War mal eine gute Firma und ist es unter Umständen noch!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Beginnt wieder, eure Mitarbeitenden als euer wertvollstes Kapital zu sehen – denn genau das sind sie! Der Erfolg des Unternehmens basiert nicht auf einer einzigartigen Technologie, sondern auf dem Wissen und der Erfahrung der Menschen, die hier arbeiten. In den letzten zwei Jahren wurde ein erheblicher Teil dieses Know-hows und Engagements zerstört, was langfristig die Zukunft des Unternehmens gefährdet. Ein nachhaltiger Kurswechsel ist notwendig, um verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen und das Unternehmen zukunftssicher zu machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die aktuelle Strategie ist aus meiner Sicht der größte Kritikpunkt. Das massive Outsourcing nach Indien funktioniert in der Praxis äußerst schlecht. Viele der ausgelagerten Mitarbeitenden verfügen über wenig Wissen und erhalten auch keine angemessene Einarbeitung.
Besonders kritisch ist die Situation in der IT – sie ist mittlerweile ein reines Chaos. Es gibt keine klare Verantwortlichkeit mehr, niemand weiß genau, wer wofür zuständig ist. Tickets werden oft einfach geschlossen, ohne dass eine echte Lösung erbracht wurde, nur um die KPIs künstlich gut aussehen zu lassen.
Die negativen Auswirkungen dieses Outsourcings werden von einer kleinen Gruppe an High Performern aufgefangen, die dadurch eine enorme Belastung tragen. Sollte auch diese Gruppe irgendwann aufgeben, könnte das Unternehmen ernsthafte Probleme bekommen.
Verbesserungsvorschläge
Beginnt wieder, eure Mitarbeitenden als euer wertvollstes Kapital zu sehen – denn genau das sind sie! Der Erfolg des Unternehmens basiert nicht auf einer einzigartigen Technologie, sondern auf dem Wissen und der Erfahrung der Menschen, die hier arbeiten. In den letzten zwei Jahren wurde ein erheblicher Teil dieses Know-hows und Engagements zerstört, was langfristig die Zukunft des Unternehmens gefährdet. Ein nachhaltiger Kurswechsel ist notwendig, um verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen und das Unternehmen zukunftssicher zu machen.
Arbeitsatmosphäre
Die Unternehmenskultur ist stark von der US-Strategie geprägt, die trotz der wirtschaftlichen Stabilität des Unternehmens einen ständigen Sparkurs verfolgt. In Deutschland werden Stellen schrittweise abgebaut oder nicht nachbesetzt, was sich spürbar auf die Stimmung und Arbeitsatmosphäre auswirkt. Neueinstellungen erfolgen vorwiegend in Indien oder Ungarn. In den letzten 1,5 Jahren wurden zahlreiche Positionen in kostengünstigere Länder verlagert, was ebenfalls deutlich zu spüren ist. Dies führt zunehmend zu dem Eindruck, dass man fast ausschließlich mit unerfahrenen oder unzureichend qualifizierten Kollegen zusammenarbeitet.
Kommunikation
Die Kommunikation seitens des Managements ist auf ein absolutes Minimum reduziert. Strategiemeetings oder Updates durch den CEO finden überhaupt nicht mehr statt. Abteilungsmeetings werden nur noch einmal pro Quartal abgehalten, was den Informationsfluss erheblich einschränkt. Lediglich die HR-Abteilung kommuniziert effektiv und sorgt für regelmäßige Updates – in allen anderen Bereichen bleibt es jedoch äußerst schwierig, an relevante Informationen zu gelangen.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist in Deutschland nach wie vor stark – hier herrscht eine „Kämpfen bis das Schiff untergeht“-Mentalität. In anderen Ländern hingegen ist der Zusammenhalt eher fragwürdig. Die Unternehmenskultur hat sich zunehmend von einem kooperativen „Wir lösen Probleme gemeinsam“-Ansatz hin zu einer ausgeprägten Fingerpointing-Kultur entwickelt. Dieser Wandel wurde insbesondere durch den letzten Wechsel im C-Level-Management verstärkt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance hängt stark von der Abteilung ab. Das Unternehmen bietet zwar maximale Flexibilität in Bezug auf Homeoffice und Arbeitszeiten, doch kann die Belastung je nach Rolle erheblich sein. Besonders herausfordernd ist es für diejenigen, die mit Teams in Indien und den USA arbeiten – sie starten früh mit Meetings in Indien und sind bis spätabends mit den USA beschäftigt. Besonders Führungskräfte mit Teams in beiden Regionen leiden darunter. Zudem nimmt die Rücksichtnahme seitens der USA auf deutsche Feiertage oder Feierabendzeiten zunehmend ab. Meetings werden oft bis in die späten Abendstunden angesetzt, und eine Nicht-Teilnahme wird teilweise negativ ausgelegt. Dies kann jedoch je nach Abteilung unterschiedlich ausgeprägt sein.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten ist individuell unterschiedlich, wird jedoch stark von der harten US-Strategie beeinflusst. Das Management setzt häufig auf hohen Druck als zentrales Führungsinstrument, wodurch viele Entscheidungen und Prozesse von dieser intensiven Erwartungshaltung geprägt sind.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben und die Mission des Unternehmens sind wirklich beeindruckend. Indirekt tragen wir dazu bei, das Leben von Patienten zu verbessern, indem wir die Entwicklung und Erprobung neuer Medikamente für schwerwiegende Krankheiten unterstützen. Diese Arbeit hat einen echten Einfluss auf die Zukunft der Menschheit und gibt einem das Gefühl, mit dem eigenen Job etwas Sinnstiftendes zu bewirken.
Arbeitsbedingungen
Das Büro in Estenfeld ist neu, modern und bestens ausgestattet – es fehlt an nichts. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist gut, und eine Kantine ist ebenfalls vorhanden, die mit ihrer Qualität überzeugt. Insgesamt sind die Arbeitsumgebung und Infrastruktur wirklich hervorragend.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein gewisses Umweltbewusstsein ist vorhanden und wird auch aktiv vorangetrieben. Allerdings geschieht dies in erster Linie aufgrund des Drucks seitens der Kunden, insbesondere aus der Pharmaindustrie, die entsprechende Nachhaltigkeitsstandards einfordern. Ohne diese externen Anforderungen wäre es fraglich, ob das Unternehmen in diesem Bereich eigenständig größere Investitionen tätigen würde.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter und Sozialleistungen sind für die Region überdurchschnittlich gut. Sie entsprechen dem Niveau von Ballungsgebieten und werden regelmäßig von HR und dem Betriebsrat überprüft und angepasst, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Image
Das Image des Unternehmens bei den Kunden ist vermutlich gut. Durch zahlreiche Übernahmen hat sich die Firma als Marktführer etabliert und verfügt über wenig direkte Konkurrenz. In der Region selbst ist das Unternehmen jedoch kaum bekannt, da wenig Werbung gemacht wird – was angesichts der fehlenden Expansionspläne oder des schrittweisen Stellenabbaus am Standort auch nachvollziehbar ist.
Karriere/Weiterbildung
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten waren früher ausgezeichnet, wurden jedoch durch den anhaltenden Sparkurs auf ein Minimum reduziert. Externe und interne Weiterbildungen sind inzwischen nur noch schwer zugänglich. Zudem ist es für Mitarbeitende in Deutschland äußerst schwierig, sich auf interne Stellen zu bewerben oder innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln.