Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Schöne Lage, modernes Büro, kostenloser Kaffee und Tee, selbstständiges Arbeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zwei Klassen Gesellschaft. Lästereien und Mobbing gegen Mitarbeiter. Keinerlei Karrierechancen. Scheinbare Willkür bei sämtlichen Entscheidungen. Das Gefühl gegen eine Wand zu reden wenn man etwas verbessern möchte
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter nicht wie Lemminge behandeln. Weniger zeigen was man sich selbst teures kauft und den Mitarbeitern bessere Gehälter zahlen. Zuhören, wenn sich diese schon aktiv zusammenfinden um ein Krisengespräch zu suchen. Auf Menschen hören die Kritik ausüben, sie wollen die Firma nämlich nur verbessern, was Euch zu Gute kommt. Homeoffice anbieten (ist heute Gang und Gebe)
Arbeitsatmosphäre
Unter Kollegen gut, alle sind nett und helfen sich auch kurzfristig aus. Leitung bekommt man meist nicht wirklich zu Gesicht, oft ist diese nicht auffindbar. Dies führt häufig zu Frustration, da man bei Fragen niemanden ansprechen kann oder eben mangels Aufgabenstellung einfach herumsitzt und warten muss.
Kommunikation
Nicht vorhanden. Alles wird auf eine Person abgeschoben, die gefühlt nie anwesend ist (sogar die Frau ruft an und fragt wo er ist). Niemand möchte/darf etwas ohne ihn entscheiden. Jeder arbeitet nur auf Zuruf und was man gerade hingeschmissen bekommt. Lob und Wertschätzung gibt es hier nicht, nur den alljährlichen Monolog "Wir müssen effektiver arbeiten".
Kollegenzusammenhalt
Unter den Mitarbeitern super!
Work-Life-Balance
Nach außen hin wird DDS als "familiär und super flexibel" dargestellt. Tatsächlich kann man zwar bis ca 10Uhr flexibel kommen und dann länger bleiben, aber vor 08Uhr anzufangen (weil man zB wegen der Kita nicht anders kann) ist nicht möglich.
Es gibt keine Stempeluhr oder andere Tools, so dass alles auf Vertrauen läuft, was ja an sich nichts schlechtes ist. Allerdings ist es offensichtlich, dass Kollegen, die um 08Uhr anfangen, nur 30Min Pause machen und dann pünktlich um 16:30Uhr gehen dumme Sprüche hinterhergeworfen bekommen wie "Na? Machen wir wieder Teilzeit?". Hingegen Kollegen die erst um 10Uhr kommen aber dann als letzte um 19Uhr noch im Büro sitzen, werden angesehen wie Helden (was sich dann auch anderweitig bemerkbar macht).
Urlaub kann man kurzfristig beantragen, das muss ich tatsächlich loben!
Allerdings war es schon fast witzig, dass die Leitung die Urlaube der Mitarbeiter trotzdem nirgendwo eingetragen hatten und die Planung trotzdem mit den Urlaubs-Kollegen lief (Chaos vorprogrammiert).
Vorgesetztenverhalten
Unter aller Kanone. Angefangen bei offensichtlichen Lästereien untereinander über andere Kollegen, bis hin zu Mobbing gegen Einzelne.
Erfundene Lügengeschichten um Entscheidungen zu rechtfertigen (was natürlich dank Flurfunk schnell rauskommt und für noch schlechtere Stimmung sorgt).
Corona wird stiefmütterlich behandelt. Nicht alle halten sich an die Maskenpflicht ("Ich kann gar nicht krank werden"), wenn Kollegen die Schwere der Pandemie ansprechen werden diese mit Augenrollen und Seufzen abgetan. Homeoffice wurde zu Beginn der Pandemie einmal ganz kurz durchgeführt, dann aber schnell wieder abgeschafft. Als die Regierung den Beschluss erlassen hat, dass der Arbeitgeber Homeoffice anbieten MUSS ist natürlich nichts passiert.
Zeitarbeit gab es, es war aber sehr deutlich sichtbar, dass Mitarbeiter die nicht so hoch in der Gunst standen, erstaunlich lang fortbleiben mussten.
Protzerei seitens der Leitung gehörte zum Alltag. Besonders unangebracht war diese, wenn wortlos der Weihnachtsbonus gestrichen wurde, aber dann im Büro die neuste Errungenschaft im vierstelligen Bereich präsentiert wurde.
Absolutes No-Go sind Kündigungen aus reiner Willkür
Interessante Aufgaben
Ab und zu waren interessante Aufgaben dabei, meist beschränkte es sich aber auf dieselbe Produktgruppe, bei der nicht viel Eigendesign eingebracht werden konnte.
Gleichberechtigung
99% Männerbetrieb. Habe selbst innerhalb einiger Jahre nur 3 Frauen kennengelernt, die allesamt eine dicke Haut zeigen mussten. Eine Person aus der Leitung erzählte gern in großer Runde seine Frauengeschichten aus jungen Jahren mit allen Details. Sexistische Witze und Anspielungen inkl betretenem, peinlichen Schweigen in der Kollegschaft kamen häufiger vor.
Männer arbeiten, Frauen bleiben zuhause. Wenn ein Mann Elternzeit beantragt, werden die Augen groß und Unverständnis herrscht. Dies spiegelt sich auch wieder, wenn ein Mitarbeiter wegen eines kranken Kindes zuhause bleiben muss. Dies ist nunmal Frauensache dann zuhause zu bleiben, oder?
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht beurteilen, da es kaum älteren Kollegen gab
Arbeitsbedingungen
Einige Kollegen mussten mit Uralt PC´s arbeiten. Andere bekamen den neuesten Hochglanz Tower hingestellt. Deswegen beschreibe ich die Ausstattung als gemischt.
Offenes Großraumbüro mit 4 Einzelbüros (für die Leitung).
Aus mangelndem Vertrauen zu den Mitarbeitern (Homeoffice gibt es nicht) wird auch in Extremfällen nicht erlaubt von zuhause zu arbeiten. Beispiele hierfür: Wasser wird für 5Std abgedreht - Toilette ("Es gibt einen Eimer"), Fenster werden in eine 60cm dicke Massivmauer gestemmt ("Ihr bekommt Ohrschützer und eine Plane damit es nicht staubt")
Wasser, Kaffee, Milch und Tee sind umsonst, die Kaffeemaschine bereitet super leckeren Kaffee zu.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Geht so.
Gehalt/Sozialleistungen
Unter Durchschnitt. Jahresgespräche gibt es nicht. Um Mitarbeitergespräche muss man selbst betteln, diese organisieren und daran erinnern. Steht ein vlt unangenehmes Gespräch an, sind die Leiter seltsamerweise immer früh im Feierabend oder nicht auffindbar. Infantiles Verhalten.
Fortbildungen sind ein No-Go. Wenn neue Software ins Haus kommt ist der Standardsatz "Kuck mal was du auf Youtube findest".
Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld gibt es nicht.
Es gibt einen freiwilligen Bonus, der meist im November kommt, aber auch dieser ist nicht wirklich einplanbar
Image
Die Leitung ist ein guter Verkäufer und schafft es die Firma auf Messen und bei Kunden gut darzustellen. Wirklich kennen tut DDS aber keiner (ist aber nunmal auch ein kleines Unternehmen)
Karriere/Weiterbildung
Nicht möglich. Einstiegsgehalt ist unter Durchschnitt. Da es keine Mitarbeitergespräche gibt und Gesprächen aus Selbstinitiative gekonnt aus dem Weg gegangen wird stehen die Chancen an sich schlecht. Schafft man es doch einmal ein Gespräch zu finden, so wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und daran erinnert, dass andere ihren Job deutlich besser machen als man selbst und man froh mit dem sein sollte was man hat.
Alle paar Jahre gibt es mal eine allgemeine Gehaltserhöhung für alle, jedoch werden auch hier bewusst unbeliebte Mitarbeiter ausgelassen. Dass dies sich in der Kollegschaft herumspricht und für Unmut sorgt, scheint der Leitung nicht klar zu sein.
Man wird nicht nur bewusst kleingehalten sondern, wenn man Pech hat, auch überraschend gekündigt. Da es kein Feedback gibt, weiß man nie woran man ist. In letzter Zeit wurde dazu übergegangen unbeliebte Mitarbeiter erst zu ignorieren und dann zu kündigen. Teilweise sogar ohne vorher das Gespräch zu suchen.