Klein, aber oho!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- keine Repressionen wenn man mal nicht einverstanden ist oder Kritik übt
- keine Arbeitskontrolle durch Vorgesetzte, viel Freiraum bei der Gestaltung des Arbeitsalltags
- sehr kollegiales Miteinander auf allen Ebenen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- ich muss überlegen....
- ich überlege immer noch...
- okay, mir ist was eingefallen: Diskussionen drehen sich sehr oft im Kreis (ist aber schon besser geworden)
Verbesserungsvorschläge
- Individuelle Arbeitsmittel wären prima
- mittelfristig gerne diese unsäglichen Nespresso-Maschinen abschaffen und durch moderne Maschinen mit Mahlwerk und ohne Kapselmüll ersetzen
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre hier ist großartig. Repressionen in egal welcher Form gibt es nicht, allen Mitarbeitenden wird hier Raum gegeben, sich zu entfalten. Es herrscht eine positive Fehlerkultur, offenes und freundliches Miteinander und man darf und soll auch gerne Kontra geben, egal, ob es die eigenen Kollegen oder die Geschäftsleitung betrifft. Kritik ist meistens konstruktiv, und ist sie es mal nicht, hat man auch die Option, diese zurückzuweisen, ohne dass jemand tagelang beleidigt ist, oder anderweitig Nachteile entstehen.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen ist immer freundlich und meist konstruktiv. Es ist natürlich keine perfekte Welt, aber es ist mir noch nicht untergekommen, dass Probleme nicht durch Gespräche hätten beseitigt werden können. Generell ist jeder bei dawin kompromissbereit und auch bereit, die andere Seite zu hören und zu respektieren.
Diskussionen drehen sich nach einer Weile oft im Kreis, aber wenn sich jemand findet, der das dann auch mal sagt, kommt man auch zu einem Ende.
Kollegenzusammenhalt
Man unterstützt sich gegenseitig wo man kann. Ist jemand krank, im Urlaub oder fällt anderweitig aus, federt das Team das zuverlässig ab. Es gibt keine bösartigen Lästereien oder Vorhaltungen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist sehr gut. Es sind bis zu 5 Tage Homeoffice möglich, wobei es auch gern gesehen wird, wenn man sich auch mal im Büro sehen lässt. Dabei geht es nicht um Arbeitskontrolle, sondern um den sozialen Aspekt und dass man den Anschluss nicht verliert.
Bei wichtigen Terminen, die in die Arbeitszeit fallen, ist es so gut wie immer möglich, diese auch wahrzunehmen, man sollte das nur rechtzeitig kommunizieren, damit auch jeder Bescheid weiß, wenn man mal weg ist. Kinder werden nicht als Behinderung angesehen, der Familie und Gesundheit wird Vorrang gegeben. Wenn also mal was sein sollte, kann man sich der Rückendeckung durch die Firma sicher sein.
Überstunden gibt es nur, wenn man selbst welche macht. Keiner drängt einen zu längeren Arbeitstagen. Überstundenausgleich, kurzfristige Urlaubsanträge - alles kein Problem.
Vorgesetztenverhalten
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, habe aber noch keine negativen Berichte über andere Vorgesetzte gehört.
Meinen Vorgesetzten nehme ich im Alltag nicht als solchen wahr, wir arbeiten kollegial auf Augenhöhe zusammen.
Interessante Aufgaben
"Interessante Aufgaben" kann man sehr weitläufig interpretieren. Schaut man sich die Info-Bubble an, wird schon klarer, was damit gemeint ist:
Die Arbeitsbelastung nehme ich als ausgeglichen wahr, was auch an unserer Scrum-like Methodik liegt. Es ist nicht vorherbestimmt, wer welche Aufgabe erledigt, man hat da innerhalb des Sprints quasi freie Auswahl. Im Planning hat jeder die Möglichkeit, eigene Themen, oder solche, die man für wichtig erachtet, mit einzubringen, was auch in den meisten Fällen möglich ist.
Was die Ausgestaltung des eigenen Aufgabengebietes angeht, wird das unter den Kollegen autark beschlossen. Man muss sich beim kollaborativen Arbeiten natürlich absprechen, aber es gibt praktisch keine Arbeitsvorschriften (von der Definition of Done und sicherheitsrelevanten Regeln abgesehen).
Gleichberechtigung
Als Mann ist dieser Punkt schwer zu beurteilen, da man ja eine völlig andere Perspektive hat. Ich habe aber noch nicht erlebt, dass in irgendeiner Form ein Unterschied aufgrund des Geschlechts gemacht wurde.
Umgang mit älteren Kollegen
Da die Altersstruktur im Unternehmen gut gemischt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier Diskriminierung gibt. Aber auch hier gilt: Da ich mich nicht dazu zähle, kann ich nur eine Einschätzung aus meiner Sicht abgeben.
Gerade die älteren Kollegen haben einiges an Know-how zu bieten, was sie auch bereitwillig teilen.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung könnte stellenweise besser sein.
Was es nicht gibt, ist eine angemessene Homeoffice Ausstattung. Was man für zu Hause benötigt (z. B. eine Dockingstation) muss man sich selbst besorgen, von der Firma gibt es nur den Laptop. Die Headsets sind an jedem Arbeitsplatz gleich, will man ein bestimmtes, muss man es selbst kaufen. Allerdings steht immer der Weg offen, neue Arbeitsmitte selbst beim Vorgesetzten anzuregen.
Erst dieses Jahr wurde das neue Gebäude bezogen, die GF hat einiges investiert in die Renovierung eines historischen Gebäudes, die Ausstattung ist modern, teilweise luxuriös, wenn man es mit anderen Softwareschmieden vergleicht. Es gibt den obligatorischen Kicker, einen großen Außenbereich mit der Möglichkeit, im Sommer auch mal draußen zu arbeiten, moderne und helle Büro- und Konferenzräume, eine voll ausgestattete Küche, eine Dusche, Jalousien, die das Sonnenlicht vom Monitor fernhalten, Parkplätze...
Durch die etwas abgeschiedene Lage in Seligenthal hat man eine sehr ruhige Arbeitsumgebung, jetzt, da der Baulärm von der Renovierung endlich vorbei ist. Die Belüftung der Räume kann man selbst durch öffnen/schließen der vielen Fenster steuern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier muss ich leider etwas Abzug geben, weil mir derartiges nicht bekannt ist.
Die GF nutzt gerne das eigene Flugzeug für Geschäftsreisen, soweit mir das bekannt ist.
Ich gehe davon aus, dass das Haus einigermaßen energieeffizient renoviert wurde, kann es aber nicht wirklich beurteilen.
Was sicherlich nicht sehr umweltbewusst ist, sind die Nespresso-Kapselmaschinen, die sehr viel Müll und nur begrenzt schmackhaften (trotz großer Sortenauswahl) Kaffee produzieren.
Die Heizung wird digital gesteuert, was schonmal verhindert, dass sie am Wochenende oder in der Nacht unnötigerweise läuft. Dasselbe gilt für die Beleuchtung.
Der Firmenwagen ist ein Stromer (BMW i3e, glaube ich).
Barrierefrei ist das Gebäude leider nicht, es könnte aber sicherlich ein Rolli-Arbeitsplatz im EG eingerichtet werden, der auch barrierefrei erreichbar wäre.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist immer zuverlässig noch vor dem ersten jeden Monats auf dem Konto. Traditionell vergibt man an dieser Stelle maximal 4 Sterne, denn man möchte ja nicht den Eindruck erwecken, dass man nicht eigentlich gerne noch mehr bekäme. Sollte ich aber in absehbarer Zeit neu verhandeln, werden mir auch diese 5 Sterne nicht im Weg stehen, denn, wie gesagt, man kann hier offen über alles reden.
Da ich ja auch das bekommen habe, was ich wollte, gibt es keinen Grund, weniger Sterne zu vergeben. Ich bekomme nur ein festes Gehalt, keine Boni, kein Weihnachtsgeld oder sonstige Extras. Dafür aber das, was ich wollte.
Image
Da wir nicht viel Außenwirkung haben, kann ich auch nicht viel dazu schreiben. Mir ist noch nichts negatives zu Ohren gekommen, von kleineren Unzufriedenheiten bei Kollegen mal abgesehen. Es gibt immer was, worüber man sich beschweren kann, das ist in jeder Firma so, aber nichts, was mir ernsthaft problematisch erscheint.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist so ein großes Wort. Eine lange Leiter gibt es hier nicht zu erklimmen. Stiege ich zwei Stufen auf, wäre ich von einer Angestelltenposition ohne Personalverantwortung bereits in der Ebene Geschäftsleitung gelandet. Hat man gerne seinen eigenen Stab zum Kommandieren ist man hier an der falschen Adresse. Karrieretypen kenne ich hier auch keine. Jeder macht seine Arbeit und wird (hoffentlich) auch angemessen dafür entlohnt. Titel und akademische Grade sind relativ bedeutungslos bei dawin.
Es gibt ein Weiterbildungsbudget, das jedem Angestellten zur Verfügung steht und von dem man jedes Jahr Gebrauch machen kann. Es sollte natürlich eine Weiterbildung auf einem Gebiet sein, welches auch der täglichen Arbeit zugute kommt, wenn man allerdings gute Argumente hat, ist das kein Ausschlusskriterium.