Progressives, junges Unternehmen in konservativer Branche mit einmaligen Tätigkeitsprofil
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Zusammenarbeit ist zumeist exzellent, auf Augenhöhe und lösungsorientiert. Das Arbeiten ist dank fehlender verpflichtender Anwesenheitszeiten äußerst flexibel. Es herrscht bei vielen eine starke Identifikation über die kulturelle Abgrenzung zum Mutterunternehmen.
Trotzdem sind die Nutzung der Benefits des Mutterunternehmens, bspw. Kantine und Jobsicherheit in Krisenzeiten, ein echtes Plus.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Auch wenn die DAS immer stärkeres Selbstbewusstsein gegenüber der DFS aufbaut, so schafft sie es aktuell noch nicht, dieses auch in entscheidenden Situationen beizubehalten. Es ist jedoch eine merkliche Verbesserung wahrnehmbar, das Rückgrat wird immer stärker.
Verbesserungsvorschläge
Ein vertieftes Training für Führungskräfte beziehungsweise eine Neubesetzung einzelner Führungspositionen würde die DAS von Altlasten befreien und dem Unternehmen einen enormen Aufschwung verschaffen.
Arbeitsatmosphäre
Das Zusammenarbeiten ist abteilungsübergreifend herzlich und professionell. Auch Zeiten hoher Arbeitspensa werden gemeinsam geschultert und es wird sich gegenseitig unterstützt.
Die Feedbackkultur ist ausgeprägt, kann aber noch verbessert werden.
Kommunikation
Die Kommunikation seitens der Geschäftsführung ist überdurchschnittlich. Einmal pro Monat findet ein gemeinsames Frühstück in der Unternehmenszentrale statt, in welchem über aktuelle Entwicklungen Auskunft gegeben wird und themenübergreifend Fragen gestellt werden können.
Die abteilungsinterne Kommunikation ist von der jeweiligen Führungskraft abhängig. Während einzelne Bereiche sehr eng zusammenarbeiten, herrscht in anderen Abteilungen Verbesserungspotenzial. Hierbei könnten sich sicherlich alle unter Beachtung von Bring- sowie eigener Holschuld ein wenig aneinander annähern.
Feedback kann jederzeit geäußert werden. Solange dies konstruktiv geäußert wird, stehen meiner Erfahrung nach die Türen weit offen. Ggf. könnten jedoch regelmäßigere Schleifen zu Weiterentwicklungsbedarf und Karriereoptionen eingeführt werden.
Kollegenzusammenhalt
Das Unternehmen befindet in einer Phasen des kulturellen Umbruchs und versucht sich mit einer modernen Unternehmenskultur vom hierarchischen Mutterunternehmen mit verbreiteter Beamtenmentalität zu emanzipieren.
Das gefällt nicht allen. Während der Großteil der Mitarbeitenden dem mit Offenheit begegnet, gibt es einzelne Gruppierungen, die teils äußerst engagiert diesen Prozess versuchen umzukehren und zwanghaft an Vergangenem festzuhalten.
Fernab dieser Einzelfälle, ist der Zusammenhalt unter den Kolleg:innen jedoch grundsätzlich stark, vertraut und herzlich. Dies zeigt sich nicht nur in teamübergreifenden Mittagspausen, sondern auch gemeinsamen Sommerfesten oder Afterworks.
Work-Life-Balance
Die Arbeitsbelastung ist stellenweise herausfordernd, es stehen jedoch ausreichend Mittel zur Verfügung diese Situationen trotzdem zu bewältigen. Hierzu gehören Home-Office (nur ein Bürotag pro Woche), flexible Arbeitszeitengestaltung sowie Workation im EU-Ausland.
Inwiefern das jedoch tatsächlich gelebt wird, hängt erneut von der jeweiligen Führungskraft ab.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetzten- und Führungsverhalten ist variabel und reicht von modern und vertrauensvoll bis zu veraltet und ungeeignet.
Viele Führungskräfte gehen mit der Zeit und setzen einen nahbaren und integrativen Führungsstil um. Einzelne leben jedoch in anderen Lebensrealitäten und genießen einen dementsprechenden Ruf im Unternehmen. Eine Umgestaltung der Führungsebene und regelmäßige Trainings würden dem Unternehmen gewaltigen Auftrieb verschaffen.
Interessante Aufgaben
Hierbei gilt: Augen auf bei der Berufswahl! Dass wir alle nicht in unmittelbarer Flugzeugnnähe arbeiten und ständige Dienstreisen zu den schönsten Orten des Planeten haben, liegt im Beschäftigungsfeld des Unternehmens begründet.
Grundsätzlich herrscht im Rahmen des wirtschaftlich sinnvollen jedoch hoher Gestaltungsspielraum und Mitbestimmungsrecht, sofern man gewillt ist, die eigenen Interessen zu artikulieren und konstruktive Vorschläge zu unterbreiten.
Die Mitarbeit an internationalen Projekten in der Flugsicherung ist bei der DAS aber einzigartig und kann von keinem anderen Arbeitgeber ermöglicht werden.
Gleichberechtigung
Mir sind keinerlei Diskriminierungserfahrungen bekannt. Der weibliche Anteil an Führungskräften ist für die Flugsicherungsbranche überdurchschnittlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Flugsicherung ist eine enorm spezialisierte Branche, in der man nur durch Austausch mit älteren Kolleg:innen vorankommt. Es gibt viele ehemalige Mitarbeiter:innen des Mutterkonzerns, die nun in beratender Funktion für die DAS tätig sind und ihr Wissen weitergeben.
Arbeitsbedingungen
Die Unternehmenszentrale befindet sich auch im räumlichen Umbruch. In Zukunft sollen hier State-of-the-Art Shared Workplaces einziehen. Aktuell sind die Büros eher zweckmäßig, sind aber weder reizvoll noch besonders einladend.
Die IT-Ausstattung sorgt für regelmäßige Nervenzusammenbrüche. Dies ist jedoch auf allen Ebenen bekannt und die Hoffnung auf ein zeitnahes Upgrade ist berechtigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Flugverkehr ist dreckig. Darin wird sich zeitnah auch nichts ändern.
Die DAS hat einen begrenzten Handlungsrahmen und ist stets bemüht, bspw. wurde vor einigen Monaten ein Nachhaltigkeitskonzept vorgestellt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist im Branchenschnitt überdurchschnittlich und basiert auf Tarifverträgen.
Nach meinem Empfinden herrscht hierbei oft eine verschobene Wahrnehmung einzelner Mitarbeiter:innen, da im Mutterunternehmen schon auf den unteren Sprossen der Karriereleiter Verhältnisse wie in Dagobert Ducks Geldspeicher herrschen. Wer das Ziel einer Einkommensmaximierung verfolgt und dabei keinen Wert auf moderne Unternehmenskultur, Internationalität, Sichtbarkeit der eigenen Arbeit und persönliche Weiterentwicklung legt, ist in der DFS sicherlich besser aufgehoben.
Image
Die DAS genießt in der Branche ein super Image und schafft es sich immer mehr von der DFS zu emanzipieren und als eigenständige Marke wahrgenommen zu werden. Dies ist sicherlich auch den Sprüngen in der Außendarstellung des Unternehmens in den letzten Jahren zu verdanken.
Das Bild der DAS im Konzern hat sich im Vergleich zu den Anfangsjahren auch deutlich verbessert und ist deutlich respektierter als das anderer Tochterunternehmen.
Belächelnde Blicke in der DFS erhält man als DAS-Kolleg:in zumeist nur von alteingesessenen Mitarbeitenden, die alles Neue grundsätzlich kategorisch ablehnen und ihr Schaffen und Wirken als das einzig Wahre empfinden. Da lernt man mit der Zeit - gemeinsam mit einzelnen modernen Bereichen der DFS - "zurück zu lächeln". ;)
Karriere/Weiterbildung
Grundsätzlich gut, da für angehende Führungskräfte auch Anschluss zu den Qualifizierungsmaßnahmen des Konzerns ermöglicht wird.
Seit einigen Monaten steht jedem Mitarbeitenden eine Lernplattform eines Drittanbieters zur Verfügung, der ein gigantisches Online-Kursangebot vorhält und auch privat genutzt werden kann.
Weitere Weiterbildungsmaßnahmen sind Einzelfallentscheidungen und von Führungskraft und persönlicher Performance abhängig.