Für Wissenschaftler gut, ansonsten sehr traurig.
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Die Geschichte des Instituts. Die Idee wofür DESY steht.
Wo siehst du Chancen für deinen Arbeitgeber mit der Corona-Situation besser umzugehen?
Die flächendeckende Gleichgültigkeit. Die fehlende Qualitätskontrolle. Die extrem schwache Führung in den meisten Führungsebenen. Die fehlende Transparenz. Das ständige Kopieren der Politik. Die Bemühungen für den Schein. Das „so tun, als ob …“
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Mut zu Veränderungen. Die "historisch gewachsenen" Zustände anpacken. Verantwortungen für graue Bereiche definieren, bekannt machen und Ergebnisse verfolgen/hinterfragen. Struktur schaffen, Abläufe kanalisieren. Sich nach dem Ziel und Zweck fragen.
Arbeitsatmosphäre
Bei mir giftig.
Kommunikation
Extrem mangelhaft. Wenn machmal, läuft es mündlich und unter 4-Augen ab. Das gibt Boden von vielen Gerüchten und alternativer Faktenverbreitung. Bei der Transparenz ist sehr viel Luft nach oben. Durch bestätigte weitverbreitete Informationen kann man viel Zeit sparen, was m. E. einfach nicht gewünscht ist. Es heißt: „ich habe gehört, …“ Dann kostet es viel Aufwand, um den Stand zu ermitteln. Vieles wird bis ins Unendliche wiederholt und gekaut. Dokumentation und Dokumentationspflege existiert im Laden nicht. Man arbeitet flächendeckend noch auf Papier.
Kollegenzusammenhalt
Unterschiedlich, stark auf die Gruppe bezogen. Meistens keinen. Es ist oft unbekannt, woran die andere arebiten.
Work-Life-Balance
Wer arbeiten will - arbeitet. Wer auf den Feierabend wartet, wird nicht gestört. Freiheit pur und flächendeckend Internet. Den ganzen Urlaub von 6 Wochen am Stück möglich.
Vorgesetztenverhalten
Direkte Führung: Immer freundlich, interessiert, redselig, eingebildet. Keine Organisation, keine Struktur, keine Ahnung, was ihre Leute überhaupt am Tag machen.
Höhere Ebene: schafft der Eindruck einer intensiven Zeitmangel. Auf Hierarchie wird besonders geachtet. Konservativer Umgang. Altbekannten Problemen werden jahrelang geschleppt, gehören dazu und es wird nicht versucht, Besserung oder gar Änderung zu unternehmen. Auch hier wird geglaubt, dass alles gut läuft. Hinterfragt wird nicht.
Interessante Aufgaben
Manchmal interessant. Vernünftige Umsetzung unmöglich. Keine strukturierten Abläufe. Keine Standards. Immer wiederkehrende Prozesse laufen als eine einmalige Sonderangelegenheit. Ergebnisse meistens nicht zufriedenstellend.
Gleichberechtigung
Viel zu aufdringlich, aber nicht wirklich funktionierend, da Frauen generell weniger - dafür kann auch DESY nichts. Beim Besetzen ist die Bemühung da, bei den Gehälter immer noch starkes Ungleichgewicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Das gesamte Wissen über das Forschungszentrum steckt in den laufenden älteren Mitarbeiterköpfen. Sie selber genießen es wichtig und wissend zu sein, haben nicht die Motivation, ihr Wissen weiterzugeben oder zu dokumentieren/digitalisieren. Durch die jahrelange Betriebszugehörigkeit haben sie oft Führungspositionen und keine Lust auf Verbesserungen.
Arbeitsbedingungen
Wenn man in den maroden Gebäuden sitzt, geht manchmal nicht mal das Fenster auf. Sehr oft gar nicht oder nur schlecht geputzt, Rückmeldungen bei V oder direkt bei der Putzfirma bringen keine Änderung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine ganze Energiemonitoringsabteilung, die zwar für Zeitungsartikel mit prima Projekte sorgt, eigentlich aber absolut untätig. Das Thema Umwelt wird wie überall hochgepriesen, die Wahrheit ist nun mal sehr bitter. Vergeudung von Ressourcen und Steuergelder. Mehrere Abteilung, die sich um Sicherheitsangelegenheiten kümmern sollten: total inkompetent, kein Kenntnis den aktuellen Normen und Richtlinien, keinen Gesamtüberblick. Komplette Fehlfunktion. BNB und Nachhaltigkeit nur auf Papier, gleizeitig wird Energie ständig bewusst vergeudet.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Leistung sind viele sogar überbezahlt. Wenige werden dafür überbelastet.
Image
Die Menschen sind schon immer von der Wissenschaft begeistert gewesen. Die Kinderschule ist prima.
Bei Dienstleister und Lieferanten ist der Auftraggeber DESY als „leichtes Geld“ bekannt. Sogar mangelnde Leistungen werden voll gezahlt. Weder der Einkauf, noch die fiktive Rechtsabteilung kümmern sich um die Erstellung sinnvollen Verträge und um die Durchsetzung der Vertragsbedingungen. Aus bereits gemachte Erfahrungen wird nicht gelernt. Die Firmen wissen genau, wie sie tricksen sollen. Geprüft wird, ob Unterlagen vorhanden sind, und der Inhalt.
Karriere/Weiterbildung
Wenn überhaupt, sehr langsam möglich. Meistens durch Warten und gute Beziehungen zu den Entscheidenden.