"Der Boden ist nicht wichtig" - Kernaussage des zuständigen PR-Vorstandes
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unglaublich unfaire Bezahlung in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen: diejenigen, die die wirklich stressige Schichtarbeit leisten, werden am schlechtesten bezahlt und behandelt.
Arbeitsatmosphäre
Uralte, verdreckte Arbeitsautos, bei denen teilweise im Winter keine Heizung und im Sommer keine Klimaanlage funktioniert; schlechtes Funknetz, weil der Arbeitgeber die billigste Variante eingekauft hat; Sicherheitsschuhe gibt's nur in einer Version, die den Meisten Fußprobleme bereitet (wir sind den ganzen Arbeitstag damit unterwegs). Wenn sich jemand beschwert, gibt es nur - mehr oder weniger - joviale Kommentare nach dem Motto: Bei uns war's auch nicht besser, oder: denk' Dir halt eine Lösung selber aus (die dann aber natürlich nicht akzeptiert und bezahlt wird). Vorgesetzte kommen nur mit irgendwelchen Mäkeleien, die bei der Dokumentationsablage (lange nach Abschlußdes Ereignisses) jemandem nicht gepaßt haben. Lob bekommt man eher von anderen Abteilungen oder Kunden.
Kommunikation
1x die Woche schweben Gruppen- und/oder Abteilungsleiter herein, wer gerade "im Einsatz" ist, oder schon Schicht beendet/Schicht noch nicht begonnen hat oder schichtfrei/Urlaub hat, hat Pech gehabt - Protokoll gibt's nicht, und je nach gefragtem KollegIn bekommt man keine/falsche/weiß-ich-nicht Antwort.
Kollegenzusammenhalt
Jede/r kämpft für sich allein, wenn's irgendwelche Schwierigkeiten gibt, schauen alle anderen schnell woanders hin oder verlassen das Büro.
Work-Life-Balance
Wenn's nach dem Vorstand ginge, würden wir von Ostern bis Oktober und im Dezember durcharbeiten und in der restlichen Zeit am besten unbezahlten Urlaub nehmen, damit wir dem Arbeitgeber nicht auf der Tasche liegen und danach bereit für das nächste Wahnsinnsjahr sind.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzt halten sich möglichst aus allem raus, MitarbeiterInnen werden selbst bei groben Verstößen von anderer Seite nicht unterstützt.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben an sich sind interessant, leider gilt aber auch: Wer am lautesten schreit, muß am wenigsten arbeiten.
Gleichberechtigung
Die Aufgaben werden unabhängig vom Geschlecht verteilt, aber wenn's um Führungspositionen geht, haben doch wieder die Männer die Nase vorn.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere werden eingestellt, allerdings soll ein 60-Jähriger genauso schnell laufen wie ein 30-Jähriger.
Arbeitsbedingungen
Uralt-Autos, bei denen teilweise im Winter keine Heizung und im Sommer keine Klimaanlage geht. Uralt-Handys, schlechte Funkverbindungen (weil billigste Variante gekauft), Computer-Updates werden nur "von Frankfurt" gemacht, auch bei fehlerhaften Installierungen müßte man ständig (natürlich selber Schuld, wenn man das macht) wochenlang immer wieder nachfragen, und die Zeit und den Nerv hat inzwischen niemand mehr.
Gehalt/Sozialleistungen
Arbeitsplatzbeschreibung und Bezahlung wie bessere Hilfskraft, Aufgaben und Verantwortung wie Chefs. Zuzahlung zur Betriebsrente wurde sukzessive immer weiter runtergefahren (man kann aber gerne von seinem Gehalt selbst mehr einzahlen, damit man am Ende auch noch ordentlich die "Doppelverbeitragung" abgezogen bekommt). Andere Sozialleistungen wurden spätestens mit Corona eingestellt und NATÜRLICH danach nicht wieder aufgenommen (Sodexo-Gutscheine, etc.).
Image
Das Image nach außen ist erstaunlicherweise immer noch recht gut - innerhalb logischerweise bei allen, die schon ein bißchen länger da arbeiten, entsprechend ernüchtert.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung gibt es nur in der eigenen Freizeit, Karriere im operativen Bereich so gut wie gar nicht, weil da seit Tarifumstellung 2005 "der Deckel drauf" ist.