Drei Worte: Zum Weglaufen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Neuer Investor – neue Kaffeemaschine: die macht einen herrlich festen Milchschaum … hmmm!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das wacklige WLAN.
Verbesserungsvorschläge
Die Firma steckt seit 15 Jahren im Start-up-Modus und hangelt sich von einer Investorensuche zur nächsten. Vielleicht würde ein Verkauf an einen Konkurrenten endlich das Chaos beenden und professionelle Strukturen einkehren lassen.
Arbeitsatmosphäre
Umstrukturierung ist immer doof aber mittlerweile ist der halbe Verkauf entlassen, das ganze Marketing hat von selbst gekündigt und hinterher gleich die ganze Buchhaltung. Irgendwie bleibt komisches Gefühl.
Das Bäumchen-wechsel-Spiel im Vorstand erreicht mittlerweile höchste Unterhaltungswerte.
Kommunikation
Raucherterrasse hauptsächliche Kommunikationsplattform, auch der Unternehmensführung: es köcheln Gerüchte, Vermutungen, Verleumdungen. Man redet übereinander statt miteinander.
Company-Meetings („Wir-sind-super-Show“) gibt es nicht mehr. Auf der letzten wurde MitarbeiterInnen an den Kopf geknallt, dass das Produkt, für das sich jahrelang der H… aufgerissen wurde, schuld an der Fast-Pleite gewesen wäre. Das machte Mut.
Immerhin gibt’s jetzt Rundmails beim Ausscheiden von MitarbeiterInnen. MitarbeiterInnen, die selbst kündigen, werden sogar noch ein paar Worte gewidmet, Entlassungen bleiben unkommentiert.
Kollegenzusammenhalt
Früher eine Stärke des Unternehmens. Es gibt immer noch ziemlich dufte TypInnen. In-zwischen aber auch einige, die gern Messer in Rücken rammen und andere, die diese Messer umdrehen und ablecken. Das Männädschmend tut sich besonders mit Charakterlosigkeit hervor.
Slapstick: Einige möchten einen Betriebsrat gründen und rufen zur Betriebsversammlung. Auf der Versammlung reden die gleichen Kollegen dann die Idee wieder schlecht, weil sie kurz zuvor von der Unternehmensführung ein Motivationsbuch überreicht bekommen haben, womit sich alle Probleme lösen. Und die Personalabteilung legt das Buch dann auch noch für alle aus.
Work-Life-Balance
Arbeit zu Hause und nachts ist gestattet.
Vorgesetztenverhalten
Selbstverliebte Egomanen, die sich entweder selbst zerfleischen oder sich nach dem Mund reden.
Mitarbeiterführung ist keine Stärke. Statt direkter Kommunikation lieber zeitraubendes Email-Ping-Pong. Das Männädschmend beteiligt sich auch gern an der Gerüchteküche, nicht nur auf der Raucherterrasse.
Reaktion der Unternehmensführung auf Betriebsratsidee: Wir versprechen einen Personalrat. Was das sein soll wurde nicht erklärt, passiert ist aber seitdem auch nichts.
Früher hatte die Unternehmensführung Werte vorgegeben: offene Kommunikation, Zusammenarbeit, Wertschätzung, Zukunftsorientierung. Was sagt es über die „alte Führung“ aus, dass diese (selbstverständlichen) Werte unbedingt in den Räumlichkeiten präsentiert werden mussten? Und was sagt es über die „kurzzeitig mal neue Führung“ aus, dass als erste Amtshandlung die Plakate entfernt und die Wände überpinselt wurden? Wir wissen es nicht, denn erklärt oder begründet wurde beides nicht.
Hier bei kununu stand mal, dass es Affären zwischen VorgesetztInnen und MitarbeiterInnen geben soll. Das verschwand dann ganz schnell wieder. Daher zu diesem Thema jetzt nichts.
Gleichberechtigung
Frauen in der IT waren ja schon immer selten anzutreffen. Das Männädschmend ist frauenfrei.
Arbeitsbedingungen
Die sind recht gut, seit die neuen Investoren da sind gibt’s auch mal neue Technik. Vor kurzem wurde noch eine halbe Etage angemietet, die steht zwar fast leer, weil die lange angekündigten Neueinstellungen doch nicht gekommen sind, aber immerhin gibt’s jetzt auch eine Kaffeeteria.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen hat andere Probleme und der Heizstrahler auf der Terrasse ist nun mal notwendig.
Gehalt/Sozialleistungen
Hängt stark vom jeweiligen Vorgesetzten und dem eigenen Verhandlungsgeschick ab. Regeln gibt es kaum oder werden unterlaufen (bspw. Firmenwagenregelung). Wer lauter schreit, wird besser gehört.
Image
Leidet unter der Version 11 und der Hire-and-fire-Politik der Unternehmensführung.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keinen geregelten Prozess für Weiterbildung (zumindest keinen bekannten), außer den des Schreiens-und-Hörens (siehe „Gehalt/Sozialleistungen“).
Es soll wohl einen Gesprächsbogen der Personalabteilung für Entwicklungsgespräche geben, Gespräche werden aber vom Männädschmend nicht geführt.