Viel Arbeit, viel Chaos, wenig Personal - Lieber Finger weg!
Arbeitsatmosphäre
Systematische Überlastung der Mitarbeiter in jedem Bereich. Entsprechend hoch ist auch der Stresspegel und die krankheitsbedingten Ausfälle. Anfangs möchte man der lustigen und lockeren GF noch glauben, dass an einer Lösung gearbeitet wird. Leider jagt eine Fehlentscheidung die nächste. Teilweise nicht erfüllbare Arbeitsanweisungen. Von der GF wird viel kontrolliert. Wer nicht funktioniert, wird entlassen. Allerdings wird man für Fehler, die man macht nicht verurteilt, sofern die GF einen (noch) sympathisch findet.
Kommunikation
Wichtige Infos werden entweder gar nicht weitergegeben oder es werden schlichtweg falsche Aussagen getroffen, die die Kollegen im Außendienst ausbaden müssen. Die miserable Situation wird sehr beschönigt und für Fehler werden grundsätzlich andere verantwortlich gemacht. Es werden Verständnis kommuniziert und Besserung gelobt, aber leider diametral entgegengesetzt gehandelt. Konfliktsituationen werden in der Regel leider nicht angesprochen bzw. abgetan, wenn der Mitarbeiter selbst ein Problem anspricht.
Kollegenzusammenhalt
War eine zeitlang sehr gut, da die Fluktuation derzeit aber sehr hoch ist, ist es schwierig einen guten Zusammenhalt generieren zu können.
Work-Life-Balance
Ist nur vorhanden, wenn man pünktlich den Stift fallen lässt, egal, was noch auf dem Schreibtisch liegt. Es ist absolut utopisch das Arbeitsvoloumen in acht Stunden zu schaffen. Man ist so unter Strom, arbeitet an mehreren Aufgaben parallel und versucht dabei, noch das extrem hohe Telefonaufkommen zu bewältigen, dass es nur mit sehr viel Disziplin möglich ist, nach der Arbeit noch ein Privatleben zu führen. Wer hier so arbeitet, dass er nach Feierabend oder am Wochenende noch Energie hat, wird entlassen. Das ist leider keine Übertreibung.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist absolut beschämend. Die Mitarbeiter werden als zu verbrauchende Ressource betrachtet, die entsorgt und ersetzt wird, soblad sie leer ist. Es fehlt an jeder Stelle an Wertschätzung und Respekt. Selbst wenn dies in verbalen Äußerungen anders dargestellt wird, so ist in nahezu jeder Handlung der fehlende Respekt spürbar. Ob es um das "Ablästern" mit Kollegen über dritte geht oder das Nicht-Wahrnehmen von Mitarbeitergesprächen ohne vorherige Absage. Anfangs scheint noch alles in Ordnung zu sein, aber nach ein paar Monaten wendet sich das Blatt leider.
Interessante Aufgaben
Der Aufgabenbereich ist sehr interessant und auch wenn keinerlei Einarbeitung stattfindet, lernt man während des Arbeitens sehr viel.
Gleichberechtigung
Fahrkartenzuschuss, Verpflegungsmehraufwand, Urlaubstage sind für alle unterschiedlich, auch wenn es direkte Kollegen sind.
Umgang mit älteren Kollegen
So viele ältere Kollegen gibt es nicht. Mir ist nicht aufgefallen, dass diese anders/schlechter behandelt wurden.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind ganz schön. Viele Fenster, viel Platz und eine geräumige Dachtereasse. Allerdings gibt es keinen Pausenraum und als wir im Büro noch mehr waren, wäre an einer Pause am Platz nicht zu denken gewesen, weil es laut und unruhig ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Büro ist größtenteils papierlos, einige Büromöbel wurden gebraucht gekauft und es gibt glücklichwerweise keine Kapselkaffeemaschine. Diese umweltbewussten Umstände sind nicht aus umweltbewussten Beweggründen umgesetzt worden, aber sie sind umgesetzt worden.
Sozialbewusstsein ist mir bisher leider nicht aufgefallen. Es werden zwar auch Mütter eingestellt, aber der Umgang mit Kollegen in persönlich schwierigen Situationen ist nicht von Verständnis geprägt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist entsprechend eines Start-Ups nicht besonders hoch und die Zahlungsmoral ist leider recht locker. Sozialleistungen gibt es meines Wissens für die meisten Kollegen nicht.
Karriere/Weiterbildung
Einarbeitung, Weiterbildung, Karrierechancen werden zwar versprochen aber zumindest im Innendienst bisher nicht umgesetzt.
Viele Unternehmen dürfen von sich behaupten Fest im Sattel zu sitzen, dieses würde ich jedoch nicht dazu zählen, denn hier vermisst man den Sattel und eigentlich auch das Pferd.