Toller Arbeitsinhalt mit viel Potenzial, das leider durch einen katastrophalen Führungsstil kaputt gemacht wird
Gut am Arbeitgeber finde ich
Weiterbildung wird unterstützt, Geschäftsführung ist nahbar (man kann Anliegen immer anbringen und es wird einem zugehört)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiter-Anliegen werden oft nicht umgesetzt, es herrscht nahezu keine Kommunikation, häufig war der Arbeitsalltag unstrukturiert und chaotisch. Vertrauensbasis zwischen Geschäftsführung und Mitarbeiter nicht gut.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Kommunikation, Fairness und Wertschätzung.
Wichtig ist nicht, was gesagt wird sondern wie gehandelt wird.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre hängt davon ab, in welcher "Saison" man sich befindet (Seminartour, Urlaubszeit, Jahresende, ...). Hauptsächlich findet eine Beeinflussung durch die Stimmung der Geschäftsführung statt. Es könnte sehr viel Unruhe und Stress vermieden werden, wenn Pläne von vornherein durchdacht und dementsprechend umgesetzt werden. Oft werden Entscheidungen ohne die notwendigen Kenntnisse getroffen. Vertrauen erhalten nur bestimmte Personen in bestimmten Phasen. Somit ist die Wahrnehmung, ob man sich im Unternehmen wohlfühlt, sehr individuell. Bei mir war es phasenweise und besonders zum Schluss hin nicht mehr so.
Kommunikation
Kommunikation ist quasi nicht vorhanden. Weder abteilungsübergreifend noch zwischen Geschäftsführung und Mitarbeiter. Viele Hinweise auf die Notwendigkeit zur Verbesserung wurden zur Kenntnis genommen, passiert ist nichts. Gemeinsam getroffene Entscheidungen wurden teilweise wieder rückgängig gemacht; Gründe hierfür waren mir persönlich in der Regel nicht nachvollziehbar. Auf gefällte Entscheidungen konnte man sich somit nicht verlassen, da eine Änderung eher die Regel als die Ausnahme war. Oft sind Änderungen aufgrund mangelnder Kommunikation nur durch Zufall bei den betroffenen Mitarbeitern angekommen.
Kollegenzusammenhalt
Je nach Abteilung unterschiedlich. Zwischen den Abteilungen habe ich keinen guten Zusammenhalt wahrgenommen. Teilweise besteht auch innerhalb der Abteilungen kein guter Zusammenhalt. Gefördert wird dies durch das Verhalten der Geschäftsführung, die nach außen hin unterschiedliche Regelungen für bestimmte Mitarbeiter umsetzt und für andere nicht. Es wird unverhältnismäßig viel hinter dem Rücken über andere gesprochen, sowohl durch Mitarbeiter als auch durch die Geschäftsführung.
Work-Life-Balance
Aus meiner Sicht zu Beginn in Ordnung, gegen Ende hin unzufriedenstellend, da gewisse Freiheiten nur für bestimmte Mitarbeiter galten. Gleitzeitrahmen prinzipiell in Ordnung, allerdings wurde auch (bei bestimmten Mitarbeitern) die Aussage getätigt "Arzttermine dürfen nur vor 9, nach 16 Uhr und Freitag nach 12 Uhr vereinbart werden", das ist aus meiner Sicht zu unflexibel.
Mobiles Arbeiten ist ebenfalls nur bei bestimmten Mitarbeitern möglich. Zudem wurde es bei einigen Mitarbeitern sehr viel früher eingeführt als bei anderen.
Vorgesetztenverhalten
Stimmungsabhängig und sehr individuell.
Die Vertrauensbasis ist sehr instabil und so kann man sich nicht auf die getätigten Aussagen verlassen. Ich habe nach 3,5 Jahren Beschäftigung zwei Monate vor Ablauf der Kündigungsfrist gekündigt, um eine umfangreiche Übergabe zu gewährleisten. In den letzten Monaten vor Austritt habe ich Projekte beendet, Wissen verschriftlicht und übergeben und einen guten Einstieg für die Nachfolge vorbereitet. Die Reaktion der Geschäftsführung war, mich eine Übergabe aller offenen und erledigten Punkte machen zu lassen und mich anschließend zwei Tage vor dem eigentlich geplanten letzten Tag freizustellen (ich musste von der einen auf die andere Sekunde gehen). Mir wurde so die Chance genommen, mich von den Kollegen zu verabschieden. Das ist alles andere als fair und so einen Umgang hat kein Mitarbeiter verdient. Gründe für die Freistellung kann ich mir nur theoretisch zusammenreimen (und haben ebenfalls mit negativem Vorgesetztenverhalten zu tun), der mir gegenüber kommunizierte Grund war nachweislich nicht korrekt. Schade, dass man nicht im Guten auseinander gegangen ist.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren sehr spannend und bieten viel Gestaltungsspielraum. Es sind vielfältige Aufgaben, in denen sich die Mitarbeiter nach ihren jeweiligen Stärken einsetzen können. Tages- und Projektgeschäft, Kundenkontakt und interne Prozessänderungen sorgen für viel Abwechslung. Zudem herrscht eine hohe Arbeitsauslastung, die aus meiner Sicht aber gut zu bewältigen ist.
Gleichberechtigung
Oft entstand der Eindruck, dass Entscheidungen nach Sympathie getroffen wurden.
Arbeitsbedingungen
Teilweise sehr große und dementsprechend laute Büroräume, was durch früher eingeführtes mobiles Arbeiten hätte vermieden werden können.
Die Büroausstattung ist sehr hochwertig, es gibt Klimaanlagen in nahezu allen Räumen. Eine Clean-Desk-Policy macht das persönliche Einrichten des Arbeitsplatzes unmöglich. Zeitweise gab es die Anweisung, nicht am Arbeitsplatz zu essen, diese wurde wieder abgeschafft.
Karriere/Weiterbildung
Wer sich weiterbilden wollte und sich mit seinem Anliegen an die Geschäftsführung gewandt hat, hat in der Regel Unterstützung erhalten.
Da die Firma klein ist, sind die Aufstiegschancen begrenzt, aber das weiß man vor der Einstellung. Auch hier würde offene und klare Kommunikation, was die Weiterentwicklung der Mitarbeiter angeht, helfen.