Eine ehemals tolle Firma die sich leider in die falsche Richtung entwickelt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Miteinander ist toll. Ich habe so viele tolle Kollegen gehabt. Auch die Beziehung zu Kollegen die in der Hierarchie deutlich über mir stehen war absolut klasse. Ich musste niemals auch nur eine Sekunde nachdenken ob ich demjenigen jetzt wirklich meine ehrliche Meinung sagen darf.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider entwickelt sich vieles in die falsche Richtung und das alles immer nur weil man überall Kosten sparen will. Früher gab es beispielsweise Team-Treffen mit Kollegen aus ganz Europa. Heute gibts die nicht mehr. Aber andererseits trifft sich jedes Jahr das gesamte Management zu einem riesigen Event irgendwo auf der Welt für eine riesige Konferenz. Von dem Geld hätte man bestimmt 1000 Team-Treffen bezahlen können. Ersatz wird in Abteilungen die nicht zwangsläufig eine bestimmte Sprache sprechen oder in einem bestimmten Land sitzen muss nur noch in Indien gesucht. Ich konnte mir lange eigentlich nie vorstellen das Unternehmen zu verlassen aber inzwischen bin ich sehr froh den Absprung gewagt zu haben. Ich glaube, ich trauere hier etwas hinterher was so garnicht mehr existiert.
Verbesserungsvorschläge
Hört auf die Leute an der Basis. Diese Leute verliert ihr leider immer mehr.
Außerdem muss man manchmal Geld in die Hand nehmen und investieren um eine Gewinnmaximierung zu erreichen. Der Sparwahn verschlechtert unseren Service. Das bekommen die Kunden immer mehr mit und schauen sich immer häufiger nach Alternativen um. Auch da hört man immer wieder "Früher war alles bei euch besser" und ich kann das sowohl aus Mitarbeiter- als auch Kundensicht zu 100% nachvollziehen.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe ganz viele tolle Menschen kennengelernt. Man achtet aufeinander und unterstützt sich. Gute Fehlerkultur und man wird gewertschätzt. Meine Vorgesetzten wussten meinen Arbeitseinsatz immer sehr zu schätzen und haben einen das auch spüren lassen.
Kommunikation
Naja der Informationsfluss war leider nie ganz optimal. Zum Schluss wurden aber die Entscheidungen (gerade auf dem C-Level) auch immer unverständlicher für mich. Die All-Hand-Meetings wirkten zum Schluss nur noch wie Selbstbeweihräucherung. Da war einfach ein riesiger Gap zwischen meiner Realität und der Realität von der das C-Level in diesen Meetings berichtete.
Kollegenzusammenhalt
Meine ganzen liebgewonnenen Kollegen hätte ich am liebsten mitgenommen.
Work-Life-Balance
Mal kurz zu verschwinden für irgendwelche wichtigen Termine ist vollkommen in Ordnung gewesen.
Mal spontan im Home-Office bleiben? Kein Problem!
Vorgesetztenverhalten
Man hat mir immer viele Freiheiten gegeben. Wenn ich aber Hilfe brauchte, war diese auch da. Meine Vorgesetzten weiß ich allesamt sehr zu schätzen und bin sehr dankbar diese gehabt zu haben. Alle Vorgesetzten haben einen großen Anteil daran dass ich mich so entwickelt habe. Leider konnten in den letzten Jahren einige Versprechungen mir gegenüber nicht eingehalten werden. Dafür konnten aber meine direkten Vorgesetzten nichts. Die Gründe sehe ich hier viel mehr auf höherer Ebene.
Interessante Aufgaben
Ich habe mir häufig selber interessante Projekte gesucht und proaktiv angegangen. Leider wirkten auch hier Faktoren aus dem höheren Management zum Schluss eher wie eine Bremse auf meinen Drang unsere Services zu verbessern.
Gleichberechtigung
Relativ wenige Frauen aber für mich schwer zu beurteilen ob Compusoft/Cyncly da stark vom Durchschnitt abweicht. Diese IT-lastigen Berufe waren und sind ja immer schon eher eine Männerdomäne.
Arbeitsbedingungen
Ich hatte ein tolles Büro und hatte noch in besseren Zeiten einen ziemlich teuren Bürostuhl bekommen. Das wäre heutzutage so wahrscheinlich nicht mehr vorstellbar.
Gehalt/Sozialleistungen
Das ist einer meiner großen Kritikpunkte und war auch letztlich einer der Hauptgründe warum ich mich umgeschaut habe. Mir wurde eine ordentliche Gehaltsentwicklung versprochen. Das hatte sich leider absolut nicht erfüllt. Ich sag mal vorsichtig: Reich wird man hier nicht.
Image
Früher war eine große Mehrheit absolut von der Vision überzeugt. Das änderte sich leider immer mehr zum negativen. Es wird nur noch auf das Geld geschaut. All das was das Unternehmen immer für mich ausgemacht hat wird zurückgefahren sodass selbst die Leute die absolut nichts mit den Finanzen zu tun haben, das Gefühl bekommen dass es finanziell nicht so rosig aussieht. Ob das wirklich so ist oder ob hier nur Gewinnmaximierung betrieben wird kann ich nur schwer beurteilen. Man verliert m.E. immer mehr die Basis.
Karriere/Weiterbildung
Ich wurde immer gefördert und habe auch einen Karrieresprung gemacht. Im letzten Jahr hatte ich auch mehrfach die Chance noch einen weiteren Schritt zu gehen. Aber auch hier ging es zum Schluss m.E. hauptsächlich nur noch darum die billigsten Kandidaten zu finden und nicht den fachlich am besten geeignetsten. Auch nach mehrfacher Aufforderung habe ich bis zum Schluss keinen Karriereplan bekommen. Ich habe direkt einige Beispiele im Kopf wo eine Beförderung eigentlich absolut überfällig war. Und dann gibt es wiederum Kandidaten die unglaublich schnell aufsteigen und man sich immer gefragt hat, wie das sein kann.