Es war das einzig richtige, zu kündigen. Auch dies war nicht einfach.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass so ein Durchhaltevermögen geboten ist, dass die Firma noch existiert. Dies hat Respekt verdient.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie oben zum Teil erwähnt.
Und dass ich als "Deal" nach der Kündigung eine gute Bewertung auf Kununu abgeben sollte, um ein Arbeitszeugnis ausgestellt zu bekommen. Ich wollte dies nicht machen, weil es fast gelogen wäre. Ein Arbeitszeugnis habe ich bis heute noch nicht bekommen, das ich meinem neuen Arbeitgeber vorlegen sollte.
Verbesserungsvorschläge
Mehr sachliche Inhalte besprechen. Eine stetig gleiche Zielfokussierung wäre gut. Nicht jedes mal anders über etwas reden und am Ball bleiben. Selbst auch etwas erledigen und nicht alles nur auf die Arbeiter schieben, die dafür mit ihrem Gewissen haften müssen.
Ein Psychiater z.B. könnte hierarchisch obersten gut tun, um die zu vielen Aufträge und Rückschläge zu verarbeiten und richtig, vor allem jedes Mal gleich an untere weiterzugeben. Nicht einfach nach Laune.
Arbeitsatmosphäre
Als Außenstehender fühlt man scheinbar (laut Erzählungen) - wenn man diese Firma betritt - die negativen Stimmungen, die verbreitet werden. Man selbst als Arbeiter fühlt das auch. Kein Dank, nur immer mehr und mehr machen und erwarten. Und dies ohne etwas dafür zu geben.
Auch musste man jeden Snackriegel und jedes Getränk, welches man selbst gegessen oder getrunken hat, zum VK bezahlen und dies vom Lohn abziehen lassen.
Kommunikation
Es wurde jedes Mal eine andere Antwort gegeben, bzw. je nach Laune argumentiert und eigentlich wusste niemand richtig Bescheid, was genau Sache ist.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen waren super. Sehr nett und immer hilfsbereit. Nur leider fehlte oft die Zeit, dass man darauf zurückgreifen hätte können. Diese Frage ist etwas schwierig zu beantworten, weil spätesten jedes halbe Jahr ein kompletter Austausch des gesamten Teams statt fand.
Work-Life-Balance
Als ich dort in meiner Ausbildung war, hatte ich im 2. Ausbildungsjahr schon über 200 Überstunden, was garnicht so schlimm war, wnnn man sich reinhängt. Nur dass es ohne Dank erwartet wird, ist rückblickend etwas schlimm. Dank wurde leider nie gezeigt und es wurde immer mehr erwartet, so dass man so gut wie gar keine Freizeit mehr hatte und auch dann nur an die Arbeit dachte.
Vorgesetztenverhalten
Je nach Laune redet man sehr lange, oder es wird cholerisch ohne Kontrolle in der Werkstatt herumgeschrien. Das kam immer daraf an, ob man gerade private oder mit z.B. Kunden Probleme hatte.
Interessante Aufgaben
Ich fuhr immer alleine zu Kunden. Da man ohne Wissen so gut wie alles machen muss, ist somit eigentlich alles interessant. Learning by doing wird hier großgeschrieben. Erstrecht im Elektronikbereich.
Gleichberechtigung
Es wird versucht, Gleichberechtigung auszuüben. Nur die Lohnverteilung war untereinander unausgewogen, obwohl man im gleichen Bereich mit der gleichen Arbeit angestellt ist. Nach Kommunikation wurde dies mit "Dieser macht ja auch mehr" gerechtfertigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Als jemand mal etwas bezweifelte und gute Innovationen hatte, der davor schon in anderen Firmen gute Erfahrung gesammelt hatte, wurde er gekündigt.
Arbeitsbedingungen
Da ich immer sehr überfordert war und deshalb auch kaum schlafen konnte, waren die Arbeitsbedingungen leider nicht gut. Für Materialien und Werkzeug wurde immer sehr spät gesorgt und auch nur das aller nötigste besorgt. Dies hatte einfach Geldspargründe.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bei meinen letzten Tagen hatte die Firma angefangen, Müll zu trennen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich habe als ausgelernter Techniker (Ausbildung in dieser Firma absolviert) minimal mehr als die Mindestlohngrenze erhalten. Nach Absprache wurde gesagt, dass da gerechtfertig wäre.
Image
Das Image der Firma ist gut, weil man immer genau weiß, was man sagen muss, um gut da zu stehen. Mal abgesehen davon, ob es stimmt.
Karriere/Weiterbildung
Keine Möglichkeit. Nur im Firmensinn wird gedacht.