Hierarchien ausbauen, Silos befestigen, Talente begraben.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kostenloses Obst am Montag, 50% Rabatt auf Firmenmassagen, Kaffee und Tee kostenlos. Gute Verkehrsanbindung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dadurch, dass die Kunden sehr große Budgets bereitstellen, wird die Agentur am Leben gehalten.
Verbesserungsvorschläge
Ehrlichkeit und Realismus.
Es wird an allen Ecken und Enden viel behauptet und für sich beansprucht. Die Diskrepanz zwischen diesem Anspruch und der Realität ist jedoch immens.
Arbeitsatmosphäre
Eine Agentur wie aus der Zeit gefallen. Aus den frühen 90ern für Mitarbeiter, die sich gerne diese wilde Zeit zurück wünschen (oder keine Alternative finden). Glücklicherweise sind die Kunden jedoch genauso altbacken, so dass es dann wieder passt.
Kommunikation
Interne Newsletter, (teilweise zu) offener Flurfunk, gelegentliche Mitarbeiter-Events. Alles gut. Allerdings lässt die persönliche Kommunikation im mittleren und höheren Management deutlich zu wünschen übrig.
Kollegenzusammenhalt
Gemeinsame Feinde schweißen zusammen. Davon bietet das mittlere Management einige, sodass die niederen Ebenen gut zusammen arbeiten - ohne die Kollegen hätten schon einige viel früher gekündigt.
Eine große Personallücke zwischen alten und erfahrenen Hasen und motivierten jungen Newcomern fördert eine gewisse Gruppenbildung, welche durch Silofizierung der Abteilungen und Zuständigkeiten verstärkt wird.
Work-Life-Balance
"Gleitzeit gibt es" - aber eigentlich gibt es sie nicht.
"Überstunden fallen praktisch keine an" - aber natürlich fallen sie an. Ständig. Ansprechen ... nicht gerne gesehen. Überstunden abbauen? Ganz unschönes Thema.
Vorgesetztenverhalten
Verdeckt und offen ausgetragene Machtkämpfe und strenges Hierarchiegehabe, sobald es nicht nach den Köpfen der Vorgesetzten geht. Nicht geschimpft ist genug gelobt. Gefühlt geht an den internen Reibungen der Auf- und Absteiger sehr viel Energie in Reibungswärme verloren.
Interessante Aufgaben
Typische Agenturaufgaben und mehr oder weniger geistloses Abarbeiten von Tageswerk. Es gibt aber auch spannende Projekte - die kommen nicht allzu oft vor aber wenn, dann sind sie interessant (und sehr zeitaufwändig).
Gleichberechtigung
Das obere und mittlere Management ist durchweg von Männern besetzt, die niedrigeren Ebenen, Halbtagskräfte, Voluntäre und Praktikanten mit unverhältnismäßig hohem Frauenanteil. Die Hierarchien sind klar.
Umgang mit älteren Kollegen
Eine Systematik im Behandeln der älteren Kollegen konnte ich nicht erkennen.
Arbeitsbedingungen
Dunkle Räume im Winter: Ob die installierten Lampen arbeitsrechtlich genügend Licht spenden ist fragwürdig.
Die passive Klimaanlage sorgt im Sommer und Winter für angenehme Temperaturen.
Hoher Lärmpegel durch die unmittelbare Nähe zu Essens Verkehrsknotenpunkten. Fenster geöffnet lassen ist praktisch nicht möglich.
Computer von 2015, spärlich gewartet und angepasst auf die jeweilige Mitarbeiterebene. Chaotische Ablagestrukturen auf dem internen Server.
Montags gibt es "frisches" Obst und Gemüse: Wer zu spät kommt, bekommt die Reste.
Kaffee und Tee gibt es in großer Variation und das kostenlos. Das ist mittlerweile aber Standard in vielen Agenturen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
"Sozialleistungen" gibt es nur auf Anfrage und nach langem Kämpfen. Umweltbewusstsein wird sich nur zu gerne auf die Fahne gepinselt, da die großen Hauptkunden aus dem ÖPNV kommen, aber eigenes Engagement in diesem Bereich ist praktisch 0. Manche Mitarbeiter bekommen wohl Zuschüsse zu ihren ÖPNV-Tickets, aber bei weitem nicht alle.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Agenturen überdurchschnittlich.
Gesamtwirtschaftlich unterdurchschnittlich.
Image
Was man so intern und extern aufgeschnappt hat:
"CP die Schleudersitzagentur";
"Die Guten kommen und gehen, die Schlechten bleiben";
"Und, wann kündigst du?"
"Hierarchie schlägt Kompetenz."
Bei Kunden ist das Image aber gut.
Karriere/Weiterbildung
Wenn selbst die Vorgesetzten am ersten Arbeitstag erklären, dass Agenturen allgemein nichts für die Ewigkeit sind man möglichst nach 2-3 Jahren die Agenture wechseln sollte, weiß man direkt mit welcher Langfristigkeit in die Mitarbeiter investiert wird und welche Rolle die Mitarbeiter im Unternehmen spielen.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendwer ernsthaft und ohne äußere Zwänge eine langfristige Karriere bei CP Compartner anpeilt.
Weiterbildung durch die Agentur findet praktisch nicht statt und wenn man sich selbst weiterbilden möchte, dann doch bitte außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten.