Proaktives Wir.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die netten Arbeitskollegen, darunter 2 Hunde, die als „Teamleitung Emotionen“ fungieren. Die hab ich dann auch öfter gebraucht.
Als meine Kündigung auf 3 verschiedenen Arten zugestellt wurde, kam ich mir kurz wie in meinem Lieblingsfilm Harry Potter vor als Harry seinen Brief von Hogwarts bekam.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
ALLES. Bin froh aus diesem Schuppen raus zu sein. Ich hätte das dort niemals 3 Jahre ausgehalten.
Die Ausbilder
Der in meinem Vertrag angegebene Ausbilder ist nur halbtags im Haus und hat mich bei jedem Anliegen zum Chef weitergeschickt und hat sich allgemein kaum Zeit für mich genommen. Vor meiner Vertragsunterzeichnung wurde mir versichert, dass man auch nach der Ausbildung übernommen wird. Leider ist dann jemandem Intern ausgerutscht, dass dem ja nicht so sei.
Spaßfaktor
Das Team war wirklich super und davon sind mir auch einige in meiner Zeit in dem Betrieb ans Herz gewachsen.
Aufgaben/Tätigkeiten
Versichert wurde mir eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die ja so in anderen Betrieben nicht stattfinden würde. Dementsprechend habe ich auch anspruchsvolle Aufgaben erwartet und nicht das Sortieren von privaten Fotoalben oder das Löschen von schlechten Bewertungen im Internet (Wer darf sich jetzt eigentlich um die hier kümmern?)
Respekt
Kommunikation fand auch gerne außerhalb der Arbeitszeit oder im Urlaub statt über die private Telefonnummer. Gleichberechtigung gilt hier nicht für Azubis oder Praktikanten. Kann nur von den Arbeitsbedingungen als Azubi sprechen. Diese sind Katastrophal. Man muss beide Berufsschultage in den Betrieb, auch wenn man an einem letztendlich nur für eine halbe Stunde kam (Computer wieder hochfahren und runterfahren... Sehr effizient!). Gespräche zu diesem Thema wurden abgeblockt oder man durfte sich blöde Kommentare anhören, auch wenn einem vor dem Vertrag falsche Versprechen gemacht wurden, dass man in einem solchen Fall jederzeit nochmal darüber reden könnte.
Karrierechancen
Hab zwar eine Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement angefangen aber kann jetzt dafür super Kaffee kochen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war immer stressig aber auch mal gut wenn die Chefs nicht im Haus waren, sonst gab es öfter mal Tobsuchtsanfälle, die dann bei allen die Laune runtergezogen haben.
Ausbildungsvergütung
Als Azubi hatte ich keine hohen Erwartungen aber ich war in meiner Berufsschulklasse von 25 Leuten die mit dem geringsten Gehalt.
Arbeitszeiten
Nicht vorhanden. Am besten man bringt einen Schlafsack mit, denn Überstunden sind hier ganz normal. Da ich trotzdem immer pünktlich gegangen bin wurde ich sofort darauf angesprochen wieso ich denn keine Überstunden mache und dass ich mir aussuchen darf ob ich jeden Tag 1 ½ Überstunden mache oder extra an einem Samstag komme um zu arbeiten. Aber diese werden dann nicht mit Lohn oder Freizeit vergütet sondern wortwörtlich mit ,,wertvollem Wissen‘‘. Dass damit gegen den IHK-Ausbildungsvertrag gehandelt wird, war aber egal, da es nur ein „Rahmen ist an dem man sich halten kann aber nicht muss“. Wenn man krank war, sollte man trotzdem doch arbeiten kommen und nach meiner Operation hätte man mich schon am liebsten einen Tag danach wieder im Haus gehabt