt es fast ausschließlich positive Rückmeldungen und es wirkt ein bisschen als würden sich Mitarbeiter teilweise nicht trauen etwas nicht positives zu sagen.
Wenig überraschend wenn man in diesem Fall dann zu einem Gespräch beim Vorgesetzten zitiert wird oder das ganze sogar im Jahresgespräch zum Thema wird
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung ist möglich und hier geht auch vieles (auch teure Konferenzen im In- und Ausland).
Beim Punkt Karriere kommt es auf die Abteilung und den Vorgesetzten an; auch wenn es offiziell noch Aufstiegsmöglichkeiten gibt kann man hier gut auf seiner Position stecken bleiben (und natürlich damit auch auf seinem Gehalt).