Firma kann sich gut verkaufen, mehr aber auch nicht...
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
dass ich dort nicht mehr arbeite.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
dass ich das Gefühlt hatte nicht ehrlich zu den Mitarbeitern und Kunden sein zu dürfen.
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Austausch der Vorgesetzten
Arbeitsatmosphäre
Die oft schlechte Stimmung der Vorgesetzten hat die Stimmung in den Teams runtergezogen. Ich habe Diskussionen oft als emotional und unsinnig empfunden. Die verlorene Zeit musste man hintendran hängen, um die Deadlines der Kunden halten zu können.
Die entspannteste Atmosphäre herrschte, wenn die obersten Vorgesetzten mal nicht im Büro waren!
Kommunikation
Absprachen mit einem Vorgesetzten wurden auf einmal komplett zurückgenommen, weil ein anderer Vorgesetzter nicht der Meinung war und immer das letzte Wort hatte. Die Kommunikation habe ich selten als sachlich empfunden, sondern eher sehr laut und sehr emotional. Ich habe mich nicht oder nur selten getraut offen und ehrlich zu kommunizieren bzw. Feedback zu geben.
Kollegenzusammenhalt
Ich habe mich nicht von allen Kollegen in das Team aufgenommen gefühlt.
Work-Life-Balance
Bei erhöhtem Arbeitsanfall wurde selbstverständlich länger gearbeitet. Im Bewerbungsgespräch und später wurde immer wieder betont, dass es Vertrauensarbeitszeit gibt. Leider nur in eine Richtung: Vertrauen, dass mehr gearbeitet wird, wenn notwendig.
Dabei haben sich die Vorgesetzten oft offensichtlich vor den Mitarbeitern um private Angelegenheiten gekümmert oder einen "kurzen Freitag" gemacht.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe mich in negativen Situationen nicht von den Vorgesetzten unterstützt gefühlt, obwohl es meiner Meinung nach nicht meine Aufgabe war. Da musste man selbst in deren Auftrag mit Kunden oder den Mitarbeitern klären. Sie haben sich aus den täglichen Aufgaben rausgehalten und wollten nur eine wöchentliche Zusammenfassung. Die Mitarbeiter durften nicht mit ihren Belangen direkt zu Ihnen, sondern mussten dies erst mit den direkten Vorgesetzen klären.
Dies erscheint mir bei einem StartUp und einer so geringen Mitarbeiterzahl mit familiärem Charakter sehr übertrieben. Solches Verhalten kennt man eher aus Großkonzernen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben hingen stark von dem Bedarf und der Zusammensetzung der Kunden ab. Da es nur wenige Kunden gab und dort nur Teilbereiche übernommen wurden, waren die Aufgaben eher monoton und auf Massenerfassungen ausgelegt. Oft gab es tagelang nichts oder nur sehr wenig für die Kunden zu erledigen.
Gleichberechtigung
Es wurde von den Vorgesetzten beton, dass wir alle gleich sind und es keine starre Hierarchie gäbe und alle gleichberechtigte Kollegen wären. Dies wurde nie so gelebt. Die Vorgesetzten haben sich immer bevorzugt behandelt (z.B. jeder muss Küchendienst machen, außer die Vorgesetzten) und ihre Position dafür genutzt. Entscheidungen wurden nur durch die Vorgesetzten getroffen. Die anderen hatten keinen eigenen Spielraum eigenständig Entscheidungen zu treffen.
Erst wurden alle Mitarbeiter von Anfang an geduzt, später wurden die neuen Kollegen gesiezt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die ältesten Kollegen waren die Vorgesetzten. Ältere Kollegen wurden in meiner Zeit nicht eingestellt. Das Team bestand nur aus jüngeren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro mit Küche und kleiner Toilette (sehr hellhörig) in einem Raum. Weder die Tische noch die Stühle haben hohen ergonomischen Anforderungen entsprochen. Das Büromaterial (Locher, Tacker, Tesa, etc.) musste man sich mit den anderen Kollegen teilen.
Gehalt/Sozialleistungen
Keine eindeutige Bonusregelung. Gehalt war für die Arbeitszeit und Erwartungen der Vorgesetzten zu gering und im unteren Branchenschnitt. Benefits gab es nicht. Die gesetzlich verpflichtende BAV wurde den Mitarbeitern als Benefit verkauft.
Image
Die Firma konnte sich bei Bewerbern und Kunden sehr gut verkaufen, dies aber, zumindest bei mir, nie unter Beweis stellen.
Karriere/Weiterbildung
Ich hätte mir mehr Fortbildungsmöglichkeiten gewünscht. Diese wären aufgrund der Arbeitszeiten auch nicht möglich gewesen. Durch die eintönigen Arbeiten wüsste ich nicht welche Weiterbildungen man mir hätte anbieten können. Das theoretische Wissen hätte ich nicht in der Praxis verwenden können.