Großartige Idee, aber enttäuschende Führung und Werte-Diskrepanz.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich das Glück hatte, remote zu arbeiten und somit ausreichend Abstand hatte und mich mit anderen Remote-Kolleginnen austauschen konnte. In den Büroräumen vor Ort hat man keine Rückzugsmöglichkeit - die Räume sind klein, eng und die Glastüren lassen sich nicht schließen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider muss ich sagen, dass die Arbeitssituation im Unternehmen sowohl remote als auch vor Ort alles andere als optimal ist. Es herrscht ständiger Zeitdruck, Chaos und ein Mangel an Struktur. Der Arbeitgeber scheint nach dem Motto "lieber schnell als professionell" zu handeln, was sich negativ auf die Qualität der Arbeit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirkt.
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge, Hinweise oder Gegenvorschläge seitens der Mitarbeiter werden leider nicht angenommen. Der Arbeitgeber ignoriert diese häufig oder reagiert ablehnend darauf, was den Eindruck erweckt, dass kein Interesse an positiven Veränderungen und Weiterentwicklung besteht. Aufgrund der narzisstisch anmutenden Verhaltensweisen der Geschäftsführung scheint jede Form von Kritik als persönlicher Angriff wahrgenommen zu werden, wodurch sinnvolle Vorschläge im Keim erstickt werden. Das führt zu Frustration und demotiviert das Team nachhaltig. Ich möchte nicht über narzisstische Züge spekulieren, aber die Art und Weise, wie hier kommuniziert und geführt wird, hat bei mir solche Assoziationen geweckt.
Kollegenzusammenhalt
Trotz der hohen Fluktuation, oder eben wegen dieser, ist der Zusammenhalt zwischen den KollegInnen sehr gut. Und nur dank diesem kann man in dem Unternehmen eine Weile lang arbeiten bzw. es dort aushalten.
Work-Life-Balance
Obwohl nach außen Werte wie Achtsamkeit, Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement betont werden, werden diese intern leider nicht gelebt. Die hohe Mitarbeiterfluktuation und häufige Fälle von Burnout sprechen Bände. Überstunden sind an der Tagesordnung, und es gibt keinerlei Maßnahmen, diese zu verhindern oder zu kompensieren. Die Vorgesetzte ist hierbei kein Vorbild, da sie zu allen Tages- und Nachtzeiten arbeitet, was anhand der E-Mail-Kommunikation und WhatsApp-Nachrichten (aufs Privathandy) deutlich wird. Im Homeoffice und mit Fähigkeiten zur Abgrenzung besser zu händeln als vor Ort.
Vorgesetztenverhalten
Hinweise und Vorschläge der Mitarbeiter werden weitgehend ignoriert, und der Austausch unter Kollegen über die Arbeitsbedingungen wird eher unterdrückt. Besonders problematisch ist der uneingeschränkte Zugriff der Geschäftsführung auf die E-Mail-Postfächer der Mitarbeiter sowie das Versenden von E-Mails in deren Namen, oft in einem unangemessenen Tonfall. Über ehemalige Kollegen und Trainer wird schlecht geredet - wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, dass hier nur unfähige Leute arbeiten bzw. eingestellt wurden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben im Unternehmen sind durchaus interessant und vielfältig. Es gibt viele spannende Projekte, die Kreativität und Eigeninitiative erfordern. Man hat die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und innovative Ideen einzubringen. Leider wird dieser positive Aspekt durch die fehlende Struktur und den ständigen Zeitdruck getrübt, was die Umsetzung oft chaotisch und frustrierend macht. Ideen und Aufgaben haben großes Potenzial, jedoch fehlt es an einer klaren Strategie und Unterstützung, um sie nachhaltig und professionell umzusetzen.
Arbeitsbedingungen
Insgesamt fehlt es dem Unternehmen an einer klaren Strategie und einem durchdachten Plan für die Zukunft. Stattdessen wird vieles überstürzt angegangen, was nicht nur die Unternehmensentwicklung, sondern auch das Betriebsklima stark beeinträchtigt. Es ist enttäuschend zu sehen, dass viele Angestellte gesundheitlich und emotional unter diesen Bedingungen leiden. Auch Trainer und Partner haben mit der schlechten Kommunikation zu kämpfen. Leider eine große Enttäuschung auf vielen Ebenen.
Gehalt/Sozialleistungen
Beim Gehalt wird man eher klein gehalten, mit der Ausrede, dass man sich im sozialen Bereich befinde und dort eben nicht so gut verdiene. Obwohl ich gut verhandelt hatte, musste ich kurz vor Ende der Probezeit dennoch um die bereits vertraglich vereinbarte Gehaltsanpassung kämpfen. Es war unfassbar, dass Absprachen nicht eingehalten werden sollten. Diese Erfahrung hat mein Vertrauen stark erschüttert und war letztlich auch der Grund, warum ich mich entschieden habe, das Unternehmen zu verlassen. Überstunden wurden immerhin bezahlt. Zu Weihnachten und zum Geburtstag gab's ein nettes Geschenk. Sonstige Sozialleistungen gab es nicht.
Image
Hierin liegt mein Hauptproblem: Die Werte, die das Unternehmen nach außen hin darstellt, werden intern leider überhaupt nicht gelebt. Es wird viel Wert auf Achtsamkeit, Gesundheitsförderung und Mitarbeiterwohl gelegt – zumindest in der Außendarstellung. Doch die Realität innerhalb des Unternehmens sieht leider ganz anders aus. Diese Diskrepanz zwischen Image und gelebter Praxis hat mich stark enttäuscht.