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DAVIES 
MEYER 
GmbH
Bewertung

Gut für den Agenturstart, aber viel Entwicklungsbedarf - Empfehlung für Berufseinsteiger

2,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gehalt, Kolleg:innen, Umgang miteinander, monetäre Zusatzleistungen, Entwicklungsmöglichkeiten

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vorgesetztenverhalten, Kommunikation, fehlende Transparenz, eingefahrene Strukturen, Arbeitsräume

Verbesserungsvorschläge

Kommunikation verbessern, von Geschäftsführung an ALLE Mitarbeiter
Freiräume und Kapazitäten für interne Projekte schaffen und aktiv beteiligen
Strategisch Arbeiten - Bei internen Kundenprojekten aber auch als Davies Meyer selbst
HR ausbauen
Externe Kommunikation verbessern

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre hängt extrem von den Leuten ab, mit denen man zusammenarbeitet. Es kann unfassbar lustig, effektiv und rundum cool sein, aber gerät man an die Falschen wird es einfach nur frustrierend. Und wenn dann die Kolleg:innen, die eigentlich super Leute sind, verheizt und überhäuft werden mit Arbeit kippt die Stimmung schnell.
Von der Geschäftsführung her wird nicht viel für die Arbeitsatmosphäre getan außerhalb von einem Lob-Tool. Die Räumlichkeiten (vor allem im Großraumbüro) sind sehr ungemütlich, wie Teams geleitet oder wie gelobt und wertgeschätzt wird, ist nicht festgelegt. Alles ein wenig karg.

Kommunikation

Definitiv der größte Faktor für Entwicklung! Die Geschäftsführung redet gar nicht mit den "kleinen Leuten" und dass die Teamleads Infos weitergeben ist auch nie sicher. Schlechte Dinge und negative Entwicklungen werden oft verschwiegen, wie es zu Entscheidungen kommt ist oft unklar, wenn kommuniziert wird dann nur wenn es Gutes zu verkünden gibt. Man weiß selten woran man selbst oder die Agentur eigentlich ist. Und auch die Kommunikation nach außen liegt auf den Schultern weniger, engagierter Mitarbeiter:innen. Dafür gibt es jede Menge Flurfunk, der dann Unmut verbreitet. Mein Tipp: Wöchentliche Agenturmeetings, wo jedes Team in 5 Minuten über seinen Status berichtet und wo auch die Geschäftsführung darüber berichtet wie es läuft, was es Neues gibt etc.

Kollegenzusammenhalt

Das Beste an Davies Meyer! Hier findet man nicht nur gute Kolleg:innen mit denen man super zusammenarbeiten kann, sondern kann auch wahre Freunde finden. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das vermutlich nur der Fall ist, wenn man in das Team, in das man kommt, passt und nicht Fake ist. Wer viel (vor der Geschäftsführung) labert aber in Wahrheit nichts auf dem Kasten hat, wird von den Kolleg:innen schnell entlarvt und mit entsprechender kalter Schulter und sogar Lästereien bestraft. Quasi ein zweischneidiges Schwert mit so vielen starken Persönlichkeiten und Dick-Köpfen.

Work-Life-Balance

War mal ziemlich bescheiden, aber hat sich vor allem auch durch Corona sehr gewandelt. Trotzdem gibt es immer wieder Zeiten, wo (unbezahlte) Überstunden quasi inbegriffen sind. Gerade Leute, die einzigartige Skills haben oder die Zugpferde der Agentur sind, werden schnell mit Arbeit überhäuft und müssen schon wirklich schreien und mit Kündigung drohen, bevor sich mal was ändert.
Was hier besonders lächerlich ist: Jeder Arbeitnehmer soll 35-40 Stunden die Woche nur auf Kundenprojekte Zeiten erfassen, selbst wenn interne Dinge anfallen. Quasi ein Guilt-Tripping zu extremer kapitalistischer Ausbeute.

Vorgesetztenverhalten

Hier kann ich nur über meine Erfahrungen sprechen, aber weiß auch, dass es andere Teams mit wirklich großartigen Vorgesetzten gibt, die sich extrem für ihr Team einsetzen.
Aber egal wer oder wo: Die Teamleads haben eigentlich immer zu viel zu tun und da Kundenprojekte immer vorgehen, fällt das Team gezwungener Maßen hintenüber. Das heißt manche Leute im Team werden einfach hart ignoriert, erfahren weder Weiterbildung noch Wertschätzung und werden mit Frust und Aufgaben allein gelassen. Vorgesetzte:r als Sparringspartner:in? Gibt's nur auf dem Papier.

Interessante Aufgaben

Teils-teils: Da so gut wie jeder Kunde und jeder Auftrag angenommen wird, können die Aufgaben teilweise super cool und spannend sein und manchmal absoluter Quark und langweilig.

Gleichberechtigung

Latenter Sexismus ist ein großes Problem bei Davies Meyer. Und es sind nicht einmal die typischen Altherrenwitze, sondern ganz festgefahrene Strukturen. Nur alte, weiße Männer in höheren Positionen, Junior-Stellen sind oft Frauen, Aufgaben werden von den Männers entschieden während die Frauen ausführen, bei Meetings muss öfter eine Frau gegen 5 sture Männer ankämpfen... Es sollte eine Unit geben, die sich diesem Problem annimmt, allerdings ist da meines Wissens nach nie etwas rausgekommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt nicht so viele ältere Kollegen, da das Unternehmen noch jung ist, aber langdienende Kolleg:innen werden definitiv wertgeschätzt. Und wie immer: Wenn die Führungsebene älter ist...

Arbeitsbedingungen

Hier kommt es sehr auf das Team an, in welchem man landet und damit auch, in welchen Räumlichkeiten man arbeitet.
Das vollgestopfte Großraumbüro ist extrem ungemütlich und im Sommer bei hohen Temperaturen auch eine finnische Sauna, in der die einzige Abkühlung alte Ventilatoren sind, um die man sich streiten muss. Da es keine dedizierte IT-Abteilung gibt, ist die Ausstattung auch ein Misch-Masch. Manche haben neue Macs, andere kriegen alte Laptops, halbkaputte Mäuse, siffige Tastaturen und olle Monitore. Um neue Ausstattung muss man oft kämpfen. Die Tische sind höhenverstellbar, aber die Stühle billig und die Hälfte auch kaputt.
Küche und Kühlschrank ist die meiste Zeit auch nicht sauber und das eine Küchentuch, dass es gibt, wurde in den Jahren in denen ich dort gearbeitet habe nicht einmal gewaschen. Die teure Starbucksmaschine macht schimmeligen Kaffee, weswegen viele auf eigene Maschinen oder Zubehör ausweichen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Mehr Schein als Sein, leider. Es wird zwar z.B. Viva con Aqua Wasser geliefert und Hafermilch bestellt, aber es gibt weder Mülltrennung, noch andere Umwelt- oder Sozialprojekte für die man sich engagiert. (Und auch die Kunden schwanken sehr zwischen umweltbewussten Unternehmen und Umweltverschmutzern)

Gehalt/Sozialleistungen

Sehr gutes und pünktliches Gehalt und Gehaltschancen (wenn man gut verhandeln kann und Leistung bringt). Wer will betriebliche Altersvorsorge, zusätzliche monetäre Zuwendung durch z.B. Recognitions, Möglichkeiten für Sabbaticals oder unbezahlte, freie Monate. Allerdings wenige Urlaubstage allgemein und unbezahlte Überstunden.

Image

Leider in der Agenturwelt absolut unbekannt und daher auch nichts worüber man mit anderen spricht oder sprechen kann. Stolz für die Arbeit kommt eher über die Kundenprojekte, nicht die Agentur.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung und Karriere ist bei Davies Meyer von der Mitarbeiter:in abhängig. Wer Bock hat und sich selbst engagiert und einbringt kann hier extrem weit kommen, sich eigene Wege bahnen und viel wachsen. Vor allem wenn man noch sehr juniorig ist. Wer allerdings ein Plateau erreicht oder externe Weiterbildungen und Hilfe möchte, beißt auf Granit. Das ist dann oft der Punkt, wo extrem gute Mitarbeiter:innen, die der Agentur eigentlich super viel bringen, ausscheiden. Hier sollte man definitiv drauf achten, dass man nicht nur die Mid-Level und Senioren behält, die einfach ihren Job machen, sondern auch die fördert die noch weiter kommen wollen.

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