Schon länger dabei
Gut am Arbeitgeber finde ich
Come as you are. Und damit ist nicht nur die Kleidung gemeint. Hier kann man Mensch sein. Wenn es irgendwie möglich ist, werden individuelle Lösungen gefunden. Aber: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Manchmal ist es ermüdend, dass es wenig Prozesse gibt und man für alles jedes Mal neu mit der Machete durch den Dschungel muss. Manchmal ist es frustrierend, wenn Themen versacken, weil der Mut (oder die Berechtigung) für eine Entscheidung fehlt. So entstehen Bottlenecks und tote Enden.
Verbesserungsvorschläge
Klarere und konsequentere Priorisierungen von Projekten und Aufgaben (intern wie extern). Nicht nur ein top Onboarding-Prozess, sondern auch etwas zur Bindung von Mitarbeitenden. Besser zuhören, wieso jemand geht und daraus auch was mitnehmen. "Ermunterndes Zuhören" bei stillen Mitarbeitenden.
Mehr Prozesse/ Routinen/ Standards für Aufgaben die sich widerholen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist überwiegend gut. Natürlich kann es mal stressige und frustige Zeiten geben. Dann knirscht es gefühlt im Getriebe. Das habe ich allerdings bisher in jedem Unternehmen so erlebt und gehört schlicht zum Leben dazu.
Es gibt ab und an Spannungen zwischen einzelnen Teams. Besonders, wenn es um den "Wert" für das Unternehmen geht.
Kommunikation
Obwohl es gute Austauschformate gibt, kann es trotzdem passieren, dass Informationen nicht oder nicht richtig weitergegeben werden oder man das subjektive Gefühl hat, dass einem Inhalte fehlen.
Die Kommunikation hat sich allerdings in den letzten Jahren meiner Meinung nach deutlich verbessert.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt natürlich immer "sonne und solche", sowie Menschen, zwischen denen es harmoniert oder eben nicht. Im Großen und Ganzen gibt es hier aber starke Community-Vibes, man kann mit Fragen auf die Kolleg*innen zugehen und hat jemand mal einen persönlichen Hänger, gibt es eigentlich immer viele offene Ohren (mit guten Absichten).
Work-Life-Balance
Flexible Arbeitszeiten, die man eigenverantwortlich im Einklang mit den Projekten gestalten kann.
Überstunden werden gebucht und können abgebummelt werden.
Es ist möglich, seine Wochenarbeitszeiten beliebig anzupassen.
Über 40% der Angestellten arbeiten in Teilzeit, auch wenn sie keine Kinder haben. Nebenberufliche Selbstständigkeit, ein berufsbegleitendes Studium, Familie oder einfach zeitaufwändige Hobbies sind so machbar.
Zwischen Weihnachten und Neujahr ist Betriebsurlaub.
Elternzeit wird (auch bei Männern) ohne gerümpfte Nase gerne gewährt, der Einstieg danach ist ohne Rückstufung möglich, nimmt man Kindkrank, wird man nicht abfällig angeschaut. Ich empfinde es hier wirklich familienfreundlich. Ohne Schnickschnack, aber dafür aufrichtig.
Vorgesetztenverhalten
Hier bin ich etwas zwischen 3 und 4 Sternen hin- und hergerissen. Ich persönlich habe meine Anliegen immer gut platzieren und klären können.
Allerdings gibt es Menschen, die etwas weniger nachdrücklich ihre Position vertreten können. Da habe ich auch schon erlebt, dass diese Leute auf der Strecke geblieben sind. Das ist sehr schade. Ich habe hier keinen konkreten Lösungsvorschlag, aber auch stillere Kolleg*innen sollten hier die gleichen Möglichkeiten haben. Da darf man nichts aussitzen, nur, weil die nicht so laut sind.
Interessante Aufgaben
Es gibt, typisch für das Projektgeschäft, manchmal Flauten und manchmal Peaks. Es ist nicht immer einfach, ad hoc auf sowas zu reagieren. Oft fehlt einfach eine konsequente Priorisierung. Das sorgt für Stress beim "Schützen A*sch im letzten Glied" und für vermeidbare Verstimmungen.
Mag man das, was man tut und hat Bock auf Themen links und rechts des eigenen Schreibtisches, kann man hier trotzdem sehr zufrieden sein.
Gleichberechtigung
Ich persönlich kann keinerlei Benachteiligungen für z.B. Frauen erkennen. Teilzeit machen hier beide Geschlechter sehr gerne, Elternzeiten sind kein Makel, Frauen wird keine "technische Behinderung" unterstellt.
Auch Diversity wird zunehmend verinnerlicht. Natürlich gibt es immer Kolleg*innen, die persönliche Vorbehalte gegen z.B. das Gendern haben. Diese Menschen finden sich aber vermutlich überall und sie haben es bei comspace zumindest nicht ganz einfach. ;-)
Rassismus ist beispielweise ein hartes No-Go. So sehr, dass jemand, der eine negative Einstellung gegenüber anderen Ethnien hat, vermutlich nicht lange hier arbeiten möchte. Menschenfeindliche Gesinnungen haben hier keinen Platz.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter der Kolleg*innen spielt hier wirklich keine Rolle. Bist du kompetent, bist du kompetent. Egal ob 20 oder 65. Niemand wird hier rausgedrückt und auf Erfahrung (oder tolle alte Stories) wird gerne zurückgegriffen.
Arbeitsbedingungen
Work from anywhere: Homeoffice nur 1 Tag pro Woche und das "nach Abstimmung"? - Nicht bei comspace. Hier ist man sehr frei, was die Wahl des Arbeitsortes angeht. Wer mag, kann in's Office nach Bielefeld kommen, wer lieber zuhause arbeitet, der kann das machen. Du bist die Woche in Warnemünde? - Kein Thema. Du lebst in Berlin? - Auch okay.
Das Office in Bielefeld ist groß und ganz schön. Auch wenn das Gebäude selbst mit Ausfallerscheinungen zu kämpfen hat (was ein Running-Gag geworden ist). Dem vor-Corona-Lärm im Großraumbüro hat man tolle "Telko-Kästen" entgegengesetzt. Da man auch innerhalb des Büros seinen Arbeitsplatz frei wählen kann, findet man immer sein Fleckchen.
Der Stand der Technik ist zeitgemäß, auch wenn Technik-Götter das vielleicht anders sehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Wille, umweltbewusst und fair unterwegs zu sein ist stark. Regelmäßig werden neue Ideen diskutiert und nach Möglichkeit umgesetzt. Papierlos ist es hier eh schon fast komplett. E-Autos oder Hybriden als Firmenwagen. Fahrrad-Leasing. Bahn > Auto oder gar Flug. CO2-Kompensationszahlungen bei Flugbuchung. 2:1 für Pflanzenmilch im Kühlschrank. Es wird sich wirklich bemüht.
Gehalt/Sozialleistungen
Ja, es gibt AG, die besser zahlen. Keine Frage. Kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld und das Einstiegsgehalt ist mitunter eher dünn. Es gibt aber VWL, Jobrad, bezahlte Weiterbildungen satt und oft einen Inflationsausgleich. Das Gehalt wird selbstverständlich pünktlich gezahlt.
Verhandeln kann man auch immer.
Für mich gleichen die Benefits (Flexibilität der Arbeitszeit und des Arbeitsortes, die Weiterbildungsmöglichkeiten und die gelebte Familienfreundlichkeit) das nicht absolut üppige Gehalt bisher aus. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Image
Es hängt immer davon ab, mit wem man spricht. Passt die Kultur zu den Leuten? Wie sind die eigenen Erwartungen? Und wie gut fühlt man sich jetzt gerade in der Situation? Wer schon länger dabei ist, der weiß, warum er hier ist. Ich würde schon sagen, dass comspace polarisieren kann. Hier hat man viel Eigenverantwortung. Diese muss man halt auch nutzen. Das liegt nicht jedem. Aber welche Firma oder Kultur tut das schon?
Karriere/Weiterbildung
Ich persönlich hatte immer die Möglichkeit, mich zu verändern, wenn ich es wollte. Hier muss man aber auch sehr offen kommunizieren und auch konstruktiv etwas vorschlagen. Und hartnäckig sein, sowie einen längeren Atem haben. Mit der entsprechenden Eigeninitiative sind dann aber wirklich tolle Entwicklungsmöglichkeiten drin! Der Weiterbildungsprozess ist meiner Meinung nach wahnsinnig toll. Bisher habe ich so viel Entwicklungsmöglichkeiten noch in keinem Unternehmen meiner Laufbahn gehabt.